Erst die Matura, dann eine Lehre zur Konditorin und im Anschluss die Meisterprüfung. Als Katrin Maderegger erkannt hat, dass süße Kreationen ihre Leidenschaft sind, hat sie ihre berufliche Laufbahn zügig vorangetrieben. 2022 hat sie den Meisterkurs belegt, und seit sie Konditormeisterin ist, arbeitet sie auch selbstständig in ihrer eigenen kleinen Konditorei. Dabei half der glückliche Umstand, dass ihre Familie ein Schloss besitzt. In diesem - es ist ihr Elternhaus, in dem sie wohnt und aufgewachsen ist - baute sie sich eine Backstube nach ihren ganz persönlichen Vorstellungen. Dort steht sie nun hinter den dicken Schlossmauern unter Gewölbebögen und bäckt, zumindest Teilzeit. "Das ist natürlich eine Voraussetzung, die es mir sehr leicht gemacht hat, mich in die Selbstständigkeit zu wagen."
"Eine Torte kann man nicht an einem Tag machen"
Ihren 20-Stunden-Job als Angestellte in einer Konditorei gibt die 28-Jährige nicht auf. Wachsen möchte sie mit ihrem Betrieb auch nicht. "Das passt so, wie es ist. Ich achte natürlich auf Frische, aber eine Torte kann man sowieso nicht an einem Tag machen, also habe ich zur Einteilung immer genug Spielraum. Begonnen hat es mit Torten und Törtchen, die ich für Freunde und Familie gebacken habe. Meine Selbstständigkeit hat ganz viel Mundpropaganda angetrieben und in den sozialen Medien findet man mich und meine Kreationen natürlich auch." Die fröhliche Schlosskonditorin arbeitet in der Regel auf Bestellung und zu bestimmten Anlässen, wie jetzt zu Ostern, findet man sie mit ihren Süßigkeiten auch auf dem einen oder anderen Markt. Im Mai hat sie nur noch an einem Wochenende Kapazitäten frei. "Der Mai ist DER Hochzeitsmonat und Hochzeitstorten sind auch für mich ein großer Teil der Arbeit. Ich mag das, zu einer so schönen Feierlichkeit beizutragen und somit auch ein Teil davon zu sein."
Fruchtmus und Schokolade
So bäckt die junge Konditorin jeden Tag, nur sonntags hat sie meistens, aber auch nicht immer, frei. "Ich habe immer schon gerne Kuchen gemacht und ich esse sie auch gerne, eigentlich täglich. Was wäre denn ein Konditor, der nichts Süßes mag? Dabei bin ich gar nicht ausgestochen. Am allerbesten schmeckt sowieso die Schokoroulade von meiner Mama."
Dabei ist die ganz intensive Süße so gar nicht ihr Ding und genau das schätzen die Kunden. "Die Rückmeldungen sind immer ähnlich. Alle sagen mir, dass meine Törtchen nicht so stark nach Zucker, nicht picksüß, sondern nach den Aromen meiner Zutaten schmecken. Das bestätigt mich, ich orientiere mich am natürlichen Geschmack. Besonders gerne mag ich Fruchtmuse, die verwende ich zum Beispiel für Cremes. Meine andere Lieblingszutat ist Schokolade." Genauigkeit und Kreativität sind die wichtigsten Eigenschaften in ihrem Beruf. Immer wieder hat sie neue Ideen für besondere Süßigkeiten. Die Trends im Tortenbereich sind ganz auf ihrer Linie "Die Natur kommt zurück. Weniger Schnickschnack, dafür mehr Geschmack. Als Dekoration sind mir echte Blumen lieber als Marzipanrosen, die sieht man generell nur noch selten. Aufwendige Motivtorten habe ich auch nicht im Portfolio, aber das eine oder andere Tierchen modelliere ich hin und wieder gerne."



