Claudia Riegler (Snowboard)

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Claudia Riegler Siegerin beim Riesentorlauf-Mixed-Teambewerb in Lackenhof (Österreich)
Claudia Riegler bei der Einkleidung des österreichischen Teams für die Olympischen Winterspiele 2014 im Hotel Marriott in Wien.

Claudia Riegler (* 7. Juli 1973 in Wien) ist Snowboarderin und startet wie ihre Schwester - die Weltmeisterin Manuela Riegler - für den Union Sportclub Flachau.

Karriere

Claudia Riegler startete ihre Weltcupkarriere mit einem 14. Platz im Parallelslalom von Kaprun im November 1994. Erstmals aufs Podest fuhr sie gut zweieinhalb Jahre später mit Platz 2 im Snowboardcross von Graechen (CH) am 5. März 1997. Der erste von bislang vier Weltcupsiegen folgte am 11. März 1999 im Parallel Riesenslalom von Olang (ITA), der letzte zum Saisonausklang 2002 in Ruka (Parallelslalom). In den meisten Saisonen seither schaffte Riegler zumindest einen Podestplatz.

In die Saison 2010 startete sie mit einem dritten Platz, ihrem 18. Podestplatz. Im weiteren Verlauf der Saison landete sie regelmäßig in den Top10 und im Spartenweltcup auf Rang 7. Auch 2011 notierte sie im Jänner beim Heimweltcup in Bad Gastein einen dritten Platz, dem 19. Podestplatz. Am 7. März 2015 holte sie im Slalom in Moskau ihren fünften Weltcupsieg, den ersten nach 13 Jahren und kürte sich damit zur ältesten Siegerin im Snowboard Weltcup. Mit dem Weltcupfinale 2015 knackte Riegler auch die 300 Rennen Marke im Weltcup.

Am 6. Jänner 2018 gewann sie gemeinsam mit Andreas Prommegger bei der Weltcup-Premiere am Ötscher zum Abschluss des Snowboard-Weltcups in Lackenhof in Niederösterreich den Riesentorlauf-Mixed-Teambewerb. Am 13. Jänner 2018 erreichten die beiden beim Team Parallelslalom in Bad Gastein den dritten Platz. Nach einem zweiten Platz beim abschließenden Bewerb in Winterberg (Deutschland) gewann sie gemeinsam mit ihrem Partner Andreas Prommegger die Kristallkugel im Parallel-Teambewerb.[1]

Claudia Riegler schaffte am 8. Jänner 2019 mit 45 Jahren in Bad Gastein ihren 1. Heimsieg. Den Rekord als älteste Gewinnerin eines Snowboard-Rennens hielt Claudia Riegler bereits seit Moskau 2015, am Dienstag in Bad Gastein sicherte sie diese Bestleistung nochmals ab.

Großereignisse

Claudia Riegler ging bei zwei Olympiateilnahmen (Salt Lake City 2002, Vancouver 2010) und sechs WM Teilnahmen leer aus. Als beste Ergebnisse standen drei 5. Plätze bei der WM in Berchtesgaden 1999 (2) und Gangwon, Südkorea 2009 (1) zu Buche, bevor sie am 19. Jänner 2011 im Parallelriesenslalom von La Molina (ESP) Silber holte. Zwei Tage später stand sie auch im Parallelslalom als Dritte erneut auf dem Podium.

Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 fuhr sie mit Platz 11 und 12 wieder deutlich an Medaillen vorbei.

Bei der Weltmeisterschaft 2015 in Lachtal am Kreischberg in der Steiermark gewann Claudia Riegler am 23. Jänner im Alter von 41 Jahren als älteste Teilnehmerin des ganzen Feldes sensationell den Weltmeistertitel im Parallelslalom! Sie selbst sieht diesen Sieg wortwörtlich als Krönung ihrer Karriere. Dieser Sieg war zudem der erste nach 13 Jahren, denn ihr letzter Sieg im Weltcup fand 2002 statt.

Bei den olympische Winterspiele 2018 in PyeongChang fiel sie in der Qualifikation aus und konnte daher nicht am Finale der besten 16 teilnehmen.

Olympische Winterspiele 2022 in Beijing, China

An den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing durfte sie trotz Qualifikation nicht teilnehmen, da sie sich nicht gegen den Coronavirus impfen lassen wollte. Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) blieb bei der Regel, nur Geimpfte für Beijing zu nominieren. In einem Interview mit den Salzburger Nachrichten im Jänner 2022 sagte sie, dass sie ihre letzte Impfung als Kind erhalten hatte, wahrscheinlich eine Zeckenimpfung im Alter um zwölf Jahre. Sie nimmt auch Schmerzmittel und Medikamente erst dann, wenn es nicht mehr anders geht. Ihr ist es aber wichtig zu betonen, dass sie nicht grundsätzlich gegen eine Impfung ist. "Es gibt sicher sehr viele Menschen, denen eine Impfung hilft, aber es sollte jedem und jeder selbst überlassen sein. Es sollte eine persönliche Entscheidung sein." meint sie dazu.

Riegler hatte die Tage vor ihrer Entscheidung auf den Verzicht der Teilnahme in einer Hütte mit ihrem Vater verbracht und viel nachgedacht. Letztendlich war für sie der doppelte Effekt entscheidend, dass sich so kurz nach einer Infektion (Riegler wurde Ende Dezember positiv getestet) und so knapp vor den Spielen eine Impfung erst recht nicht anbietet. Sie weiß, dass es selten Nebenwirkungen gibt, aber ihr kann trotzdem niemand garantieren, dass es sie nicht betrifft. Sie hätte sich sogar die von China vorgeschriebene dreiwöchige Quarantäne in einem Hotelzimmer eingeschlossen vorstellen können. Diesbezüglich war sie im Jänner mit der Schweizer Snowboarderin Patrizia Kummer, die in der zweiten Häfte Jänner diese Quarantäne absolviert, viel in Kontakt. Die Quarantäne in China ist viel besser, als es allgemein erwartet wurde. Sie bekommt gutes Essen und hat Fitnessgeräte im Zimmer.

Als Genesene hätten sie in China einreisen dürfen, aber der ÖOC verlangte die Impfung. Riegler war enttäuscht, dass sie nicht bei den Spielen teilnehmen wird. Aber sie ist nicht vom ÖOC enttäuscht, dessen Entscheidung sie nachvollziehen kann. Sie sah diese Entscheidung im Zusammenhang in einer aktuell sehr speziellen Situation in Österreich, wo gerade die Omikron-Variante ihrem Ausbruchshöhepunkt entgegenging. Sie hatte dann eben eine Entscheidung getroffen mit allen Konsequenzen, die dadurch zu tragen waren.[2], Olympia ohne Claudia Riegler: "Ich weine meiner Entscheidung nicht nach" , 21. Jänner 2022</ref>

Ehrungen

Die Gemeinde Flachau verlieh ihr am 14. März 2011 ihr Goldenes Ehrenzeichen und am 25. Jänner 2015 ihr Großes goldenes Ehrenzeichen.

Erfolge

Übersicht

  • Weltmeisterin Parallelriesentorlauf (2015 Lachtal)
  • 2. Weltmeisterschaft Parallelriesentorlauf (2011 La Molina)
  • 3. Weltmeisterschaft Parallelslalom (2011 La Molina)
  • Sieger Weltcup Team-Bewerb (gemeinsam mit Andreas Prommegger)
  • 7 Weltcupsiege (inklusive Team)
  • 30 Podiumsplatzierungen im Weltcup (inklusive Team)
  • 4x österreichischer Meisterin

Weltmeisterschaften

Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort Disziplin Nation
7. 23.01.1997 San Candido Slalom ITA
12. 25.01.1997 San Candido Parallelslalom ITA
18. 26.01.1997 San Candido Snowboardcross ITA
5. 14.01.1999 Berchtesgaden Parallelriesentorlauf GER
9. 15.01.1999 Berchtesgaden Parallelslalom GER
5. 17.01.1999 Berchtesgaden Snowboardcross GER
18. 23.01.2001 Madonna di Campiglio Riesentorlauf ITA
DNF[3] 26.01.2001 Madonna di Campiglio Parallelslalom ITA
11. 28.01.2001 Madonna di Campiglio Snowboardcross ITA
16. 13.01.2003 Kreischberg Parallelriesentorlauf AUT
6. 15.01.2003 Kreischberg Parallelslalom AUT
15. 19.01.2005 Whistler Parallelslalom CAN
7. 20.01.2009 Gangwon Parallelriesentorlauf KOR
5. 21.01.2009 Gangwon Parallelslalom KOR
2. 19.01.2011 La Molina Parallelriesentorlauf ESP
3. 22.01.2011 La Molina Parallelslalom ESP
9. 25.01.2013 Stoneham Parallelriesentorlauf CAN
15. 27.01.2013 Stoneham Parallelslalom CAN
1. 23.01.2015 Lachtal Parallelslalom AUT
14. 23.01.2015 Lachtal Parallelriesentorlauf AUT
DSQ[4] 16.03.2017 Sierra Nevada Parallelriesentorlauf ESP
6. 19.02.2023 Bakuriani Parallelriesentorlauf GEO
6. 21.02.2023 Bakuriani Parallelslalom GEO
6. 22.02.2023 Bakuriani Parallelslalom Team GEO

Olympische Winterspiele

Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort Disziplin Nation
28. 15.02.2002 Salt Lake City - Park City Parallelriesentorlauf USA
7. 26.02.2010 Vancouver - Cypress Parallelriesentorlauf CAN
11. 19.02.2014 Sochi - Rosa Khutor Parallelriesentorlauf RUS
12. 22.02.2014 Sochi - Rosa Khutor Parallelslalom RUS
DNF[5]. 24.02.2018 PyeongChang Parallelriesentorlauf KOR

Podestplätze im Weltcup bis 2017

Saison 1. Platz 2. Platz 3. Platz
2017 - - 3
2015 1 - -
2013 - - 2
2011 - 1 1
2010 - - 1
2009 - - 1
2008 - 1 2
2007 - 1 -
2005 - - 1
2004 - - 1
2003 - - 1
2002 1 - 2
2001 1 - -
2000 1 - 1
1999 1 1 1
1997 - 1 -

Weltcup 2017/2018

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
3. Parallel Riesentorlauf Cortina d'Ampezzo ITA
1. Parallel Riesentorlauf Team Lackenhof AUT
3. Parallel Slalom Team Bad Gastein AUT
2. Parallel Riesentorlauf Rogla SLO
2. Parallel Slalom Team Winterberg GER
Weltcupwertung
Platz Weltcup Punkte
10. Gesamt 3272,00
1. Team-Bewerb 2400,00
8. Parallel Riesentorlauf 2682,00
13. Parallel Slalom 590,00


Weltcup 2018/2019

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
1. Parallel Slalom Bad Gastein AUT


Weltcup 2019/2020

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
3. Parallel Riesentorlauf Bannoje RUS
3. Parallel Riesentorlauf Cortina d'Ampezzo ITA
3. Parallel Slalom Team Piancavallo ITA


Weltcup 2020/2021

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
1. Parallel Slalom Team Bad Gastein AUT


Weltcup 2022/2023

Podestplatzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Disziplin Ort Nation
2. Parallel Slalom Bad Gastein AUT


Bilder

 Claudia Riegler (Snowboard) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise
  1. Salzburger Nachrichten, 19 März 2018
  2. www.sn.at
  3. did not finished
  4. disqualified - Disqualifikation
  5. did not finishes - bei der Qualifikation ausgeschieden