Tuchwarenfirma Florian Gastager

Die Tuchwarenfirma Florian Gastager war ein Unternehmen in der Salzburger Altstadt.

Geschichte

Einen Florian Gastager, Weber und Tuchhändler, gab es bereits 1785, der einen Doppelladen in der Verlängerung der Stadtbrücke besaß.[1]

Das Unternehmen Tuchwarenfirma Florian Gastager wurde 1829[2] mit Adresse Heuwaagplatz Nr. 263, das wäre dann am heutigen Herbert-von-Karajan-Platz.[3]

Ein Florian Gastager (* 1791 in Laufen; † August 1856 in Salzburg an Schlagfuss)[4] scheint bereits in der Salzburger Constitutionelle Zeitung vom 16. Mai 1849 auf, konkret als Handelsmann bezeichnet in der Ausgabe vom 9. November 1854 der Salzburger Zeitung.

Die Tuchwarenfirma befand sich ab März 1883 am Rathausplatz 4 (ehemaliges Obpacher-Haus)[5], dann aber ab 1. Juni 1904 in der Sigmund-Haffner-Gasse 8 neben dem Ritzerbogen.[6][7]

Im August 1856 verstarb Florian Gastager.[8].

Am 29. August 1857 ist einem Edikt zu entnehmen, dass Therese Gastager nach Ableben ihres Vaters Florian Gastager die bisherige Firma "Florian Gastager" weiterführen werde.[9]

In einem Protokoll über die am 8. Oktober 1857 abgehaltene Sitzung der Handels- und Gewerbekammer für das Herzogtum Salzburg ist zu lesen: "Nr. 1444. Oblatorium der Frl. Therese Gastager, Besitzerin der Seiden-, Tuch- und Schnittwarenhandlung unter der Firma "Florian Gastager"".[10] Dem Protokoll der Handels- und Gewerbekammersitzung vom 4. September 1857 ist zu entnehmen, dass die Kammer eine Note des k. k. Landes- als Handelsgericht erhalten hatte, dass die Handlung der Therese Gastager unter der bisherigen Firma "Florian Gastager" fortgeführt werde und dass die Firma und die dem Joseph Schüler übertragenen Prokuraführung im hiesigen Merkantilprotokoll eingetragen worden sei.[11]

1872 übernahmen Ferdinand und Anna Kaltenbrunner, geborene Gottwald, von Fräulein Therese Gastager das Schnittwaaren-Geschäft Florian Gastager. Damals war die Adresse noch Heuwaagplatz Nr. 263.

Wann genau wieder ein Florian Gastager das Geschäft übernommen hatte oder nur eingestiegen war, ist nicht geklärt. Jedenfalls gibt ein Florian Gastager die Verlegung seiner Schnittwaren-Handlung auf den Rathausplatz 4 (ehemaliges Obpacher-Haus) 1883 in Zeitungsannounces bekannt.[12]

Der Parte von Ferdinand Kaltenbrunner (* 1849; † 24. Jänner 1888 im 39. Lebensjahr) am 26. Jänner 1888 ist jedenfalls zu entnehmen, dass dieser bürgerlicher Kaufmann der Firma Florian Gastager war.[13] Aus einer Handelsgerichtsnotiz geht hervor, dass er und seine Frau Inhaber waren, was bedeutet, dass durchaus ein Florian Gastager nach wie vor der Besitzer gewesen sein kann oder war.[14]

Um 1890 erwarb der Kaufmann Robert Claudi senior das Unternehmen, verkaufte es aber 1913 wieder.[7] Obwohl er Firmenhinhaber[15] war laut einer Announces, scheint 1892 noch immer Anna Kaltenbrunner - Firma Florian Gastager auf[16] und 1896 ist ein "Florian Gastager" Unterzeichner einer Werbewerbeeinschaltung zu finden.[17]

1913 erwarb Hans Mikula das Geschäft von Claudi.[18]

Quellen

  1. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 5. Oktober 1934, Seite 8
  2. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 21. September 1895, Seite 6, Datumsnennung in einer Werbung
  3. Quelle ANNO, Wiener Zeitung, Ausgabe vom 1. Juni 1872, Seite 17
  4. Quelle ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 2. September 1856, Seite 3
  5. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 2. März 1883, Seite 4
  6. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 20. Juni 1904, Seite 20
  7. 7,0 7,1 Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 76, 1936, 197: Nekrolog auf Robert Claudi sen.
  8. Quelle ANNO, Neue Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 28. August 1856, Seite 4
  9. Quelle ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 1. September 1857, Seite 6
  10. Quelle ANNO, Neue Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 30. Oktober 1857, Seite 3
  11. Quelle ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 26. Oktober 1857, Seite 4
  12. Quelle ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe 1883, Seite 4
  13. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe 26. Jänner 1888, Seite 4
  14. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 6. November 1888, Seite 3
  15. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe 1905, Seite 12
  16. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 29. November 1892, Seite 3
  17. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 2. September 1886, Seite 7
  18. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 5. Oktober 1913, Seite 14