Der Citybus war ein öffentliches Verkehrsmittel, das durch die Fußgängerzone in der Salzburger Altstadt - mit Unterbrechung - verkehrte.

Geschichte dreier Versuche

Im Juli 1975 wurden bei einem dreiwöchigen Probelauf mehr als 60 000 Fahrgäste gezählt. Dieser Probelauf wurde dann bis Ende September 1975 verlängert. Man überlegte auch eine Verlängerung von der Fußgängerzone bis zum Makartplatz. Dagegen sprach sich aber sich aber der Salzburger Gemeinderat Helmut Stocker (SPÖ), Vorsitzender des Verkehrsausschusses und Mitglied des Stadtwerkeausschusses aus. Eine Verlängerung brächte eine Konkurrenzsituation mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mit sich. Und diese hätten bereits ein jährliches Defizit von rund 35 Millionen Schilling. Der Citybus wurde von der Innenstadtgenossenschaft der Kaufleute betrieben. Sechs Fahrzeuge wären für die Verlängerung notwendig gewesen, die dann nicht genehmigt wurde. Der neue Prototyp der Steyr-Werke mit 60 PS würde pro Stück zwischen 400.000 und 500.000 Schilling kosten.[1]

Am 29. August 1975 meldeten dann die "Salzburger Nachrichten", dass der Betrieb des Citybusses gerettet sei. Durch das Entgegenkommen des Salzburg gebürtigen Vorstandsmitgliedes der Steyr-Daimler-Puch AG Franz Jörg Leibenfrost erhielt die Innenstadtgenossenschaft für ein Jahr drei Busse gratis. Für die etwa 800.000 Schilling Betriebskosten wollte die Innenstadtgenossenschaft selbst aufkommen. Pro Tag hatte man während des Probelaufs im Schnitt 2 500 Fahrgäste gezählt.

1975 wurde ein freiwilliger Fahrpreis von zwei Schilling verlangt. Ab Jahresbeginn 1976 wurde dann ein regulärer Fahrpreis verlangt, wofür die Genossenschaft bei der Stadtgemeinde Salzburg um einen Konzession ansuchen musste.[2]

Doch im November 1975 regte sich im Kaiviertel Widerstand gegen Citybus. Seitdem der Citybus durch die Kaigasse fuhr (die damals noch befahrbar war und es Parkplätze am Straßenrand gab) hätte es einen Umsatzrückgang in den dortigen Geschäften gegeben.[3]

1976 wurde 50.000 Schilling monatlich von der Stadtgemeinde Salzburg zur Deckung der Kosten des Citybusses zugeschossen.[4]

Im Februar 1984 berichteten die "Salzburger Nachrichten" von einem jugoslawischen Busfahrer, der bei etwa 30 Fahrten mit dem Citybus im letzten Halbjahr geschmuggelte Zigaretten verkauft hatte. Diese hatte er aus seiner Heimat nach Österreich geschmuggelt und bei seinen Fahrten in die Heimat hatte er Kaffee geschmuggelt. Dem Jugoslawen kam seine Tätigkeit teuer zu stehen. Sein Mercedes-Pkw wurde eingezogen, er verlor seinen Führerschein und sein Sparbuch mit 250.000 Schilling Einlage. Albus entließ ihren Mitarbeiter fristlos.[5]

1986 gab es eine Citybus-Linie W, die zwischen Gnigl über Sam nach Itzling-Pflanzmannstraße verkehrte. Ab 17. Februar 1986 wurde sie bis Salzburg Hauptbahnhof verlängert und in Linie 33 umbenannt.[6]

2005 die Citybus-Linie eingestellt, die zu diesem Zeitpunkte zwischen der Altstadt und der Haltestelle Parkplatz Akademiestraße in Nonntal verkehrte.

2012 startete am 5. März ein neuerlicher Versuch mit der Citybuslinie A. Sie verkehrte von Montag bis Freitag zwischen 08:10 Uhr und 18:17 Uhr vom Busterminal Nonntal bis zur Pferdeschwemme beim Sigmundstor. Die beiden von der Firma Albus betriebenen Citybusse mit Gasantrieb boten Platz für zwölf Sitz- und dreizehn Stehplätze und verkehrten in Intervallen von 45 Minuten. Diese Linie wurde in den Salzburger Verkehrsverbund aufgenommen, wurde aber wieder eingestellt.

Ein neuerlicher Betrieb wurde dann 2016 versucht. Nach vier Jahren wurde der Citybus (Linie A) Anfang Oktober 2019 von der Firma Albus dann aber wieder eingestellt. Die Buslinie war um einen Euro vom Busterminal Nonntal durch die Altstadt zum Busterminal Paris-Lodron gefahren. Doch ausgezahlt hatte sich das für den Betreiber nie. Mit 8 000 Passagieren 2019 sei die Fahrgastfrequenz nicht vorhanden gewesen. Zum Vergleich: Auf anderen Linien zählte man 100 000 Fahrgäste und mehr. Viele Baustellen in der Altstadt hätten die Buslinie außerdem immer wieder zu Routenänderungen gezwungen. Diese habe man aber gegenüber den Fahrgästen kaum kommunizieren können. Auch etliche Veranstaltungen auf dem Residenzplatz seien eine Zumutung gewesen, weil es teils kein Durchkommen gab.

Quellen

  • www.sn.at Citybus in der Salzburger Altstadt stellte Betrieb ein, 16. Oktober 2019

Einzelnachweise

  1. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 9. August 1975, Seite 7
  2. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 29. August 1975, Seite 29
  3. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 26. November 1975, Seite 5
  4. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 13. April 1976, Seite 5
  5. www.sn.at Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 23. Februar 1984, Seite 5
  6. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 15. Februar 1986, Seite 7