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Sepp Forcher - die letzten Meter zum Gipfel des Untersberges tragen nun seinen Namen

Zehn Monate nach seinem Tod erfährt die Salzburger TV-Legende Sepp Forcher eine besondere posthume Ehrung: Der Schlussanstieg auf den Gipfel des Untersbergs wird nach ihm benannt.

Ein Mann und seine Berge: Sepp Forcher am 15. September 2021 bei der Präsentation seines Buches vor der Kulisse des Großglockners.
Ein Mann und seine Berge: Sepp Forcher am 15. September 2021 bei der Präsentation seines Buches vor der Kulisse des Großglockners.
Das Zeppezauerhaus auf dem Untersberg – hier waren Sepp und Helli Forcher von 1959 bis 1967 die Wirtsleute.
Das Zeppezauerhaus auf dem Untersberg – hier waren Sepp und Helli Forcher von 1959 bis 1967 die Wirtsleute.

Der Weg ist insgesamt nur 5,5 Kilometer lang. Aber da er 1400 Höhenmeter überwindet, ist er steil und nur konditionsstarken und trittsicheren Bergwanderern zumutbar.

Es ist der Dopplersteig, der seinen Ausgangspunkt in Glanegg nimmt und auf den Untersberg führt. Die Route bietet mit gut 500 in den Fels der Dopplerwand geschlagenen Stufen eine spektakuläre Mutprobe.

Nach dieser Stelle zeigt sich das Gelände etwas gnädiger, bis zum Salzburger Hochthron (1850 Meter) sind aber noch 200 Höhenmeter zu absolvieren.

Jetzt bekommt dieser Schlussanstieg einen besonderen Namen: Sepp-Forcher-Steig. Von der kleinen Hochebene beim Taxhamer Kreuz zieht sich der Steig neben dem Zeppezauerhaus vorbei in Richtung Gipfel des Salzburger Hausbergs.

Sepp und Helli - die Wirtsleute im Zeppezauerhaus

Die Namensgebung hat einen besonderen Grund: Sepp Forcher bewirtschaftete einst mit seiner Frau Helli besagtes Zeppezauerhaus. Diese Alpenvereinshütte besteht seit dem Jahr 1883, sie liegt auf 1663 Metern Höhe.

Sepp Forcher war von 1959 bis 1967 Hüttenwirt des Zeppezauerhauses. Ab Mitte der 1970er-Jahre arbeitete er für den ORF, er moderierte Radiobeiträge wie "Mit Musik ins Wochenende", genau 200 Mal flimmerte seine Fernsehsendung "Klingendes Österreich" über die Bildschirme. Nach Sepp Forchers Tod im Alter von 91 Jahren im Dezember 2021 starteten der Alpenverein Salzburg, Freunde und Wegbegleiter sowie die Marktgemeinde Grödig die Initiative, einen Wegabschnitt auf dem Untersberg nach Sepp Forcher zu benennen.

Veranstalter hoffen auf Wetterglück

Am Samstag, 24. September, ist beim Zeppezauerhaus ab 11 Uhr die feierliche Eröffnung dieses Wegs geplant. Pfarrprovisor Richard Weyringer wird eine Messe abhalten, die Marktmusikkapelle Grödig spielt auf. Mit etwas Glück wird sich das in den kommenden Tagen vorherrschende Wetter mit Niederschlägen und Temperaturen mit knapp über zehn Grad bis dahin wieder freundlicher gestalten.

Sepp Forcher als Namenspatron - das ist nicht nur auf dem Untersberg ein Thema. Forcher hatte auch eine ganz besondere Beziehung zum Großglockner. Noch kurz vor seinem Tod präsentierte er ein Buch, in dem er viele seiner dort gemachten Erlebnisse schildert ("Die Berge meines Lebens").

Namenspatron für Hütte auf Glockner?

Aus Kreisen der Großglockner Hochalpenstraßen AG (Grohag) heißt es, dass eine Schutzhütte neben dem Gamsgrubenweg auf der Kärntner Seite des Großglockners nach Forcher benannt werden könnte. Die Grohag müsste diese Hütte aber zuerst einmal errichten. Doch der Alpenverein (ÖAV), der in unmittelbarer Nähe die wegen Baufälligkeit 2016 abgerissene Hofmannshütte betrieb, ist aus Naturschutzgründen dagegen. In der Causa ist sogar ein Rechtsstreit anhängig.