Abfalter

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Blick auf Abfalter, die Wiesen im Vordergrund sind bereits Teil des Landschaftsraumes Aigen.
Etwa das gesamte rechte Viertel des Bildes zeigt das historische Abfalter. Aufnahme um 1929.

Abfalter ist ein Ortsteil im Norden des Salzburger Stadtteils Aigen.

Geschichte

Vor der Eingemeindung der Gemeinde Aigen in die Stadtgemeinde Salzburg war Abfalter ein sehr weit gefasstes Gebiet. Im Grunde gab es in der Gemeinde nur zwei Dorfzentren und eben das Gebiet Abfalter. Die beiden Dorfzentren bestanden rund um das Schloss Aigen sowie in Glas rund um das heute sogenannte Doktor-Schlößl.

Abfalter erstreckte sich historisch westlich und nordwestlich des Schlosses und der Kirche von Aigen bis an die Salzach und im Nordwesten bis zur Vorstadt Äußerer Stein und im Nordenwesten bis Parsch. Wie weit Abfalter im Norden und Osten auf den Gaisberg reichte, lässt sich an Hand des Franziscäischen Katasters nicht herauslesen.[1]

Aufgrund dieser seinerzeitigen viel weiteren Ausdehnung als heute finden sich in Taufbücher Eintragungen mit Adresse "Abfalter", die heute z. B. aber in Aigen Mitte befinden. So wurden zwei Trapp-Kinder in "Abfalter 34" geboren, heute Traunstraße 34 (Trapp Villa).

Um 1900 standen in Abfalter u. a. inmitten eines großen Parks die Villa Preuschen. Diese Villa wurde nach 1887 im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier, umgeben von ertragreichen Äckern u. a., ein altes Bauerngut, der vermutlich 1635 erbaute Abfalterhof. Die dortigen landwirtschaftlichen Betriebe wurden hier immer weiter von den wachsenden Siedlungsteilen eingeschlossen.

Der Preuschenpark ist heute teilweise ein öffentlicher Park und gehört zum Salzburger Stadtteil Parsch. Weitere Villen siehe Artikel Villen in Aigen.

Heute besteht Abfalter nur mehr aus einem kleinen Gebiet im Nordwesten des ehemaligen Abfalters und ist ein dicht verbautes Siedlungsgebiet.[2] Im Süden und Südwesten wird es von der Ernst-Grein-Straße begrenzt, im Norden von der Dr.-Petter-Straße und im Westen von der Salzburg-Tiroler-Bahn. Im Osten befindet sich ein Wiesengebiet, Teil des Landschaftsraums Aigen.

In Abfalter gibt es heute eine Volksschule und einen städtischer Kindergarten an der Dr.-Petter-Straße Nr. 19 und 21. Die salzachnahen Straßen von Abfalter sind nach bekannten Bildhauern benannt.

Der digitale Stadtplan von Salzburg zeigt sogar noch die historische Bezeichnung "Abfalter" an, jedoch ohne historische Grenzen.

Name

Der Name 'apfal-ter' ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch affrolta), der damals neben dem apfelboum benutzt wurde und Apfelbaum hieß (Die Silbe -ter ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen tree erhalten). In der Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.

Sage

Außerdem gibt es in der Sage einen Riesen namens Abfalter: Vor mehreren hundert Jahren hauste auch der Riese Abfalter auf dem Untersberge. Noch sieht man einen großen Felsgraben auf dem Rücken des Berges, der ihm zum Lager diente. Die Hügel von Wals, Liefering und Maxglan sowie die Golferhügel da und dort, auf denen jetzt meistens Kirchen stehen, sollen von den Steinen herrühren, die er bisweilen zum Zeitvertreib herabwarf.

Am Fuße des Gaisberges soll er einst einer Riesenjungfrau begegnet sein, welche, vom Abersee kommend, Steine in der Schürze trug, um auf selben als Trittsteinen über die Salzach zu schreiten, selbe aber unterwegs unbemerkt bei Plainfeld verloren hatte, weil die Schürze ein Loch bekam. Abfalter soll sie dann über die Salzach getragen haben.

Institutionen

Straßen

Dr.-Petter-Straße, Ernst-Grein-Straße, Friedrich-Inhauser-Straße, Ziegelstadelstraße (nördlicher Teil), Runkweg, Karschweg, Kulstrunkstraße, Ledwinkastraße, Ludwig-Zeller-Weg und Blumaustraße (östlicher Teil);

Gewässer

Gersbach-Entlastungsgerinne, Abfaltergraben, Abfaltergraben Au;

Quellen

Einzelnachweise

Salzburger Stadtteile und Landschaftsräume in der Stadt Salzburg