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Schulen sollen am 25. Jänner öffnen - aber nur wenn Lockdown nicht verlängert wird

Die Schülerinnen und Schüler kehren noch vor den Semesterferien in den Präsenzunterricht zurück. Voraussichtlich, denn eine Verlängerung des bundesweiten Lockdowns nach 24. Jänner würde auch für die Schulen gelten. Das bestätigte das Bildungsministerium den SN.

Das „normale“ Schulleben ist in Reichweite.
Das „normale“ Schulleben ist in Reichweite.

Österreichs Schulen dürften am 25. Jänner und damit eine Woche später als ursprünglich angekündigt zumindest schrittweise wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren. Und zwar alle - auch die Oberstufen, die seit Herbst zu Hause lernen, sollen so tageweise wieder in die Schulen geholt werden. Klassen sollen geteilt und im Schichtbetrieb unterrichtet werden.

Weitere Einschränkung: Der Öffnungsplan würde durch einen allgemeinen Lockdown wieder obsolet, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann. "Die Zeit ist leider sehr, sehr unsicher und daher gibt es auch noch eine gewisse Unsicherheit in den Entscheidungen", fügte er hinzu.

Betont wird das "dreifache Sicherheitsnetz" an Schulen, das die Infektionsgefahr so gering wie möglich halten soll: das regelmäßige Testen von Lehrern und Schülern, das Ausdünnen der Klassen und die ohnehin längst geltende Maskenpflicht.

Damit ist die ursprünglich geplante Schulöffnung mit 18. Jänner endgültig vom Tisch. Das bedeutet, dass der Unterricht bis 22. Jänner weiterhin zu Hause stattfindet. Eltern, die Betreuung brauchen, können ihre Kinder aber auch im Lockdown zur Schule schicken. Im Bildungsministerium heißt es, dass derzeit 21 Prozent aller Volksschulkinder österreichweit in die schulische Betreuung kämen, in Wiener Volksschulen sei teils jede zweite Schülerin, jeder zweite Schüler anwesend.

Für Wien und Niederösterreich heißt das, sollte der Lockdown nicht verlängert werden, dass sie nach einer Woche Unterricht bereits Semesterferien haben. In Salzburg, Tirol, Kärnten, Vorarlberg und im Burgenland starten die Ferien am 8. Februar, Oberösterreich und die Steiermark folgen eine Woche später.

Klasse teilen: Schulen öffnen wieder im Schichtbetrieb

Klassenteilungen samt Schichtbetrieb kennt man schon aus dem Frühsommer: Auch nach dem ersten Lockdown kehrten die Schulen vorerst nur im Schichtbetrieb zum Alltag zurück. Wobei das "bevorzugte Modell" jenes sei, wonach die eine Hälfte der Klasse an einem Tag komme, die andere tags darauf, heißt es im Ministerium. Damit werde sichergestellt, dass alle Schüler gleich oft in die Schule kämen. Die Details würden derzeit aber noch mit den Bildungsdirektionen der Länder verhandelt, heißt es.

Infektionslage: Es soll regional reagiert werden

Geplant ist, dass auch auf die regionale Inzidenz Rücksicht genommen wird. Also dass in Bundesländern, in denen die Infektionszahlen geringer sind, mehr ermöglicht wird als in jenen mit hohen Infektionszahlen - wie aktuell Salzburg, das die höchste Inzidenz aller Bundesländer aufweist. Alle Modelle seien jedenfalls davon abhängig - auch von Zahlen wie der Hospitalisierung, der Auslastung der Intensivbetten in einer Region etc. "Der Plan ist aber, dass am 25. in allen Bundesländern die Schulen öffnen", wird betont.

Testen, testen, testen - und Maske tragen

Bereits am Wochenende hatte Bildungsminister Heinz Faßmann angekündigt, dass neben Lehrern auch Schüler künftig regelmäßig getestet würden. Und zwar in Eigenregie und nur auf freiwilliger Basis. Möglich machen das Heimtests, die auch von medizinischen Laien einfach zu handhaben sind. Das Wattestäbchen muss nicht tief in die Nase eingeführt werden, sondern nur zwei Zentimeter. Ziel ist es, dass jeder und jede an der Schule zumindest ein Mal pro Woche getestet wird.

Weiterhin gilt natürlich die Maskenpflicht im Unterricht - ausgenommen von Volksschülern, die die Maske am Platz abnehmen dürfen. Und weiter gelten die Grundregeln: Handhygiene und Abstandhalten.

Opposition kritisiert späte Öffnung: "Das ist verantwortungslos"

Die Neos, die stets für offenen Schulen eintraten, warnten am Dienstag vor einer späteren Schulöffnung. Diese sei ein "Rückschlag" für die Bildungschancen, sagte Christoph Wiederkehr, seit kurzem Wiener Bildungsstadtrat in einer rot-pinken Koalition. Es sei unerträglich, dass Eltern und Kinder auf Spekulationen angewiesen seien.

Die SPÖ kritisiert, es sei "verantwortungslos", dass seit Wochen "keine klaren Ansagen gemacht werden". Die FPÖ ist strikt gegen weitere Schulschließungen.

Zumindest zur Matura 2021 gab es am Dienstag konkrete Infos: Sie soll wie geplant am 20. Mai starten, Schüler, die zu dem Zeitpunkt in Quarantäne sind, verlieren keinen Prüfungsanspruch, heißt es in der nunmehr erlassenen Verordnung dazu. Wer sich längerfristig im Spital behandeln lassen muss, kann die Matura am Behandlungsort ablegen. Festgeschrieben sind in der Verordnung auch seit längerem bekannte Vereinfachungen: Themenbereiche der mündlichen Matura können gekürzt werden, die Präsentation der vorwissenschaftlichen Arbeiten ist nur freiwillig.