Bürgercorps der Stadt Hallein
Die erste Erwähnung des Bürgercorps der Stadt Hallein geht zurück auf das Jahr 1278.
Geschichte
Die Entstehung des priv. unif. Bürgerkorps der Stadt Hallein geht auf das Jahr 1278 zurück. Der damalige Salzburger Erzbischof Friedrich von Walchen gewährte in diesem Jahr einigen Bürgern der Stadt das Recht der Salzausfuhr und verpflichtete sie im Gegenzug zu "Zug-, Wacht- und Frontdiensten und im Kriegsfall zur Stellung von streitbaren Männern in Rüstung".
Im Jahr 1287 sollten sich, basierend auf einer Verordnung des Erzbischof Rudolf von Hoheneck, alle Bürger des Erzbistums mit "Harnisch und einer Wehr" versehen und zweimal im Jahr zu einer Musterung erscheinen. Jeder Bürger war zur Stadtverteidigung bzw. -bewachung verpflichtet wobei alle Bürger angehalten wurden, sich in der Handhabung von Waffen zu üben. Aus dieser mittelalterlichen Bürgerwehr ging schließlich das heutige Bürgerkorps hervor.
Damals ausgestattet mit Hellebarden und gelb- und blauseidenen Feldbinden paradierte das Bürgercorps zu Ehren von Fürsterzbischof Markus Sittikus (1612-1619).
Wobei das Bürgerkorps im Dreißigjährigen Krieg (Anfang des 17. Jahrhunderts) das Privileg bekam die Stadt zu beschützen und nicht auf fremden Kriegsschauplätzen zu kämpfen.
Die älteste Fahne stammt aus dem Jahre 1688. Verliehen wurde sie von Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein. Es folgten weitere Fahnen die sie von den jeweiligen Landesfürsten als besondere Auszeichnung gestiftet bekamen.
1790 wurde die Garde um eine bürgerliche Kavallerietruppe von fünfzehn Mann erweitert.
1803 und 1804 empfing die Bürgergarde Kaiser Franz I. in Hallein.
1805 bekam die Garde von Kurfürst Ferdinand III. von Toskana, Erzherzog von Österreich, eine Fahne verliehen.
1809 war die Garde im Koalitionskrieg 1809 in kriegerischen Auseinandersetzungen mit Bayern und Franzosen verwickelt. Sie sorgte dabei für innere Sicherheit der Stadtbewohner, konnte aber die Besetzung von Hallein nicht verhindern. Unter der Herrschaft der Bayern (1810-1816), wurde das Bürgercorps aufgelöst und statt dessen eine Nationalgarde III. Klasse gegründet.
1842 wurde eine Korpskassa angelegt. Offiziere zahlten 36, Unteroffiziere 15 und Gemeine vier Kreuzer Monatsbeitrag.
1843 bekam man das erste vereinseigene Heim im Rathaus.
1872 wurde das 100 Mann starke Bürgercorps mit Vorderladergewehren ausgestattet.
Im 19. Jahrhundert, bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 1870, war die Bürgergarde auch zur Brandbekämpfung eingesetzt, wobei im Brandfall ein Koporal der Garde mit zehn Mann auszurücken hatte.
1905 erfolgte die Umrüstung auf Werndl-Gewehre und
1912 bekam das Bürgercorps eine neue Uniform die sich an die napoleonische Zeit orientiert. Bemerkenswert ist der "Salzträger" auf dem Emblem der Bürgergarde wie auch der Bürgerkorpskapelle und den Tschakos der Uniform, erstmals als Siegel auf einer Urkunde vom 23. Februar 1275 vorkommend, die innige Verbundenheit der Stadt und ihrer Garde mit dem Salzwesen symbolisiert.
Im Ersten Weltkrieg übernahm das Bürgercorps die Aufgabe, Wachdienste für die innere Sicherheit der Stadt zu stellen und überwachte die Eisenbahntrasse. Sie rückte erst wieder im Jahr 1926 aus, um am Fahnenweihfest des Feldmarschall Graf Radetzky Veteranen- und Kriegervereins in Salzburg teilzunehmen.
1937 erfolgte die letzte Ausrückung vor dem Zweiten Weltkrieg anlässlich der Einweihung der Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf.
Erst 1953 formierte sich die "Privilegierte Uniformierte Bürgercorps der Stadt Hallein" unter Hauptmann Anton Mayr neu.
1963 stifteten Margarethe Mayr, Maria Galsterer, Margarethe Vogl und Pauline Rosenkranz die heutige Fahne.
Seit 2007 ist Rudolf Schaber Hauptmann des Bürgercorps der Stadt Hallein.
Bilder
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