Großer Preis von Österreich 1967

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Spitzkehre etwa auf der Höhe des Schlosses Glanegg.
Hier kämpfen der Salzburger Manfred Stengl (88) mit seinem Landsmann Hans Braumandl (87) im Rennen der 350 cm³ Klasse.
Giacomo Agostini (mit rotem Pullover), "ganz privat".
Giacomo Agostini (I), mehrfacher Motorrad-Weltmeister, auf MV-Agusta.
Giacomo Agostini im Rennen der 500-cm³-Klasse.
Giacomo Agostini, im Rennen.
Rennalltag 1967 - ein Mechaniker bei der Betankung eines Rennmotorrads.
Warten auf den Start der Gespannklasse.
Im Kampf um Platz 1 in der Gespannklasse. 51 - Auerbacher/Dein (BMW) vor 42 - Butschter/Aga Neumann (BMW).
Link im blauen Pullover Hans Georg Anscheidt (DDR), Sieger der Klasse bis 125 cm³ Klasse im Gespräch mit Motorfachjournalist Helmut Krackowizer, neben ihm einer seiner beiden Söhne, der damals neunjährige Peter Krackowizer.
Jede Klasse wurde von einer Musikkapelle zum Start begleitet. Hier entweder die Musikkapelle Anif oder Marktmusikkapelle Grödig.
Links Luigi Taveri (CH), Sieger der Klasse bis 250 cm³ mit Lorbeerkranz.

Der 13. Große Preis von Österreich war ein internationales Rennen für Motorräder, das am Montag, den 1. Mai 1967, auf der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Süd stattfand, ein sogenanntes 1. Mai Rennen.

Streckenbeschreibung

Der 5,4 Kilometer lange Rundkurs hatte seinen Start etwas südlich der alte Reichsautobahnbrücke Salzburg Süd, führte auf der Richtungsfahrbahn Walserberg-Dreieck nach Norden bis auf Höhe Marktzentrum von Grödig, wo man auf die Gegenfahrbahn fuhr und vorbei an Start und Ziel auf der Ausfahrt Grödig auf die Brücke, über diese darüber, dann dort über die von der Autobahn heraufführende Ausfahrt wieder auf die Autobahn kam. Nun fuhr man nach Süden bis zum damaligen Ende der späteren Tauernautobahn in Niederalm beim später dort entstandenen Maximarkt Anif. Von dort ging es auf der Autobahn bis unter die Brücke, wo man die Fahrbahn wechselte und auf der Richtungsfahrbahn Walserberg wieder zu Start und Ziel kam. Das kleine Stück gegenüber von Start und Start auf der Autobahn Fahrtrichtung Niederalm befand sich das Fahrerlager.

Sonstige Daten

Technische Kommissäre waren Ernst Kussin und Harald Schmirl. Für die Rennreportage war Hans Klettner zuständig, für die Presse Walter Kumhart.

Ein Rennbericht

Der Salzburger Motorfachjournalist Helmut Krackowizer schrieb über die Veranstaltung:

Eine Woche vor dem traditionell am 1. Mai in der Stadt Salzburg zur Durchführung gelangenden "Großen Preis von Österreich" für Motorräder konnte man in Salzburg noch Schneemänner bauen, so tief und nachhaltig war ein verspätetet Wintereinbruch ins Land gezogen. Einen Tag nach dem bei herrlichstem Frühlingswetter vor rund 35 000 Zuschauern abgewickelten Rennen schlug das Wetter neuerlich um, um die herrliche Bergszenerie dieses nun zum 10. Mal in ununterbrochener Folge in Salzburg abgehaltenen "Grand Prix" wieder bis ins Tal in Weiß zu hüllen.

Da soll einer sagen, daß Petrus dem Veranstalter nicht wohlgesinnt sei. Dabei ist das Bestehen dieses größten Rennens in Österreich - und vom Zuschauerstandpunkt aus gesehen, auch im südbayeriscnen Raum weitgehend von verkehrstechnischen Momenten abhängig. Die alte Rennstrecke, seit 1947 auf dem stadtnahen Autobahnteilstück Liefering abgehalten, von 1955 an Rupert-Hollaus-Gedächtnisrennen und ab 1958 an die alte Tradition der 20er Jahre als "Großer Preis von Österreich" anknüpfend, mußte wegen des nach Wien durchgehenden Autobahnverkehrs verlassen werden. Die neue gegenw2rtig noch am Ende des von der Grenze nach dem Süden strebenden Autobahnastes gelegenen Rennstrecke hat das gleiche Damoklesschwert im Rücken, denn an der Verlängerung dieses Autobahnteilstückes bis zum Paß Lueg wird heftig gearbeitet, und in wenigen Jahren wird man auch hier dem Verkehr weichen müssen. Das endgültige Überleben dieses größten und zugkräftigsten Motorradrennens in Österreich ist also von der Schaffung einer endgültigen Heimstätte, einer permanenten Rennbahn abhängig, die ebenfalls nahe Salzburg und der Autobahn bei Thalgau, auf halbem Weg von Salzburg nach Mondsee, entstehen soll.

An diesem Projekt entzünden sich wiederum die sportpolitischen Gemüter. Dieser Thalgau-Ring, in herrlicher Lage mit einer Streckenlänge von 4 km geplant, erfreut sich nämlich keineswegs der Förderung der Wienner Zentralstellen, die lieber bei Wien eine Motorsportarena sähen und überdies die endgültige Sicherung des Motorrad-Grand-Prix in Salzburg ein recht unerwünschtes Gegengewicht zur sportlichen Potenz der in der Bundeshauptstadt ansässigen Sponsoren und Verbände bedeuten könnte; von parallelen Überlegungen im Automobilsport Österreichs ganz abgesehen. Dies nur zum besseren Verständnis der Situation des Motorsports in Österreich und als Einleitung zum Rennbericht selbst.

Die diesjährige Terminsituation war für den Salzburger Veranstalter recht mißlich, fand doch am Sonntag, den 30. April, in Barcelona der erste Weltmeisterschaftslauf statt, der allerdings die 350- und 500 ccm-Klasse nicht in seinem Programm hatte. So war es in diesen beiden Soloklassen nicht schwierig, ein glänzendes Fahrerfeld zu verpflichten. Daß aber auch H. G. Anscheidt, Luigi Taveri und Giacomo Agostini [...][1] vier amtierende Solo-Weltmeistern, an den Start gebracht wurden ist ein besonders lobenswerter Erfolg und sicher auch der stärkste Zuschauermagnet. Ganz abgesehen davon, daß ein verlängertes Wochenende bei strahlendem Wetter eben mehr als sonst zum Ausflug verlockte. Anscheidt mußte, um seiner Startverpflichtung nachzukommen, von Barcelona am Nachmittag des 30. Apri nach Salzburg [...] wurde dabei freilich noch vom Seitenwagensieger in Spanien, Georg [...]bacher, übertroffen, der nicht wie Anscheidt per Flugzeug in eine hier bereitgehalten Maschine steigen konnte, sondern sein eigenes Gespann in 22stündiger Nonstop-Fahrt mit dem Tranporter nach Salzburg brachte und hier zu neuerlichem Siege brachte. [...] Burtscher war nach einem Sieg am Sonntag in der Nacht [...] Mettet in Belgien nach Salzburg durchgefahren, um das etwas [...]ratene Feld der Gespanne anzureichern. Taveri hingegen geht mit seinem wohl letzten Jahr aktiven Einsatzes den Weltmeisterschafts[...] offenbar aus dem Wege, denn mit seinen ihm ohne Werksunterstützung überlassenen Hondas muß er mehr als sonst auf Maschinenschonung dacht sein. Sein Pech fing dann auch schon in Salzburg an, als die [...]zylinder-125er, die in etwa der Anscheidtschen Suzuki gleich gewesen wäre, im Training ihre Leistung verlor und die ältere Vierzylindermaschine dann der Suzuki kein Äquivalent mehr bieten konnte. Auch für die fünf Jahre alte 250er Vierzylinder-Honda stehen ihm außer [...] und Düsen kaum Ersatzteile zur Verfügung. Ich fürchte, für den sympathischen kleinen Schweizer eine mühsame und [...] Kummer durchzogene Saison geben, ehe er sein Rennleder endgültig an den Nagel hängt. Agostini hingegen, der jugendlich strahlende Sunny Boy am Rennfahrerhimmel Italiens, sah wohl in Salzburg eine eher eine risikolose Freizeitbeschäftigung vor dem WM-Lauf in Hockenheim und konnte sicher sein, auch mit der schon etwas antiquierten MV einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg herauszufahren. Er [...] sich dieser Aufgabe jedoch mit Charme und vollem Einsatz, indem er den absoluten Rundenrekord, im Vorjahr von Hailwood auf Honda gefahren, mehrere Male unterbot und schließlich mit von 132,76 auf 2:19,22 = 134,48 km/h verbesserte. Er blieb also seinem Namen und dem Veranstalter durchaus nichts schuldig.

Sehr schmerzlich wurden diesmal die in früheren Jahren in Salzburg in der ganzen Streitmacht angetretenen Tschechen vermißt, die durch die [...]stellung ihrer Technik von Vier- auf Zweitakt anscheinend außer Tritt gekommen sind und überdies durch kolbenklemmer bedingte Stürze alle Fahrer mehr oder weniger blessiert außer Gefecht haben. MZ [...] auch wegen Barcelona seine Streitmacht halbieren und die erste Garde mit Woodman und Rosner nach Spanien schicken. Die für Salzburg gebliebenen Bischoff, Kohlar und Lenk hielten aber die MZ-Fahne hoch und zeigten sich von der besten Seite, wenngleich sie in 125 ccm Klasse maschinell der Suzuki nicht gewachsen waren. Die 250 ccm MZ hingegen war zwar der Honda von Taveri sicher ebenbürdig aber Bischoff fahrerisch Taveri nicht gewachsen.

Das Rennen der 250-cm²-Klasse

Anschließend an das sonntägliche Training hatte man (aus dem Debakel des vorjährigen internationalen Laufes die Lehre ziehend) einen nationalen Lauf dieser Hubraumklasse vorgesehen, zu dem sich 8 Fahrer stellten, alle ausschließlich von Amateuren vorbereiteten Maschinen liefen recht flott, was der Siegerdurchschnitt von 89,35 km/h und die schnellste Runde mit [...] km/h zeigten. Am Renntag selbst wurde mit dem Rennen bis 250 ccm begonnen, das über 12 Runden = 62,5 km Distanz ging. Hartmut Bischoff erwischte mit der MZ den besten Start und führte eineinhalb Runden lang das Feld an. Dann war Taveri, beim Start was eingeklemmt [...] gekommen und übernahm das Kommando, das er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Dabei löschte er auch den vorjährigen Rundenrekord [...] auf 238,13 km/h gesetzt, und verbesserte ihn auf J[...] Bischoffs zweiter Platz war nie gefährdet, während sich um die [...] Ränge heftige Positionskämpfe zwischen Jack Findlay (Bultaco) und den beiden Aermacchi-Werksfahrern Gilberto Milani und Alberto Pagani abspielten. Milani gelang es wohl, an dem wie immer brillant fahrenden Findlay vorbeizukommen, Pagani mußte sich aber von dem in [...] lebenden Australier geschlagen geben. Als bester deutscher Fahrer [...] Martin Sicheneder (Bultaco) ein sehr gleichmäßiges Rennen vor dem Österreicher Edi Lenz, dem Hess einen 2S0er Honda-Production [...] geliehen hatte.

Mit Interesse beobachtete man in dieser Klasse das erste Auftreten einer brandneuen Puch-Werksmaschine, die Sepp Hofer recht wacker fuhr. Er hatte aber, wie sein Team-Gefährte Sterbenz in der 125 ccm-Klasse, mit Kolbenklemmern zu kämpfen, und die Behebung dieser im ersten Einsatz auf der Straße wohl unvermeidlichen Kinderkrankheiten kostete die Grazer nicht nur viel Mühe und Nerven, sondern auch ein Gutteil der auf der Bremse mobilisierten PS. Hofer, dem es überdies an Erfahrung bei Rundenstreckenrennen mangelt, hielt sich jedoch recht gut und verbesserte sogar laufend seine Position, bis ihn ein Zündungsdefekt aus dem Rennen warf. Für den Anfang durfte man sich von den Grazern kaum mehr erwarten, und man war eher angenehm überrascht, mit welcher Energie offenbar der Versuch, sich wieder im Rennsport zu etablieren, betrieben wird. Die Maschinen sehen jedenfalls bildsauber aus, und auch die Motorkonstruktion ist durchaus vertrauenserweckend.

Das Rennen der 350-cm²-Klasse

Das anschließende 350 ccm-Rennen mit 30 Startern nahm einen sehr [...] Verlauf. Mike Duff blieb am Start hängen, während sich [...] resolut an die Spitze des Feldes setzte. Fred Stevens auf der bullige Zweizylinder Paton blieb ihm hart auf den Fersen und übernahm [...] Runden lang die Spitze. Pagani, der inzwischen Anschluß an die Spitzenreiter gewonnen hatte, bedrängte dann gemeinsam mit Milani den Engländer so, daß dieser wieder mit dem 3. Rang vorliebnehmen mußte. Alle drei fahrer blieben dann bis ins Ziel knapp beisammen und gaben dem Rennen ebenso Spannung wie die Kämpfe um die weiteren Plätze. Der derzeit beste Österreicher, Rudi Thalhammer, hielt sich mit einer brandneuen Seeley-Aermacchi, die er gerade rechtzeitig zum Rennen aus Italien hierher gebracht hatte, zunächst in der Spitzengruppe, fiel aber dann mit einer klemmenden Hinterradbremse mehr und mehr zurück. Eine Aermacchi hielt aber schließlich auch den Ehrenplatz unter den schnellsten Privatfahrer, dem Australier Kel Carruthers, der ganz verwegen fährt - vor den brillanten Engländern Dan Shorey und Cris Conn, beide auf Norton. Als bester deutscher Fahrer kam Dieter Braun auf Aermacchi auf Platz 9, noch vor so guten Fahrern wie Steve Spencer und dem Ungarn Kurutz, während Thalhammer durch seinen Bremsdefekte bis ins Ziel auf Platz 12 zurückgefallen war. Wie hart in der Spitze gefahren wurde, ersieht man daraus, daß die schnellste Runde nicht der Sieger Pagani, sondern der Drittplaziene, Fred Stevens auf Paton, mit 2:24,81 min. = 129,28 km/h fuhr.

Das Rennen der 125-cm²-Klasse

[...] Fahrer stellten sich in der 125 ccm-Klasse dem Starter, Anscheidt und Taveri als große Rivalen sowie die MZ-Fahrer Kohlar (DDR), Reisz (Ungarn) und Lenk (DDR) in der ersten Startreihe. Während Anscheidt einen Blitzstart hinlegt, hat Taveri Schwierigkeiten, seine Vierzylinder-Honda in Bewegung zu setzen. Er macht sich aber schon in der Startrunde frei und setzt mit allen Kräften Anscheidt nach. Vier Runden lang scheint es, als ob er Anschluß gewinnen könne, dann macht Anscheidt "den Hahn ganz auf", und Taveri, der seinen Motor sichtlich überanstrengt, muß zurückstecken. Öl überzieht das Feuerzeug aus Japan, und die Leistung sinkt rapid. Er gibt auf, ehe der Motor endgültig "..aus" sagt. Übereilige Funktionäre sprechen von"Motor aufmachen" und "Startgeldentzug", eine Sprache, von der sich dann aber die Verantwortlichen distanzieren. Taveri hatte, das konnte man mit freien Augen sehen, "a race for his money" gegeben, auch wenn es nur vier Runden dauerte, aber niemand kann es ihm verargen, wenn er seinen Motor nicht endgültig verheizen wollte. Hinter Anscheidt formierten sich dann die MZ-Fahrer in der Reihenfolge Kohlar, Lenk (beide DDR) und Reisz, Szabo (beide Ungarn) vor Bischoff (DDR) und dem ersten Viertakter, dem Australier Carruthers auf Honda. Bill Smith, ebenfalls auf Honda, kam noch vor dem besten Deutschen, Walter Scheimann, der ein sehr gleichmäßiges Rennen gefahren hatte, ins Ziel. Im Mittelfeld hielt sich die neue Puch unter Albin Sterbenz, dem Mann, der im Grazer Versuch für die Motoren verantwortlich, für eine 125 ccm-Maschine aber wohl etwas schwer im Sattel ist. Man sollte neben ihm einen routinierten Leichtgewichtler in den Sattel einer weiteren Renn-Puch setzen, um sie besser ins Bild zu bringen.

Das Rennen der 500-cm²-Klasse

Das anschließende Halbliter-Rennen beherrschte eindeutig die weltmeisterliche Fahrdemonstration von Giacomo Agostini. So sehr man sich darüber begeistern konnte, litt darunter das wirklich mit großem Kampfgeist ausgetragene Gefecht der Privatfahrer um die weiteren Plätze. Rundenlang konnte man die Startnummern der dicht beisammenliegenden Fred Stevens (Paton), Jack Findlay (Mclntyre-Matchless), der als Vorjahrssieger einen Ruf zu verteidigen hatte, Cris Conn (Norton), Dan Shorey (Norton), Billie Nelson (Norton), Kel Carruthers (Matchless) und Karl Hoppe (Matchless) nicht rasch genug ablesen, so knapp passierten diese Kampfhähne die Kurven. Erst langsam kam etwas Luft dazwischen, und Stevens mit der Paton in sichere zweite Position. Agostini war inzwischen dem Feld enteilt und drehte einsam neue Rekordrunden. Unter der Meute bester englischer Privatfahrer hielten sich die beiden Deutschen Karl Hoppe und Walter Scheimann ganz hervorragend und endeten im Ziel auf den Plätzen 6 und 8. Sie sind fahrerisch den besten Engländern zweifellos gleichzusetzen. Gyula Marsovzky, der Schweizer Exil-Ungar, hattee nicht seinen besten Tag, und auch Mike Duff war vom Pech verfolgt; er ging im Mittelfeld mit Kupplungsschaden unter. Bester Österreicher wurde der bislang auf Triumph in Sportmaschinen-Rennen groß gewordene Werner Bergold auF Matchless. Staatsmeister Stropek-Steyr ließ man nicht starten, weil er seine Trainingsrunden nicht vollständig absolviert hatte. So hart sind auf einmal die Bräuche der sonst doch konzilianten Österreicher, die es schließlich mit dem aus Barcelona gerade zum abschließenden Beiwagenlauf noch eingetroffenen Auerbacher auch nicht so buchstabengetreu nahmen und ihn nach zwei Proforma-Trainingsrunden an den Start ließen.

Das Rennen der Beiwagen-Klasse

Das abschließende Beiwagenrennen war mit nur acht Gespannen leider eine dünne Suppe; nicht so sehr die Schuld des Veranstalters, sondern der Terminkollisionen. Nichtsdestoweniger kämpften alle Mann hart um den Kurs. Spannung gab es aber nur zwei Runden lang;, als Auerbacher Butscher niederkämpfte, und dann war das Rennen gelaufen. Wie sagte doch einst Herbert Ernst, der große Breslauer Fahrer der 20er Jahre, als ich ihn 1946 erstmals als Zuschauer bei einem Rennen traf: "Daß die Kerle hintereinander fahren, ist ja ganz vernünftig, bloß nicht interessant!" Dieser weise Ausspruch traf aber eben nur auf das den Renntag beschließende B eiwagenrennen zu. So wird der 10. "Große Preis von Österreich," in ununterbrochener Reihenfolge in Salzburg durchgeführt, dennoch allen Anwesenden in guter Erinnerung bleiben, auch wenn die neue Strecke, heuer zum zweiten Mal befahren, mit Wehmut an den alten Kurs in Liefering denken läßt.

Die Ergebnisse

Klasse bis 12S ccm: (10 Runden = 52 km)

  1. Hans-Georg Anscheidt (Suzuki), 26:00,58 Min. (120,2 km/h, neuer Klassenrekord);
  2. Friedhelm Kohlar (MZ), 26:16,24;
  3. Jürgen Lenk (MZ), 26:20,3;
  4. Janos Rein (MZ), 27:08,55;
  5. Laszlo Szabo (MZ), 27:26,74;
  6. Hartmut Bischoff (MZ), 27:31,49;
  7. Kel Carruthers (Honda), 28:00,74.

Klasse bis 250 ccm: (11 Runden 62,4 km):

  1. Luigi Taveri (Honda), 29:55,43 (128,40 km/h, neuer Klassenrekord);
  2. Hartmut Bischoff, {MZ}, 30:18,56;
  3. Gilberto Milani (Aermacchi), 30:42,14;
  4. Jack Findlay (Bultaco), 31:02,29;
  5. Alberto Pagani {Aermacchi), 31:27,33;
  6. Martin Sicheneder (Bultaco), 32:30,44
Schnellste Runde: Taveri 2:23,48 (130,45 km/h).

Klasse bis 350 ccm:

  1. Alberto Pagani {Aermacchi), 29:25,71 Min (127,26 km/h)
  2. Gilberto Milani {Aermacchi), 29:26,15;
  3. Fred Stevens (Paton), 29:27,31;
  4. Kel Carruther (Norton), 30:12,68;
  5. Dan Shorey (Norton), 30:12,92;
  6. Chris Conn (Norton), 30:46,97;
  7. Billie Nelson (Norton) 30:47,70-

Klasse bis 500 ccm (15 Runden = 78 km):

  1. Giacomo Agostini (MV), 35:35,97 (131,46 km/h, neuer Klassenrekord);
  2. Fred Stevens (Matchless), 36:03,56;
  3. Jack Findlay (Matchless), 36:09,15.
  4. Dan Shorey (Norton), 36:32,98;
  5. Chris Conn (Norton), 36:35,60;
  6. Karl Koppe (Matchless), 36:46,21,
  7. Joe Dunphy (Norton), 36:47,13;
  8. Walter Scheimann (Norton). 37:14,29.

Seitenwagen (10 Runden = 52 km)

  1. Auerbacher/Dein (BMW), 26:00,31 (119,84 km/h);
  2. Butschter/Aga Neumann (BMW), 26:06.31;
  3. Attenberger/Schwind (BMW);
  4. Lünemann/Huber (BMW);
  5. Pettenkoffer/Metzker
  6. Salabir/Arzan

Bilder

Quellen

  • Motorrad-Literatur- und Bildarchiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer, Programmheft und Zeitnehmerprotokolle
  • www.technischesmuseum.at

Fußnote

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