Maximilian I.
Maximilian I. von Habsburg, genannt der letzte Ritter (* 22. März 1459 in Wiener Neustadt; † 12. Jänner 1519 in Wels, Oberösterreich) war seit 1477 Herzog von Burgund, seit 1486 deutscher König, seit 1493 Erzherzog von Österreich und seit 1508 römisch-deutscher Kaiser.
Allgemeines
Weitreichende Weichenstellungen nahm Maximilian im Wege der Heiratspolitik vor: Durch seine eigene Heirat mit Maria von Burgund erwarb er dem Haus Habsburg insbesondere die burgundischen Niederlande, zugleich aber auch die jahrhundertelange Feindschaft Frankreichs; die Heirat seines Sohnes Philipps des Schönen mit der Spanierin Johanna der Wahnsinnigen brachte Spanien und dessen Nebenländer und Kolonien, die Heirat seines Enkels Kaiser Ferdinand Ungarn und Böhmen an das Haus Habsburg.
St. Wolfgang
Im November 1506 besuchte Kaiser Maximilian I. als Wallfahrer seine neuen Besitzungen und Ländereien im Wolfgangland.
"...Maximilian erlaubt für die Zeit seiner Anwesenheit kraft päpstlicher Vollmacht den Mönchen von St. Wolfgang den in der Ordensregel verbotenen Fleischgenuss...". Von St. Wolfgang war der Kaiser so begeistert, dass er sogar am "Valkenstain" begraben werden wollte. Im Hofkammerarchiv von Wien ist vom "Grab und dem Begraebnus in Mansee" die Rede.
Früher kamen alle Wallfahrer über die Saum- und Trampelpfade des Falkensteins nach St. Wolfgang oder pilgerten am Rückweg zur Ruhe und Besinnung dorthin. Daher wollte auch Kaiser Maximilian, der diese idyllische Landschaft des Abersees mehrmals besuchte, seine Grablege am "Valkenstain" durch den St.-Georg-Ritterorden errichten. Ein Entwurf für das Kaisergrab am Falkenstein, mit allegorischen Darstellungen liegt im Museum Ferdinandeum Innsbruck, die Schwarzen Manda (Grabfiguren), die zu Lebzeiten von Kaiser Maximilian für sein Grab am Falkenstein fast fertig gestellt waren, wurden von seinem Nachfolger vollendet, aber in Innsbruck belassen.
Warum kam es zu keinem Grab am Falkenstein?
In einem Schreiben vom 11. Jänner 1519, also einen Tag vor dem Tod Maximilians, unterrichtete Der Salzburger Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach den Abt vom Kloster Mondsee, dass Maximilian sein Testament in jenem Punkt geändert hätte, das sein Grab beträfe - nämlich, er wünsche nunmehr in Wiener Neustadt begraben zu werden. Diese überraschende Änderung schien der Salzburger Fürsterzbischof mit einer "Schmiergeldzahlung" (siehe auch Abschnitt weiter unten) an den Kaiser erreicht zu haben.
Welche Interessen hatte der Salzburger Erzbischof
Durch die Erstarkung von Maximilian als Regent in Tirol, an der Westflanke des Salzburger Erzbistums, und im "Land ob der Enns" (Oberösterreich), an der Ostflanke des Salzburger Erzbistums, fühlte sich Keutschach von Österreich einkreist. Wäre nun Maximilian in Mondsee respektive am Falkenstein begraben worden, hätte dies unweigerlich eine politische Aufwertung des Mondseer Landes nach sich gezogen mit dem möglichen Effekt, das Erzbistum Salzburg in Österreich aufgehen zu lassen.
Auswirkungen auf Mondsee
Der Abt vom Kloster Mondsee war wahrscheinlich gar nicht einmal so traurig über die Grabverlegung. Denn die Betreuung des Grabes wäre in den Händen des St.-Georgs-Ritterorden gelegen. Diese war jedoch bedeutend mächtiger als die Benediktinermönche von Mondsee. Was in der Praxis bedeutet hätte, dass den Mönchen das ertragreiche Geschäft mit der Wallfahrt St. Wolfgang aus den Händen genommen worden wäre.
Mondseer Land
Mit der Beendigung des Landshuter Erbfolgekrieges 1506 sicherte sich Maximilian neben dem Gebiet um Kufstein, Nordtirol, auch die Grafschaft Wildegg, zu der das Mondseeland inklusive St. Wolfgang gehörte. So kam er auch in den Besitz von Kloster Mondsee, das seinerseits die Wallfahrt St. Wolfgang kontrollierte.
Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach hatte bereits durch Zahlung von 15.000 Gulden im Landshuter Erbfolgekrieg Maximilian von Kriegshandlungen auf Salzburger Gebiet abhalten können. Diese Zahlung sicherten Keutschach das Wohlwollen Maximilians für den Kauf des Mondseer Landes am 25. Mai 1506 um 12.000 Gulden, das so für knapp 60 Jahre Salzburg gehörte. Maximilian besaß aber das Rückkaufrecht.
Ehefrauen
Maximilian I. war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe gingen drei Kinder hervor, von denen zwei das Erwachsenenalter erreichten. Die zweite Ehe blieb kinderlos.[1]
Name | Geburtsdatum | Todesdatum |
---|---|---|
Maria, Herzogin von Burgund | 13. Februar 1457 | 27. März 1482 |
Bianca Maria Sforza, Prinzessin von Mailand | 5. April 1472 | 31. Dezember 1510 |
Kinder
Quelle siehe[2]
Name | Geburtsdatum | Todesdatum |
---|---|---|
Philipp | 22. Juni 1478 | 25. September 1506 |
Margarethe | 10. Jänner 1480 | 1. Dezember 1530 |
Franz | 2. September 1481 | 26. Dezember 1481 |
Salzburgbezug
Im "Ungarischen Krieg" erreichte Maximilian im Jahr 1490 eine für Habsburg und Österreich günstige, für Ungarn und Salzburg ungünstige Lösung.
Zu Maximilians vielfältigen machtpolitischen Aktivitäten gehörte es auch, dem Salzburger Domkapitel Matthäus Lang von Wellenburg als Nachfolger auf dem Salzburger Erzbischofsstuhl aufzudrängen.
Das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang verfügt über Dauerleihgaben aus der "Sammlung Leopold" fast jährlich. Darunter befindet sich auch ein echter "Dürer". Das Gemälde zeigt Maximilian I.
Weiterführend
Für Informationen zu Maximilian I., die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Maximilian I. (HRR)"
- Riesner, Herbert: Historiker aus Mondsee, Gespräch im Dezember 2009
- Reifenscheid, Richard: Die Habsburger in Lebensbildern, 2. Auflage, Wien u. a., 2007
Einzelnachweise
Vorgänger |
Römischer Kaiser und Herrscher Österreichs 1576–1612 |
Nachfolger Karl V. |