Alois Taux
Alois Taux (* 5. Oktober 1817 in Baumgarten, polnisch Braszowice, Preußisch-Schlesien; † 17. April 1861 in der Stadt Salzburg) war Komponist und Dirigent. Taux war erster Leiter der Organisation Dom-Musikverein und Mozarteum und der Salzburger Liedertafel und damit auch des Mozarteum Orchester als Teil des erstgenannten Vereines.
Leben
Alois Taux kam aus einer einfachen Niederschlesischen Bauernfamilie und wurde duch seinen Volksschullehrer gefördert. Von 1834 bis 1837 studierte er am Prager Konservatorium Violine und Horn und fand nach seinem Abschluss 1837 eine Anstellung am Theaterorchester in Graz. Im Frühjahr 1839 wechselte er an das Linzer Theater, im Herbst 1839 an das Salzburger Theater, wo er auch als Dirigent und Kapellmeister wirkte.
Als am 22. April 1841 der Dom-Musik-Verein und Mozarteum ins Leben gerufen wurde, erhielt Alois Taux die Stelle als erster Kapellmeister, und nicht, wie von Mozarts Witwe Constanze immer wieder gewünscht, deren Sohn Franz Xaver Wolfgang Mozart. Taux besaß nach übereinstimmender Meinung der Zeitgenossen mehr und vielseitigere Erfahrung in musikalischen Fragen. Franz Xaver Mozart erhielt nur den Titel eines Ehrenkapellmeisters.
1847 war Taux von einem Konzert Salzburger Sänger derart angetan, dass er am 22. November den Männergesangsverein Salzburger Liedertafel gründete. Diese Vereinigung führte er bis zu seinem Tode. Zum 100. Geburtstag Mozarts leitete er mit der Liedertafel ein Mozart-Konzert. Seine Mozart-Gedenkkonzerte wurden später von der Internationalen Stiftung Mozarteum weitergeführt.
Alois Taux komponierte selbst Kirchenmusik, Bühnenwerke, Orchesterwerke und Kammermusik. Von ihm stammt auch die Salzburger Diözesanmelodie zum bekannten Osterlied "Der Heiland ist erstanden" (Gotteslob Nr. 832).
Seit 1850 war Taux verheiratet mit Anna, geborene Dubsky, Edle von Wittenau, die seit 1848 als Sängerin am Salzburger Theater tätig war. Sie hatten fünf Töchter.
Taux verstarb überraschend während einer Liedertafelprobe und wurde ursprünglich auf dem St.-Sebastians-Friedhof gegenüber dem Familiengrab der Mozarts begraben. Später erhielt er ein Ehrengrab am Salzburger Kommunalfriedhof.
Ehrungen
Alois Taux war Ehrenmitglied zahlreicher musikalischer Vereine und Liedertafeln.
1845 wurde ihm die k.k. österreichische, 1852 die königlich preußische und 1858 die königlich bayerische goldene Ehrenmedaille für Kunst und Kultur verliehen.
Nach Alois Taux ist die Tauxgasse im Salzburger Stadtteil Gneis benannt.
Quellen
- Sangl, Carena: Alois Taux - Pioniert und Wegbereiter, in: Julia Hinterberger (Hrsg.): Von der Musikschule zum Konservatorium. Das Mozarteum 1841–1922: Wien (Hollitzer) 2017, S. 241ff.
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1