Pfarrkirche zum hl. Leonhard in Plainfeld

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Pfarrkirche Plainfeld
Zur Fastenzeit 2012 verhüllter Altar in der Pfarrkirche Plainfeld
Epitaph für Martin Seÿwaldstätter

Die Pfarrkirche St. Leonhard ist die Pfarrkirche der katholischen Pfarre Plainfeld. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten der Flachgauer Gemeinde Plainfeld.

Patrozinium

Das Patrozinium wird am 6. November (Leonhardstag) begangen, an dem an den hl. Leonhard erinnert wird.[1]

Geschichte

Der Kirchenbau

Die Kirche wurde von 1798 bis 1799 als Saalkirche mit Giebelturm errichtet. Der Bauplan für die Kirche stammt vom Seekirchner Maler Matthias Schauer, der unter anderem auch die Kreuzwegmalereien der Kirchen in Ebenau, Weng (Köstendorf) oder Filialkirche St. Brigida in Henndorf am Wallersee anfertigte. Sein Plan wurde vom Baudirektor der Erzdiözese Salzburg Wolfgang Hagenauer begutachtet. Hagenauer fand einige Mängel, unter anderem schien ihm die Kostenschätzung zu gering bemessen, Fenster und Zierde fehlten im Plan. Trotz seines negativen Bescheides wurde die Kirche fast genau nach Schauers Plan gebaut.

Der Bau wurde unter der Leitung von Maurermeister Franz Hölzl aus Eugendorf ausgeführt. Im August 1799 wurde der Dachstuhl aufgezogen und mit dem Turmbau begonnen. Im Spätherbst konnte der Hochaltar aufgestellt werden und in der ersten Adventwoche wurde die Kirche vom Seekirchner Stiftsdechant Johann Georg Winklhofer gesegnet.

Am 3. April 1800 stürzte der Turm der Kirche wegen der schlampigen Ausführung ein. Als Ersatz wurde ein Kleinturm auf den First des Kirchenschiffes aufgesetzt.

Im Winter 1942 wurden zwei Glocken der Kirche abgenommen und aus Plainfeld abtransportiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden dann zwei neue Glocken wieder bei der Glockengießerei Oberascher in Salzburg bestellt und am 6. November 1949 vom Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter, Dr. Jakob Reimer OSB gesegnet.

1958 wurde die Außenfassade renoviert und das Dach neu eingedeckt. Die Westfassade erhielt ihr heutiges Aussehen. 1962 folgte dann eine Innenrenovierung und 1965 wurde als Folge des II. Vatikanischen Konzils der Altarraum umgestaltet. Der Bildhauer Josef Zenzmaier führte einen neuen Taufstein aus.

1979 erfolgte dann die bislang letzte Innenrenovierung, der neu errichtete Altar wurde am 27. September 1981 von Erzbischof Dr. Karl Berg gesegnet. Am 9. März 1997 schließlich wurde auch noch die vom Salzburger Orgelbaumeister Fritz Mertel stammende neue zweimanualige Orgel gesegnet.

Ausstattung

Das bronzene Eingangstor stammt von Anneliese und Josef Zenzmaier (1964).[2]

Die Seitenaltarbilder - links das Bild Unterricht Mariä und rechts hl. Georg - malte Josef Gold (1878). Orgel von Johann Mauracher (1869)

Der erste Hochaltar stammt aus einer alten Kirche am Äußeren Stein in der Stadt Salzburg, die Seitenaltäre wurden 1801 ebenfalls aus einer demolierten Kirche angekauft. Im Spätsommer 1871 wurde der bei einem Brand beschädigte Hochaltar ersetzt und am 25. Oktober 1871 durch Erzbischof Maximilian Josef von Tarnóczy gesegnet.

Die Orgel

J.N.C. Mauracher-Orgel, 1868–1997
Fritz-Mertel-Orgel aus dem Jahre 1997

Die Orgel wurde am 8. November 1868 eingeweiht, sie war um 700 fl am 24. Juni desselben Jahres in Auftrag gegeben, und vom Salzburger Orgelbaumeister Johann Nepomuk Carl Mauracher angefertigt worden.[3] 1997 veränderte Mertel die Orgel, wobei er das Hauptwerks-Gehäuse Maurachers als Positiv in die Brüstung einbaute. Sie hat nunmehr zwei Manuale statt einem.

Bildergalerie

weitere Bilder

 Pfarrkirche zum hl. Leonhard in Plainfeld – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quelle

  • Festschrift der Pfarre Plainfeld. 200 Jahre Pfarrkirche Plainfeld 1799–1999 (die ehemaligen Weblinks dazu waren bei einer Kontrolle am 2. Februar 2023 nicht mehr abrufbar)

Einzelnachweise

  1. "Personalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1957", Schematismus 1957, hg vom Erzbischöflichen Ordinariat Salzburg 1957, S. 279.
  2. Ein früherer Eintrag an dieser Stelle lautete aber "Die Bildhauerin Anneliese Zenzmaier schuf die Eingangstore aus Kupfer getrieben." aus der nicht mehr abrufbaren Quelle, allerdings steht im Salzburgwiki-Artikel über Anneliese Zenzmaier, dass beide das Tor schufen.
  3. Roman Schmeißner: Die Geschichte der Orgelkunst am Beispiel des Dekanats Thalgau. Diplomarbeit Pädagogische Akademie des Bundes in Salzburg 1982, S. 56–58.