Der Mazda 6e ist aus mehreren Gründen ein spannendes Auto. Erstens ist es das erste reine Elektroauto der Japaner seit dem MX-30, dem mangels praxistauglicher Reichweite ja kein allzu großer Erfolg vergönnt war. Und zweitens lässt Mazda damit in gewisser Weise das Erfolgsmodell Mazda 6 wieder aufleben.
Wenngleich der elegante Stromer viele markentypische Vorzüge mitbringt, handelt es sich nur bedingt um einen "echten" Mazda: Als Produkt eines Joint Ventures mit Changan Automobile wird die fast fünf Meter lange Limousine in China gebaut. Das ist aber keinesfalls als Makel zu verstehen, seit mehr als 20 Jahren entstehen aus dieser Partnerschaft Mazda-Modelle für den chinesischen Markt. Und auch der 6e bietet erstaunlich viel Auto für vernünftiges Geld. Gefühlt in einer Liga mit Audi A6 e-tron, VW ID.7 oder BMW i4 ist er erstaunlich preiswert. Im Innenraum fühlt sich der 6e äußerst hochwertig an, das Cockpit wirkt aufgeräumt, die Sitze absolut langstreckentauglich. Einziger Makel ist das Bediensystem, das ohne Not auf den traditionellen Scheibenwischerhebel verzichtet. Wieso nur? Dass sich die Funktion als Shortcut am Lenkrad hinterlegen lässt, ist nur ein kleiner Trost. Fahrerisch ist der Mazda 6e dagegen eine Wucht: Das Fahrwerk ist eher komfortabel als sportlich ausgelegt, die Lenkung ausnehmend präzise und der E-Motor mit 258 PS mehr als ausreichend motorisiert. Kleiner Tipp zum Schluss: Die Variante mit großem Akku bietet nur etwa 70 Kilometer mehr Reichweite, lädt aber nur mit 90 kW. Mehr Sinn ergibt die 2000 Euro günstigere Standard-Range-Version, die bis zu 165 kW schnell lädt.
IM TEST: Mazda 6e Standard Range
Fünftürige Elektrolimousine, 190 kW/258 PS, Ein-Gang-Automatik, Heckantrieb; fünf Sitze, 1.962 kg, Maße (L/B/H): 4921 x 1890 x 1491 mm, Kofferraum 337-1074 l, Akku 68,8 kWh (netto), max. Ladeleistung 11 kW (AC), 165 kW (DC), WLTP-Reichweite max. 479 km, WLTP-Verbrauch 16,6 kWh/100 km, im Test 14,9 kWh, Preis: ab 45.425 Euro, Testauto: 46.275 Euro.
Was gefällt: Wertige Anmutung, niedriger Verbrauch.
Was weniger gefällt: Das chinesisch angehauchte Bedienkonzept.
Was überrascht: Der Verbrauch ist für so ein Auto sensationell.
Perfekt für: Alle, die endlich einen E-Mazda fahren wollen.
