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Beton auf dem Weg zur Klimawende: Dekarbonisierung und Bauteilaktivierung

Mit dem gemeinsamen Ziel, den Weg zur CO₂-Reduktion aktiv mitzugestalten, luden die Leube Zement GmbH und die Wirtschaftskammer Salzburg/Landesinnung Bau zu einem Branchentreff ein.

Von links nach rechts: Mag. Heimo Berger, LR Mag. (FH) Martin Zauner, BM Ing. Peter Dertnig, DI Sebastian Spaun, ppa. Norbert Schaumburger und BM DI DI Dr. Simon Handler
Von links nach rechts: Mag. Heimo Berger, LR Mag. (FH) Martin Zauner, BM Ing. Peter Dertnig, DI Sebastian Spaun, ppa. Norbert Schaumburger und BM DI DI Dr. Simon Handler

Zementindustrie und Baubranche haben die Reduktion schädlicher Treibhausgase längst ganz oben auf ihre To-do-Liste gesetzt: Sowohl was die Herstellung als auch was künftige Bauweisen betrifft, sollen die CO₂-Emissionen sukzessive weiter minimiert werden, so der Tenor. Besonders Synergien einer möglichst nachhaltigen Bauweise mit der energieeffizienten Nutzung werden weiter gefördert.

Roadmap der Zementindustrie mit Maßnahmen in fünf Bereichen

Das legt auch eine eigens definierte Roadmap der Österreichischen Zementindustrie so fest. Sie stützt sich auf Maßnahmen in fünf Bereichen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Zement und Beton. Auf Basis der Roadmap soll auch die EU-Zielvorgabe der CO₂-Neutralität bis 2050 erreicht werden. "Uns ist bewusst, dass wir als CO₂-intensive Industrie unseren Beitrag leisten müssen - und das können wir auch", erklärt Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ). "Die Klimaschutzziele von Paris sind für uns verbindlich, diese Verbindlichkeit erwarten wir uns auch von der Politik, die jetzt die Weichen für eine CO₂-freie Industrieproduktion in Österreich stellen muss. Was es aus unserer Sicht dringend braucht, sind grüne Leitmärkte und eine leistungsfähige Infrastruktur für erneuerbaren Strom, den Transport und die Speicherung von CO₂ und natürlich Wasserstoff."

Im Bereich Zementproduktion sei im Jahr 2022 mit Österreichs erstem signifikant CO₂- reduzierten CEM-II/C-Zement auch international gesehen ein Quantensprung gelungen, erklärt Spaun. "Mit 25 Prozent weniger Kohlendioxidemissionen bei gleichbleibend hoher Funktionalität ist der Leube-GreenTech-Kombi-Zement der Schlüssel für ein wesentlich umweltfreundlicheres Bauen. Im Massivbau ebenso wie im Kombinations- und Hybridbau."

Besondere Zukunftsrolle für Baustoff Beton bei Bauteilaktivierung

In Zeiten der globalen Erwärmung zeichnet sich immer klarer ab, dass viel Energie künftig für das Kühlen von Gebäuden aufgewendet werden wird. Im Gegensatz zu anderen Bauweisen ermöglicht das Verfahren der Bauteilaktivierung Heizen und Kühlen in einem einzigen, hocheffizienten System. Wände, Decken oder andere Bauteile fungieren dank wasserführender Rohrleitungen als riesige Speichermasse, die Wärme und Kälte mehrere Tage bevorraten kann. In Kombination mit Wärmepumpen ist der Energieeinsatz für das Heizen oder Kühlen damit wesentlich geringer als bei anderen Bauformen. Vor allem durch das Zusammenspiel mit erneuerbarer Energie - Solarenergie, Photovoltaik, Windenergie, Geothermie - ist eine weitgehend energieautarke Nutzung möglich. Dies gilt insbesondere für den Kühlfall, da bei Hitzewellen naturgemäß ausreichend Sonnenenergie zur Verfügung steht.

"Bauteilaktivierung bildet heute eine ökologische und ökonomische Alternative, die nicht mehr wegzudenken ist", erklärt auch Keynote-Speaker Simon Handler von hacon. "Die Bauteilaktivierung besticht durch Behaglichkeit und Effizienz. Das zeigt sich insbesondere in den Sommermonaten, wenn die Räume ohne wesentlichen Energieaufwand angenehm kühl gehalten werden können." Das System sei problemlos in den Bauablauf zu integrieren und biete zudem die Möglichkeit eines enormen Speicherpotenzials. "Verantwortung, Innovationsgeist und Engagement der Branche sind deutlich spürbar und zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind", resümiert Heimo Berger, Geschäftsführer der Leube-Gruppe. Gefragt sei bei dem Bemühen aber auch die Unterstützung der öffentlichen Hand. "Ausschreibungen dürfen künftig nicht nur aus ökonomischer Sicht bewertet werden."