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Café Pierre: Ein Minion führte sie nach Salzburg

Im neuen "Café Pierre" in der Maxglaner Hauptstraße kreiert Konditor Péter Eperjesi Süßes mit Wow-Effekt.

Péter Eperjesi und seine Frau Márta Borbíró eröffneten im Mai in der Maxglaner Hauptstraße 1C das „Café Pierre“.
Péter Eperjesi und seine Frau Márta Borbíró eröffneten im Mai in der Maxglaner Hauptstraße 1C das „Café Pierre“.
Diese Minion-Torte schuf Péter Eperjesi für eine Freundin.
Diese Minion-Torte schuf Péter Eperjesi für eine Freundin.
 Das Zitronentörtchen zählt bei den Gästen zu den beliebtesten Kreationen.
Das Zitronentörtchen zählt bei den Gästen zu den beliebtesten Kreationen.
Zahlreiche Köstlichkeiten in der Vitrine.
Zahlreiche Köstlichkeiten in der Vitrine.

"Ich bin schuld, dass er hier ist", schmunzelt Noémi Gasztány im Gastgarten des Café Pierre. Sie stammt wie Péter Eperjesi aus Szeged in Ungarn und zog wegen der Arbeit nach Saalfelden. Zum Geburtstag ihrer Tochter bestellte sie dort in einer Konditorei eine Torte mit Minions - das sind die gelben Latzhosenträger aus der Filmreihe "Ich - einfach unverbesserlich". Und erhielt eine lieblos gestaltete Schokotorte mit Minions-Waffel, erzählt sie. Deshalb bat sie ihren Freund Péter, ihr eine richtige Minions-Torte zu backen. Dafür reiste dieser extra aus Ungarn an. "Dabei habe ich mich in Österreich verliebt", sagt Péter Eperjesi.

Mit seiner Frau Márta Borbíró und den beiden Kindern zog er vor sechs Jahren nach Salzburg. Hier arbeitete der Konditor, der neben Ungarn auch in Italien und Frankreich gelernt hat, zuletzt drei Jahre lang in der Konditorei Rainberg in der Neutorstraße. Als das Café Mairaum in der Maxglaner Hauptstraße schloss, nutzte der 43-Jährige die Gunst der Stunde. Denn er wollte sich mit seinen süßen Kreationen selbst verwirklichen, Neues gestalten und nicht bloß klassische Torten backen. "Meine Frau hat mich ermutigt, das Café Pierre zu eröffnen. Mein Lebenstraum ist wahr geworden", lächelt er.

Französische, österreichische und ungarische Spezialitäten

In dem Café, das er mit seiner Frau Márta betreibt, zaubert er ungarische, französische und österreichische Torten, Patisserie und Desserts, darunter Klassiker, die er mit seiner persönlichen Note versieht. Er liebe die französische Tradition, mittels vieler Details kleine Kunstwerke zu schaffen, sagt er. So wird die Sachertorte bei ihm zu einem Schokomousse-Törtchen mit zartem Tortenboden und einem Kern aus Marillenmarmelade. Die Esterházy-Schnitten macht er - wie in Ungarn üblich - mit Walnüssen und Obers, nicht wie hierzulande mit Haselnüssen und Buttercreme. Ebenfalls aus Ungarn stammen Zserbó (Gerbeaud-Schnitten) und Somlói Galuska (Schomlauer Nockerl). Die Zutaten bezieht Eperjesi - sofern verfügbar - aus Österreich, den Kaffee bei der Saalfeldener Rösterei "D'Salzburger". Qualität ist ihm wichtig, schließlich investiert er in seine Kreationen viel Arbeit: Um 5 Uhr morgens beginnt er zu backen, für Torten braucht er drei bis fünf Tage. Warum so lange? Damit die Form bei Moussetorten halte, es schöne Schichten und einen guten Schnitt ergebe, müsse man das Mousse einfrieren, nennt er ein Beispiel für den Aufwand.

Das Café Pierre hat sieben Tage die Woche geöffnet, wochentags von 7.30 bis 18 Uhr, am Wochenende von 8 bis 18 Uhr. Zwei Mitarbeiter hat das Paar angestellt, nach der Schule greifen ihm zudem die 17-jährige Tochter und der 14-jährige Sohn unter die Arme. "Sie haben von Anfang an gesagt, dass sie uns unterstützen", freut sich der Familienvater. Läuft das Café gut, möchte er künftig einen Ruhetag einplanen.

Die Liebe zum Backen weckte seine Uroma

Dass er einmal Konditor werden wolle, wusste Péter Eperjesi bereits mit sechs Jahren. "Ich habe schon als Kind mit meiner Uroma gebacken. Sie hat meine Liebe zum Backen geweckt", sagt er. Damals wurde der Teig noch in Holzwannen zubereitet und in Kaminöfen gebacken, schildert er.

Wie man es schafft, als Konditor schlank zu bleiben? "Ich koste natürlich alles, was ich mache, aber ich mag eigentlich nichts Süßes." Ihn fasziniere am Backen vielmehr das kreative Gestalten. Besonders gerne macht er das auf Kundenwunsch, er fertigt auch auf Bestellung. Ab 55 Euro aufwärts kostet eine Torte, je nach Größe und Zutaten. "Mir ist wichtig, dass es so wird, wie es die Kunden haben wollen", betont er. Davon zeugt der Minion für seine Freundin Noémi.

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