"Ich glaube, dass jeder backen kann, wenn er das möchte", erzählt die 44-jährige Konditormeisterin Daniela Nejedly in ihrer nach Tortenboden duftenden Küche. Die in Taxham und Gneis aufgewachsene Salzburgerin ließ sich 2021 nebenberuflich zur Konditormeisterin ausbilden. Dabei hat ihr die Kurzarbeit während Corona geholfen, sonst wäre das gar nicht möglich gewesen. "Wenn nicht jetzt, wann dann", dachte sich die seit ihrer Kindheit backende Gneiserin damals. Ausschlaggebend für den Wunsch war ursprünglich eine Spongebob-Motivtorte, mit der sie das erste Mal an ihre backtechnischen Grenzen stieß. Ab Jänner 2021 absolvierte Nejedly abends den Meister-Vorbereitungskurs am WIFI. Der Quereinsteiger-Kurs vermittelte innerhalb von zweieinhalb Monaten alles, was sonst in drei Jahren Berufsschule gelernt wird. Gleich im Anschluss ging es mit dem Meisterkurs weiter, für den sie bis August die Wochenenden und den Jahresurlaub verwendete. Neben dem Üben in der eigenen Küche habe es auch weitere Herausforderungen gegeben. "Was macht man mit all den Kuchen und Torten, die man dann so produzieren muss?" In ihren Nachbarn und Freunden fand sie schnell dankbare Abnehmer, erklärt sie lachend. "Ich habe jedes Wochenende geübt. Und am Nachmittag sind die Nachbarn oder Freunde gekommen und haben sich Tortenstücke abgeholt." Es war eine anstrengende Zeit, aber sie würde es wieder so machen, resümiert sie.
Oft ist es nur ein Handgriff und das Endergebnis ist anders
Seit diesem Jahr bietet die Konditormeisterin ein Mal im Monat Backkurse im Freiraum Gneis an. "Das soll einfach was niederschwelliges sein. Einfach so, dass es jeder zu Hause mit den Mitteln, die er hat, umsetzen kann." Erfahrung mit den Herausforderungen in der eigenen Küche hat Nejedly noch aus ihrer Ausbildungszeit, die sie in die Kurse mit einbringt. "Heutzutage läuft vieles über das Internet." In Youtube-Videos erscheine es oft simpel und man denke bei zehnminütigen Anleitungen, dass man es schnell nachmachen könne. "Und dann stehst du daheim vier Stunden später und das Endergebnis ist ganz ein anderes." Das sei oft frustrierend, erzählt Nejedly aus eigenen Erfahrung. Daher habe sie sich entschieden, ihre Kenntnisse in Kursen weiterzugeben. "Oft brauchst du so einen kleinen Tipp oder oft ist es nur ein Handgriff, den du anders machst, und das Endergebnis ist ganz anders und es geht auf einmal total leicht." Aus Zeitgründen nimmt sie die fertigen Tortenböden mit. Ansonsten vermittle sie alle Schritte bis hin zur fertigen Torte. "Wir machen in Kleingruppen von bis zu sieben Personen alles gemeinsam." Vom Herausschneiden des Tortenbodens bis hin zur Herstellung und Einfärbung der Cremes und Dekorationen. Dabei begeistert sie die Kreativität ihrer Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer. "Zum Schluss hast du dann acht Torten, die alle komplett unterschiedlich ausschauen. Da es die Handschrift von dem ist, der sie gemacht hat." Das Alter sei bei den Kursen egal. Eine 80-jährige Dame habe schon zwei Kurse bei ihr besucht. Beim zweiten Kurs habe sie ihre eigene Geburtstagstorte für ihre Feier gebacken.
Nächste Kurse zu Tortencremes und Fondant
Der nächste Kurs am Samstag, 16. September, widmet sich unter dem Titel "Numbercakes" der Herstellung von Cremen. Daneben wird auch das Kandieren von Obst erklärt. Der Oktoberkurs am Samstag, 21. Oktober, widmet sich den Fondantbasics, angefangen vom Bodenschneiden bis hin zur Fondantmasse und Dekoration.
Interessierte wenden sich am besten an office@danielasbackstube.at.