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Trauerredner, Gastwirt, Ganovenschreck - Toni Elsenhuber fasst Opferstockdieb erneut

Der Gastwirt Toni Elsenhuber aus Hof bei Salzburg hat wieder einmal zur Ausforschung eines Tatverdächtigen beigetragen. Diesmal war es ein Opferstockdieb - und zwar zum zweiten Mal derselbe Mann.

Ganovenschreck Toni Elsenhuber.
Ganovenschreck Toni Elsenhuber.

Toni Elsenhuber (41): Gastwirt, Trauerredner - und Ganovenschreck in der Flachgauer Gemeinde Hof. Am Dienstag hat er von seinem Lokal aus, dem Gasthof zur Post, beobachtet, wie ein Mann sich aus der benachbarten Pfarrkirche schlich. Elsenhubers kriminalistischer Instinkt war geweckt - einmal mehr und wieder einmal zutreffend.

Elsenhuber alarmierte Polizei

Elsenhuber heftete sich an die Fersen des Mannes und alarmierte die Polizei.

Der Rumäne dürfte die Verfolgung bemerkt haben und sperrte sich auf der Besuchertoilette einer Wohneinrichtung ein. Diese verließ der 33-jährige Rumäne erst, nachdem die Polizei eingetroffen war. Bei einer Personendurchsuchung wurden mehrere gefaltete Geldscheine sowie Münzen im Gesamtwert von etwas mehr als 130 Euro sichergestellt.

Der Beschuldigte verweigerte die Aussage

Gegenstände, die der Mann zum "Fischen" aus dem Opferstock verwendet haben könnte, dürfte er mit mehrmaligen Spülvorgängen auf dem WC vernichtet haben. Der Beschuldigte verweigerte die Aussage und wird wegen Diebstahls angezeigt. Er ist der Polizei nicht unbekannt, da er im Jahr 2017 vom selben Wirt in derselben Kirche bereits einmal beim Opferstockdiebstahl erwischt worden ist. Damals soll der Rumäne über mehrere Wochen hinweg rund 1500 Euro aus dem Opferstock gestohlen haben. Als Motiv nannte er später Spielsucht.

Elsenhuber: "Seien Sie achtsam"

Auf Social Media schilderte Elsenhuber in einem Video: "Ich war heute wieder im Namen der Gerechtigkeit unterwegs (...). Ich kann Ihnen nur raten: Seien Sie achtsam. Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt, verständigen Sie die Polizei."

Elsenhuber hatte vor fast genau einem Jahr mit der Hilfe seines Kellners Stefan Schöndorfer ein weiteres Mal zur Festnahme eines Opferstockplünderers beigetragen. Damals schnappte die Polizei einen 41-jährigen Rumänen.

Elsenhuber durchschaute Betrug

Als Ganovenschreck war Elsenhuber bereits kurz zuvor aktiv gewesen. Er war von einem "Kommissar Franke" angerufen worden, der ihm mitteilte, dass seine Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe, im Gefängnis sitze und nur gegen Kaution freikommen könne. Der kinderlose Elsenhuber durchschaute sofort den Betrug und ließ das Telefonat von seinem Geschäftspartner, dem Bestatter Kurt Schoosleitner aus Thalgau, filmen. Bei der Geldübergabe wartete die echte Polizei und nahm ein Mitglied der Betrügerbande fest.

Elsenhuber und Schoosleitner durften sich Mitte Mai dann über eine Belobigung wegen Zivilcourage durch Innenminister Gerhard Karner freuen.