Mit 25 Millionen Euro kündigte Karl Nehammer als Innenminister im Jahr 2021 das "größte Gewaltschutzpaket der Geschichte Österreichs" an. Was hat sich seitdem getan? Frauenhaus-Leiterin Gabriele Rechberger kritisiert im Podcast: "Von dem Geld haben wir bis jetzt nur in der Zeitung gelesen. Gesehen haben wir davon nichts." Sie beklagt, dass Gewaltschutz in Österreich ein Wien-lastiges Thema sei: "Die Dinge werden von einigen wenigen über die Köpfe der Einrichtungen hinweg entschieden."
Gewaltproblem bei Asylbewerbern: "Es muss eine klare Haltung geben: Das ist nicht tolerierbar"
Im Jahr 2022 gab es bis Ende Oktober bereits 28 mutmaßliche Femizide, also ungefähr genauso viele wie im Vorjahr. Sind die neuen Gewaltschutzmaßnahmen also umsonst? Rechberger gibt im Podcast einen Überblick über aktuelle Projekte und Maßnahmen. Außerdem äußert sie sich zum Gewaltproblem bei Asylbewerbern und Migranten - und plädiert dafür, das Thema offener anzusprechen.
Was Fachkräftemangel und Fußball mit Gewalt zu tun haben
In den kommenden Wochen könne es zu einem Anstieg der Gewalt kommen, warnt Rechberger: Der Fachkräftemangel und die schwierige wirtschaftliche Situation könnten das Gewaltproblem in Familien verschärfen. Und auch die Fußball-WM ist ein potenzieller Aggressionsherd, wie sie im Podcast erläutert.
Podcaststaffel zu Gewalt gegen Frauen
In einer Spezial-Staffel des SN-Podcasts "Die gefragte Frau" behandelten die SN im November 2021 die Ursachen, Folgen und Hintergründe von Gewalt gegen Frauen. In den acht Episoden sprachen sie unter anderem mit Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, mit einer Richterin, die Frauenmorde verhandelt, und mit einem Psychiater, der einen Einblick in den Kopf eines Täters gibt. Alle Folgen gibt es hier zum Nachhören.