Alois Fröhlich

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alois Fröhlich (* 23. September 1897 in Hallein; † 13. Juli 1979 ebenda) war langjähriger Mitarbeiter der Halleiner Saline und blieb der Nachwelt als Erfinder und Konstrukteur von Filmprojektoren in Erinnerung, mit denen das Halleiner Kino in seiner Anfangszeit erstmals regelmäßige Filmvorführungen darbieten konnte.

Leben

Neben seinen "Fröhlich-Projektoren" baute er auch das erste Radio in Hallein und fertigte mehrere technische interessante Eigenbaukameras an, die sich heute in den Beständen des Keltenmuseums und des Fotomuseums Bad Ischl wiederfinden.

Fröhlich wurde im Stadtteil Burgfried geboren und besuchte dort auch die Volks- und Bürgerschule. Durch seinen Vater Alois Fröhlich senior, seines Zeichens Pfannenmeister bei der Saline Hallein, konnte er im Alter von 14 Jahren in der Saline zu arbeiten beginnen und schaffte es dort, mit technischen Verbesserung auf sich aufmerksam zu machen und sich in den 50 Dienstjahren bis zu seinem Ruhestand zum Fachinspektor hochzuarbeiten.

Seit 1920 war verheiratet mit Elise, geborene Erlfelder (* 8. Mai 1897 in Abtenau)[1], einer Nichte des Pfarrers von Schwendt, Josef Erlfelder (* 1864; † 1946)[2].

Seine Tochter Elise (* 7. Oktober 1921 in Abtenau; † 23. Dezember 1972 in Hallein)[3] war verheiratet mit Gerhard Ernst Gandy, in zweiter Ehe mit Ferdinand Moosleitner (* 1903; † 1961).

Fröhlich verstarb am 13. Juli 1979 in seiner Heimatstadt Hallein und fand am dortigen Stadtfriedhof in Burgfried seine letzte Ruhestätte.

Erste Berührungen mit der Technik

In noch sehr jungen Jahren schloss Fröhlich vermutlich erste Bekanntschaft mit der Kinematographie. Möglichkeiten dazu boten sich in Hallein ab dem Jahr 1909 mit dem "Original Elektro Biograph", das mit "Vorführungen ersten Ranges" und einem "auserlesenem Weltstadt-Programm" warb und seine Vorführungen im Saal des Gasthofes "Zur goldenen Kugel" zeigte, sowie dem 1911 eröffneten "Theater-Kinematograph" des gebürtigen Halleiners Christian Pointl.

Darüber hinaus fanden auch im Theatergebäude der Stadt in unregelmäßigen Abständen Filmvorführungen statt. Einen ständigen Vorführbetrieb im Stadttheater ermöglichte aber erst Alois Fröhlich selbst mit dem Bau seiner eigenen Vorführmaschinen.

Während des Ersten Weltkriegs wurde er als Mitglied des Nachrichtendienstes in Bulgarien eingesetzt und kam in dieser Funktion mit unterschiedlichen technischen Apparaturen in Berührung. Nach dem Krieg bildete er sich mittels Fernkursen auf den noch jungen Gebieten der Radio-, Film-, Foto- und Metallbearbeitungstechnik weiter.

Die "Fröhlich-Projektoren"

Die Apparate sind heute nicht mehr erhalten. Mittels alten Fotografien lassen sich aber zumindest noch zwei verschiedene, technisch anspruchsvolle Geräte nachweisen.

Eines davon - ein Tischprojektor für einen 34-mm-Film - bestand aus einem Metallgehäuse mit einem Sichtfenster und einem Kühlrohr für die Lampe. Transportmechanismus, Objektivträger und Rollenhalter waren davon getrennt angeordnet um die leicht entzündlichen Nitrofilme von der heißen Lampe fernzuhalten. Mittels einer Handkurbel erfolgte der Filmtransport über Zahnräder. Die Spulenwicklung funktionierte über ein Kettengetriebe.

Der andere der beiden bekannten "Fröhlich-Projektoren" entstand aller Wahrscheinlichkeit nach dem ersten Modell, worauf einige Verbesserungen hinweisen. So waren Lampenhaus und Filmmechanismus gänzlich getrennt und der Filmtransport erfolgte anstatt über Zahnräder nunmehr über eine, nicht mehr direkt an der Transportnabe sitzende Handkurbel, die eine große Schwungscheibe in Bewegung brachte. Neben einem besseren Gleichlauf sorgte diese Antriebsart zugleich für eine einfachere und körperlich weniger kraftvolle Bedienung des Projektors. Zugleich brachten Schlaufenformer, eine verbesserte Flügelblende und eine längere Filmbühne optimaleren Gleichlauf, Bildstand und Schärfe.

Durch das Fehlen von Unterlagen ist eine genaue Bestimmung wann Fröhlich seine Projektoren gebaut hatte und ob er damit dem technischen Stand seiner Zeit voraus war und Grundlagen für die weitere technische Entwicklung lieferte, oder bereits bestehende Apparate nachbaute, heute nicht mehr möglich. Christian Strasser nimmt in seinem Aufsatz zu dem Buch "100 Jahre Film" an, "dass sich Fröhlich von bestehenden Geräte inspirieren ließ und diesen eigene Projektoren entgegensetzte". Nachweisen lässt sich aber, dass die Fröhlich-Projektoren bis Mitte der 1920er Jahre im Stadtkino ihren Dienst versahen und erst nach dem Umzug in das neuerbaute und am 6. Dezember 1925 eröffnete "Invalidenkino" und Stadttheater (Eigentümer des Gebäudes war die Invalidenorganisation) im Kufferpark vom damaligen Obermonteur Michael Hemm gegen neue "Philips"-Apparate ausgetauscht wurden.

Weitere Arbeiten des Halleiner Kino-Pioniers

Gemeinsam mit dem Fotografen Ferdinand Koblmüller ((* 1892; † 1968, den er 1935 kennen lernte, entwickelte er mehrere Panorama-Fotokameras und versuchte mit dem Verkauf von Rundansicht-Fotografien von der Stadt Salzburg und Hallein auch geschäftlichen Erfolg zu verbuchen. Seine erhalten gebliebenen, technisch anspruchsvollen Eigenbau-Kameras befinden sich heute im Besitz des Keltenmuseums Hallein und des Fotomuseums Bad Ischl.

Seine Handfertigkeit und Ideengabe bewies Fröhlich auch mit einem selbst gebauten Radioapparat – das als erstes Radio in Hallein gilt –, der Konstruktion eines eigenen Vergrößerungsapparates und der Anfertigung von Unterwassergehäuse für Mittelformatkameras. Da er sich nie um eine Serienfertigung seiner Erfindungen/Konstruktionen bemühte, konnte er keinen finanziellen Nutzen daraus ziehen und geriet – so wie seine Apparate –über die Jahre hinweg in Vergessenheit.

Quellen

  • Georg Schwamberger (Red.): Halleiner Biographien. In: Halleiner Geschichtsblätter. Bd. 4. Hallein 1985, S. 37-39.
  • Christian Strasser: "Der Halleiner Kino-Pionier Alois Fröhlich und andere Erfinder im Schatten großer Persönlichkeiten". In: Hundert Jahre Film. 1895-1995. Salzburger Film- und Fotopioniere. Schriftenreihe des Landespressebüros. Salzburg 1994
  • Martina Swoboda: Salzburger Kinos im Spiegel der Stadtgeschichte. Phil. Dipl., Salzburg 1992, S. 37

Einzelnachweise