"Ich würde nie etwas verkaufen, das ich nicht selbst gerne esse", sagt Ralph Vonblon und es klingt wie das Motto des Hauses. Seine Leidenschaft für alles Süße und die hauseigenen Konditoreiwaren ist ihm ganz deutliche anzumerken. "Schon mit acht Jahren habe ich gewusst, das wird einmal mein Leben sein und den Grundstein dazu hat meine Großmutter gelegt. Sie hat immer freitags die klassische österreichische Mehlspeisküche hinauf und hinunter zelebriert. Vor allem diverse Strudeln, von denen sie mir immer die Randabschnitte gab, damit ich selbst etwas daraus machen konnte", erzählt er mit strahlenden Augen.
Der Vater: KFZ-Mechaniker, die Mutter: Inneneinrichterin, der Traum: ein eigenes Café
Das Café Habakuk haben seine Eltern 1994 gegründet, vorerst in Elsbethen als Bistro. "Meine Eltern waren ja Quereinsteiger. Der Vater KFZ-Mechaniker und die Mutter Innendesignerin, aber sie hatte immer den Traum, ein eigenes kleines Lokal zu eröffnen - der schließlich wahr geworden ist." Vorerst gab es nur an Sonntagen Kuchen, aber die fanden derart guten Anklang, dass schließlich ein Kaffeehaus daraus wurde. Im Jänner 1999 kam das heutige Haus in der Linzergasse dazu, das frühere Café Mikl. "Zur großen Freude meiner Mutter, denn sie hatte dort in den 1970er Jahren immer ausgeholfen", schildert der Sohn. Für drei Jahre zählte auch das einstige Café Mikl in Oberalm zum Familienbetrieb, auf Dauer war aber allen klar, dass es dann mit der persönlichen Betreuung schwierig werden würde. "Wir bleiben lieber klein und fein, dafür können wir es gut bewältigen."
So widmet sich die Familie mit aller Kraft der Konditorei in der Linzergasse. Der Vater hat inzwischen die Konditormeister-Prüfung nachgemacht, Sohn Ralph hat im eigenen Betrieb gelernt. Heuer mit Jahresende wird er den Betrieb übernehmen, wenn der Vater in Pension geht.
Stets frisch für Schönwettertage: Eis
Die Wohnung im Obergeschoß nahmen sie dazu und bauten sie zur Produktion um. Die ehemalige Backstube im Erdgeschoß wird jetzt für die Eisherstellung genutzt. Viel Wert legt Vonblon auf die besondere Qualität der Rohstoffe. "Bei uns gibt es nur Butter, niemals Margarine, und zum Binden Schlagobers, Milchprodukte und Johannisbrotkernmehl. So wie früher gekocht wurde. Die Brösel kommen vom Bäcker, in die Strudel österreichische Äpfel und die Schokolade beziehen wir aus der Schweiz. Das schätzen unsere Kunden."
Vor der Mozartkugel kommt der Marzipan
Streng gehütet wird das hauseigene Mozartkugel-Rezept, mit selbst gemachtem Marzipan aus Mandeln und Pistazien, anschließend von Hand verpackt. Sobald das Wetter schön ist, wird nachts Eis produziert. "Wenn es regnet, gibt es keines. Wir machen nur so viel, wie an einem Tag verkauft wird, wenn es aus ist, dann ist es eben aus." Mit durchschnittlich 15 langjährigen Mitarbeiter/-innen lässt sich der Betrieb ohne Ruhetag bewältigen, was die zahlreiche Stammkundenschaft ebenfalls genießt.