Roland Leitinger

Roland Leitinger (* 13. Mai 1991 in St. Johann in Tirol) ist ein ehemaliger Salzburger Skirennläufer, der in St. Martin bei Lofer lebt und für den SC St. Martin startete.
Karriere
Roland Leitinger besuchte von 2001 bis 2005 die Hauptschule Zell am See mit dem Schwerpunkt Ski Alpin und wechselte dann bis 2012 an die Ski-Handelsschule in Schladming mit anschließendem Matura-Aufbaulehrgang, welchen er erfolgreich mit der Matura absolvierte. Seit der Saison 2010/2011 gehört er dem ÖSV-Kader an.
Leitinger kam am 6. Februar 2011 im Riesentorlauf von Hinterstoder erstmals zu einem Weltcupeinsatz. Kurz zuvor hatte er bei der Junioren Ski-WM in Crans Montana den undankbaren 4. Platz belegt. Seit 2011 im Europacup, der zweiten Leistungsstufe des Alpinen Skisports, unterwegs, sicherte sich Leitinger 2015 mit fünf Podiumsplätzen einen fixen Startplatz im Riesentorlauf-Weltcup 2016. Aber auch 2015 hatte er bereits die volle Weltcupsaison in dieser Disziplin bestritten, sich dabei allerdings nur einmal für den zweiten Durchgang qualifizieren können. Am 12. Dezember 2014 schrieb er als 21. in Åre (SWE) erstmals im Weltcup an.
Roland Leitingers Karriere wurde von zwei schweren Verletzungen unterbrochen: den Winter 2011/2012 versäumte er aufgrund einer Sprungbein-Verletzung, den folgenden durch einen Kreuzbandriss im Dezember 2012. Rolands Brüder Klaus und Bernhard sind Biathleten.
Aufgrund des Sieges in der Riesentorlaufgesamtwertung des Europacups in der Saison 2014/2015 sicherte er sich einen Fixplatz im Riesentorlaufweltcup für Saison 2015/2016.[1]
In der Saison 2015/2016 fuhr er beim Riesentorlauf in Sölden am 25. Oktober 2015 vom 25. Platz im 1. Durchgang auf den 6. Platz und erzielte im 2. Durchgang die Laufbestzeit. [2]
Während der Vorbereitung auf die Saison 2016/17 hatte er mit schweren Rückenproblemen zu kämpfen und musste zwei Monate pausieren. Bis zu den Alpinen Ski Weltmeisterschaften 2017 in St. Moritz in der [Schweiz]] gelang ihm keine Top-Ten-Platzierung, dennoch konnte er sich mit einem 11. Platz in Val-d'Isere (Frankreich) und einem 15. Platz beim Riesentorlauf in Alta Badia (Italien) für die WM qualifizieren. Dort gelang ihm beim WM-Riesentorlauf am 17. Februar 2017 mit dem Gewinn der Silbermedaille hinter seinem Teamkollegen Marcel Hirscher die große Überraschung und das bisher beste Resultat seiner Karriere.[3]
Am 11. Jänner 2018 zog er sich im Training auf der Reiteralm einen Riss des vorderen Kreuzbandes zu und verpasste damit den Rest der Olympiasaison.[4] Die Comeback-Saison Saison 2018/19 verlief mit zwei 23. Plätzen (Alta Badia und Val d'Isere) im Riesentorlauf und einem 28. Rang im Parallel-RTL von Alta Badia weniger erfolgreich. Er qualifizierte sich dennoch für die Alpinen Skiweltmeisterschaften 2019 in Åre (Schweden), wo er im 2. Durchgang ausschied. Zum Abschluss gewann er noch die italienische Meisterschaft in Cortina d'Ampezzo (Italien) sowie seinen ersten Österreichischen Staatsmeistertitel ex-aquo mit Johannes Strolz, jeweils im Riesentorlauf.
Am 23. Dezember 2019 gelang ihm mit den dritten Platz beim Parallel-Riesentorlauf in Alta Badia sein erster Podestplatz im Weltcup, es folgte mit dem 6. Platz in Adelboden noch ein weiteres Top 10 Ergebnis. Insgesamt reichte es mit regelmäßigen Platzierungen in den Punkterängen zu Platz 17 in der Riesentorlauf Gesamtwertung.
Der Saisonstart 2020/2021 verlief mit dem Ausfall von Sölden, Platz 20 beim Parallelrennen in Zürs, den Plätzen 26 und 17 in Santa Caterina und dem 22. Platz in Alta Badia nicht nach Roland Leitingers Geschmack. Dem Aufwärtstrend in Adelboden mit den Rängen 11 und 8 folgte das Quali-Aus um 0,03 Sekunden im Parallelbewerb bei der WM in Cortina. Im WM-RTL klassierte sich Roli auf dem 10. Platz. Nach der WM folgte ein Ausfall und Platz 16 beim Doppel in Bansko sowie Rang 13 in Kranjska. In Lenzerheide (Schweiz), beim Weltcup-Finale, fiel Roland Leitinger leider wieder aus. Zum Abschluss gab es noch Rang 5 bei der österreichischen RTL-Meisterschaft am Glungezer.
Die Saison 2021/2022 starte er aber am 24. Oktober 2021 in Sölden bei Auftaktrennen fulminant mit einem zweiten Rang, nachdem er nach dem ersten Durchgang sogar in Führung lag. Am 9. November 2021 hatte sich Leitinger beim Parallel-Training auf der Reiteralm[5][6] im steirischen Ennstal schwer am Knie verletzt. Der Zweitplatzierte von Sölden hatte sich bei einem Sturz einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen und fiel damit für die gesamte Olympia-Saison aus.[7]
Am 17. Dezember 2023 verkündete der 32-jährige Riesentorlauf-Spezialist in Alta Badia seinen Rücktritt vom aktiven Sport. Dass die Karriere des heute 32-Jährigen zwischenzeitlich ins Stocken geriet, hatte auch mit einigen schweren Verletzungen zu tun, wie Leitinger erwähnte. Auch diesbezüglich spielt Alta Badia eine besondere Rolle, erlitt er doch hier im Dezember 2013 erstmals einen Kreuzbandriss. Zwei weitere Knieverletzungen dieser Art folgten. Im Weltcup bestritt er 72 Rennen, das letzte vor einer Woche in Val d'Isere, wo er den zweiten Durchgang verpasste.
Privat ist Leitinger im Glück. Nach der Hochzeit im Frühjahr 2022 erwarteten der bekennende Rapid-Anhänger und seine Ehefrau Simone im März 2024 erstmals Nachwuchs.
Seine größten Erfolge
Übersicht
- 1x Silber bei der Ski-WM in St. Moritz (2017, Riesentorlauf)
- 2 Podiumsplätze im Weltcup
- 5 Podiumsplätze im Europacup
- 1 Österreichischer Meister (Riesentorlauf 2019)
Seine Erfolge im Detail
Weltmeisterschaften
Platz | Datum | Ort | Disziplin | Nation |
---|---|---|---|---|
2. | 17.02.2017 | St. Moritz | Riesentorlauf | SUI |
DNF2 [8] | 15.02.2019 | Åre | Riesentorlauf | SWE |
BQLF [9] | 16.02.2021 | Cortina d'Ampezzo | Parallelslalom | ITA |
10. | 19.02.2021 | Cortina d'Ampezzo | Riesentorlauf | ITA |
Weltcup 2019/2020
Platz | Disziplin | Ort | Nation |
---|---|---|---|
3. | Parallel-Riesentorlauf | Alta Badia | ITA |
Weltcup 2021/2022
Platz | Disziplin | Ort | Nation |
---|---|---|---|
2. | Riesentorlauf | Sölden | AUT |
Bilder
Roland Leitinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Homepage von Roland Leitinger
- "Salzburger Nachrichten"
- SALZBURG24 vom 17. Dezember 2023
- FIS Biografie
- Roland Leitinger auf Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ eigene Beobachtungen des Skirennens, im TV, am 25.10. 2015
- ↑ [Resultatsliste der FIS]
- ↑ [FIS Ergebnisliste]
- ↑ Saisonende für RTL-Vizeweltmeister Leitinger
- ↑ siehe Ennstalwiki → Reiteralm
- ↑ Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs
- ↑ SALZBURG24 vom 10. November 2021
- ↑ DNF2 steht für "did not finished" - im zweiten Durchgang ausgeschieden
- ↑ DNF2 steht für "Did Not Qualify For Final Race" - nicht Qualifiziert für das Finalrennen