Waldrapp


Der Waldrapp (Geronticus eremita), auch Europäischer Ibis oder Klausrabe (wegen seiner früheren Nistplätze in Klausen und Burgen) genannt, gehört zur Familie der Ibisse in der Ordnung der Ruderfüßer (Pelecaniformes).
Der Waldrapp und Salzburg
Ausrottung
Auch in Salzburg war der Waldrapp in früheren Zeiten heimisch und ein Leckerbissen für Adel und Klerus. Dies führte dazu, dass der Vogel immer seltener wurde, und am 28. März 1578 erließ das Erzstift ein Verbot, Waldrappe am Mönchsberg abzuschießen. Aber das half nicht mehr, das Verschwinden (lokale Aussterben) des Waldrapps in Salzburg zu verhindern. Letztlich verschwand der Vogel aus ganz Europa.
Das Salzburger Waldrapp-Projekt im 21. Jahrhundert
Erste Jahre
Seit 2001 bemühen sich das Salzburger Waldrapp-Team und seine Partner um das Überleben dieses exotischen Ibisvogels. Waldrappe sind Zugvögel, wobei die Jungtiere beim Finden der Zugroute in das Wintergebiet auf ihre Eltern angewiesen sind. Somit bereitet bei handaufgezogenen Zoonachkommen ein Flug in die Winterquartiere erhebliche Probleme. Daher muss der Mensch die Jungvögel mit den nötigen Informationen versorgen. Die bislang einzige Möglichkeit ist die menschliche Migration, das heißt, dass die Waldrappe durch menschliche Zieheltern aufgezogen werden und darauf trainiert werden, der menschlichen Bezugsperson, die sich in einem Ultraleicht-Fluggerät befindet, zu folgen.
In den Jahren 2004 und 2005 wurden erstmals erfolgreich derartige Migrationen von Oberösterreich aus in die südliche Toskana, Italien, in das WWF-Schutzgebiet Laguna di Orbetello durchgeführt. Im Schutzgebiet werden die Waldrappe dann von WWF-Mitarbeitern beobachtet, sind aber gänzlich auf sich gestellt.
Mit dem Projekt der menschlichen Migration erlangte das Salzburger Waldrapp-Team internationale Bekanntheit und der bisherige Verlauf gibt Grund zur Hoffnung, dass Waldrappe wieder in Teilen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes angesiedelt werden können. Wie Johannes Fritz vom Waldrappteam in einer Ausgabe von NaturLand Salzburg 2011 berichtete, unterstützte der Zoo Salzburg, der gemeinsam von Stadt und Land betrieben wird, in den Jahren 2011 bis 2013 das Forschungs- und Artenschutzprojekt des Waldrappteams.
Im Mai 2011 zogen die beiden Biologinnen Daniela Trobe und Stefanie Heese in Anif in einem Camp rund 800 Meter westlich vom Zoo Salzburg 16 zoogeborene Waldrapp-Küken auf. Die handaufgezogenen Jungvögel wurden dann mithilfe von Ultraleicht-Fluggeräten über eine Strecke von 1 300 Kilometern von Salzburg ausgehend östlich um die Alpen herum bis in die südliche Toskana in das WWF-Schutzgebiet Laguna di Orbetello geführt. Begleitet werden sie bei ihren Flügen in den Süden von einem professionellen Team, darunter auch die beiden Ziehmütter. In der Toskana treffen die jungen Waldrappe dann auf ihre Artgenossen, die in den vergangenen Jahren von Burghausen in Bayern aus in dieses Schutzgebiet geleitet wurden. Erst nach drei Jahren, mit Eintritt der Geschlechtsreife, sollen die Vögel dann selbstständig in das Aufzuchtgebiet in Österreich zurückkehren, um dort zu brüten. Anschließend sollen sie ihrerseits ihre Nachkommen in das Wintergebiet in der Toskana führen.
Waldrappkolonien Kuchl und Burghausen
An der felsigen Westseite des Georgenberges in Kuchl wurde im Jahr 2014 eine Waldrappkolonie angesiedelt. Dazu wurde dort auch eine Voliere errichtet. Wegen aggressiver Angriffe eines Uhus musste die kleine Brutkolonie 2017 nach Burghausen übersiedelt werden. Ein neuer Versuch mit besserer Absicherung wurde 2018 in Kuchl umgesetzt. Dabei wurde die alte Holzkonstruktion durch eine Kunstfelswand mit Brutnischen ersetzt. Diese sind den Felsen am Georgenberg nachempfunden und sollen den Waldrappen eine natürlichere Umgebung zum Brüten bieten. Die ersten Waldrappe waren in den ersten Apriltagen angekommen.
Winter 2014/2015
Die "Salzburger" Waldrappe ließen sich vom milden vorweihnachtlichen Teil des Winters 2014/2015 dazu verleiten, nördlich der Alpen zu verweilen, weil sie bis zum Wetterumschwung nach Weihnachten genug zum Fressen vorfanden und die Temperaturen mild blieben. Dann war es allerdings zu spät, um mit den eigenen Flügeln den Süden zu erreichen. Es gelang, um die Waldrappe zu retten, 17 Vögel einzufangen und diese in Bozen (Südtirol) auszusetzen, von wo sie selbständig, allerdings stets von ihren Betreuerinnen begleitet und beobachtet, weiter in ihr Überwinterungsgebiet in der Toskana fliegen konnten. Zum Zeitpunkt des Einfangens hatten die Waldrappe zwar bereits rund 20 % ihres Körpergewichts verloren, wiesen aber zum Glück keine Erfrierungen auf.
Die größte Gefahr stellt nun die illegale Vogeljagd in Italien dar. Alle nach Italien gebrachten Vögel sind mit GPS-Trackern ausgestattet, die eine entsprechende Überwachung erlauben. Das Waldrapp-Team folgt den Vögeln und informiert unterwegs an den Zwischenstopps Jäger, Behörden und Mitglieder von Interessensgruppen vor Ort, um die Vögel zu schützen. Leider wurden immer wieder auch Vögel aus den Aufzuchtstationen in Bayern und Österreich illegal abgeschossen.
Sommer 2022
Am 2. Juni 2022 besuchte die weltbekannte Verhaltensforscherin und Artenschützerin Jane Goodall die Waldrappkolonie am Georgenberg in Kuchl im Rahmen von Dreharbeiten. "Es ist für uns als Land eine Auszeichnung, dass das erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekt für den bedrohten Zugvogel nun Teil einer internationalen Kinoproduktion mit Jane Goodall wird", so Naturschutzlandesrätin Daniela Gutschi.
November 2022: Abschuss zweier Salzburger Zucht-Waldrappe über Italien
Seit Jahren fordern Artenschützer die Bekämpfung der illegalen Vogeljagd in Italien. Eine Gefahr ist sie auch für die vom Aussterben bedrohten Waldrappe. Am 24. November 2022 wurden auch zwei junge Ibisse aus dem Tennengauer Brutgebiet in Kuchl auf dem Weg ins Wintergebiet bei Villafranca südwestlich von Verona in Venetien abgeschossen. Das teilte jetzt Johannes Fritz, der Leiter des Waldrappteams, mit.
Die Regionen Venetien und Lombardei sind seit langem als problematisch bekannt und sei im italienischen Aktionsplan gegen die illegale Vogeljagd als solche ausgewiesen. "Die Nulltoleranz-Strategie gegen Wildtierkriminalität könnte in solchen ausgewiesenen Regionen schon seit Jahren effektiv und effizient umgesetzt werden. Der rechtliche Rahmen dafür ist vorhanden. Tatsächlich hat sich die Situation aber bisher kaum verbessert, wie auch die jüngsten Abschüsse zeigen", betont Fritz. Auch nach jahrelanger Kommunikation und Zusammenarbeit mit den italienischen Jagdverbänden sei bei den Waldrappen rund ein Drittel der Verluste auf illegale Jagd zurückzuführen. Es brauche konkrete und konsequente Maßnahmen, um die massive Beeinträchtigung der Biodiversität durch Wildtierkriminalität wirksam zu bekämpfen.[1]
Herbst 2022: Lebensgefahr durch verspätete Alpenquerung
Der Klimawandel machte den Herbst 2022 zu einem der wärmsten der Messgeschichte. Das spüren auch die Waldrappe: Sie ändern ihr Zugverhalten und sind dadurch massiv gefährdet; denn sie setzen immer später zum Überqueren des Alpenhauptkamms an und müssen – vermutlich aufgrund der fehlenden Thermik – wieder umdrehen oder werden gar eingeschneit. Die Betreuer begegnen dem Problem, indem sie die gestrandeten Vögel einfangen, mit dem Auto über die Alpen transportieren und auf der Alpensüdseite wieder freilassen. Ohne diese Hilfe – so Teamleiter Johannes Fritz – hätte sicher die Hälfte der Waldrappe den Winter nicht überlebt; denn wenn der Schnee kommt, gibt es für sie keine Nahrung mehr. Solcherart sei der Klimawandel eine massive Bedrohung für das Projekt der Wiederansiedlung der Waldrappe nördlich der Alpen.[2]
Im November 2022 erlebt Waldrapp-Projekt seine dunkelsten Tage: 27 tote Vögel
Im Facebook berichtet das Waldrapp-Team am 13. Dezember 2022:
"Es ist der dunkelste Tag in der Geschichte unseres Projekts. In der Nacht vom 21. auf den 22. November verloren wir durch die Ausläufer von Zyklon "Denise" 27 Waldrappe. Ein Teil der Waldrappgruppe wurde mitten in der Nacht von ihrem Schlafplatz [in der Südtokana] gerissen und verteilte sich über das gesamte Schutzgebiet und darüber hinaus. Am Folgetag konnten bei 27 Waldrappen anhand der Senderdaten nur mehr der Tod festgestellt werden. Wir begannen sofort mit der Suche, konnten jedoch nur an wenige Positionen Körper sichern, die wir an das Forensik Institut in Grosseto brachten. Die Forensik bestätigte als Todesursache Traumata die sich infolge von Kollisionen ergaben. Bei den restlichen Positionen konnten wir aufgrund von Prädation bisher nur Federreste und die Sender finden. Die Suchteams sind aber immer noch im Einsatz und geben ihr Bestes. Es ist ein sehr trauriges und unbegreifliches Ereignis, insbesondere auch für die beiden Ziehmütter Helena und Lisa, die in dieser Nacht 12 ihrer ehemaligen Schützlinge verloren. Wir hoffen sehr, dass sich so etwas nicht wiederholt. Allerdings deuten Prognosen auf eine zukünftige Zunahme solcher extremen Wetterphänomene aufgrund des Klimawandels hin."
Die Kolonie besteht nun nur noch aus 51 Vögeln. Insgesamt − mit allen weiteren Kolonien − gibt es noch 195 Waldrappe.[3]
Jänner 2023: Vogelabschüsse
Bereits im Herbst 2022 meldete das Waldrapp-Team auf seiner Facebook-Seite den illegalen Abschuss eines Waldrapps über der Poebene. Am 23. Jänner 2023 musste man abermals eine traurige Meldung posten: Zwei Waldrappe wurden ebenfalls Opfer von Wilderei. Sie wurden in Kampanien nahe der Stadt Caserta illegal getötet. Die beiden Tiere gehörten zu den handaufgezogenen Waldrappen, die in den kommenden Jahren als potentielle Brutvögel in den beiden Brutgebiete Burghausen und Kuchl wichtig gewesen wären.[4]
Herbst 2023: Vögel fliegen in die falsche Richtung
Aus nicht bekannten Gründen flogen im Herbst 32 Jungvögel von Salzburg nicht gegen Süden, sondern nach Norden. Beim Einsetzen der Schneefälle befanden sich die Vögel hauptsächlich in Dänemark und im Norden Deutschlands. Sechs Waldrappe sind gar nach Schweden geflogen, wo sie sich noch Anfang Dezember in der Gegend von Jönköping aufhielten. Für die Waldrappe in Schweden konnte eine Kooperation mit dem Zoo Nordens Ark etabliert werden. Dort können die Waldrappe auch temporär untergebracht werden. Man wollte sie einfangen, doch die schwedischen Behörden erteilten keine Genehmigung für das Einfangen.
Vom Jungtier "Satu" wurde die letzte Aktivität am 27. November in der Nähe von Jönköping aufgezeichnet. Seither lieferte der GPS-Sender des Tieres keine Daten mehr. Der Vogel dürfte gestorben sein. "Satu" war ein Waldrappmännchen und wurde 2023 in der Brutkolonie Kuchl von seinen Eltern aufgezogen. Er hätte eigentlich im Herbst mit seinen erfahrenen Artgenossen in Richtung Süden aufbrechen sollen. Aus ungeklärter Ursache flog eine große Gruppe Waldrappe allerdings Ende Oktober Richtung Norden und nicht Richtung Süden auf. Während die älteren Mitglieder der Gruppe bald wieder umdrehten, blieben etliche Jungvögel in Schweden, Dänemark und Norddeutschland. Aufgrund des Klimawandels und der milden Witterung fanden sie dort genügend Nahrung.[5]
2023: Klimawandel machte neues Wintergebiet notwendig
Bisher war dieses in der Toskana. Doch der Klimawandel führt dazu, dass es nördlich der Alpen immer länger ein gutes Nahrungsangebot gibt, da die Böden nicht einfrieren. Doch je später die Waldrappe zur Alpenüberquerung ansetzen, desto seltener gelingt ihnen der Überflug. Die Ursachen dafür sind nicht endgültig geklärt, denn Waldrappe sind exzellente Flieger. Vermutlich ändere sich die Thermik über den Alpen, wenn dort Schnee liegt, zu stark. Oder die Waldrappe kehren aus Rücksicht auf schwächere Vögel in der Formation vorsichtshalber eher um.
2023 wurden daher Vögel in Baden-Württemberg aufgezogen und von dort in ein neues Brutgebiet nach Andalusien (Südspanien) gelotst. Diese Route ist zwar mit 2 300 Kilometern fast drei Mal so lang wie jene in die Toskana, doch die Waldrappe müssen die Alpen nicht mehr überqueren, sondern können sie umfliegen.[6]
2025: Waldrapp durch Golfball erschlagen
Am 11. Juli 2025 wurde ein Waldrappmännchen beim Abflug von einem Golfball tödlich getroffen. Der Vorfall ereignete sich auf dem Golfplatz Rif (Hallein), wo er naturgemäß für große Aufregung sorgte, wie Anlagenleiterin Sabrina Freitag schildert: "Am schlechtesten ist es dem Spieler gegangen, dem hat das Ganze furchtbar leidgetan." Besonders hervorheben wolle man jedenfalls die Reaktion des Golfplatz-Managements in Rif, wie Johannes Fritz, Waldrappteam-Gründer und -Projektleiter, schildert: "Sie haben von sich aus angeboten, dass sie künftig Spielflächen sperren, auf denen Waldrappe stochern". Der in Rif getötete Waldrapp stammt eigentlich aus Grünau im Almtal (OÖ). Dort lebt eine Gruppe Vögel ganzjährig in der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle. Im Winter werden sie dort gefüttert, weil Schnee, Bodenfrost oder Kälte das Überleben erschweren.[7]
"Flugtrainings-Center"
2021: Seit dem Frühjahr werden jene 28 Waldrappe, die im April im Tierpark in Rosegg in Kärnten geschlüpft waren, in Seekirchen am Wallersee aufgezogen. Am Hof von Paul Ackerl in Gezing[8] wurden die Jungtiere von ihren Ziehmüttern Helena Wehner und Katharina Huchler früh mit dem Lärm von Ultraleicht-Fliegern vertraut gemacht, wie Veronika Boschitz vom Waldrapp-Team erzählt: "Denn die Flieger sind relativ laut; wir spielen ihnen das Fluggeräusch aber schon als Küken über das Handy vor. Und später wird das Gerät vor die Voliere gestellt und gestartet, damit sich die Jungvögel an das Motorengeräusch gewöhnen."
Seit Wochen wurden die Tiere mittels Rundflügen auf ihre große Reise ins rund 800 Kilometer entfernte Orbetello in der Südtoskana vorbereitet, wie Boschitz schildert: "Hinten in den Ultraleichtflugzeugen sitzen auch die beiden Ziehmütter drinnen, die die Küken kennen, seit sie drei bis zehn Tage alt sind. Das sind ihre Bezugspersonen, zu denen sie eine starke Bindung haben. Und wenn die Ziehmütter im Fluggerät sitzen, folgen ihnen die Jungvögel auch."
Vor ihrer großen Reise in den Süden stand ein Rundflug über dem Flachgau ins angrenzende Oberösterreich auf dem Trainingsprogramm: "Wir sind zunächst bis nach Straßwalchen geflogen. Da haben wir eine Zwischenlandung gemacht. Dann ging es weiter zum Mondsee und zum Attersee und über den Fuschlsee dann zurück nach Seekirchen. Es waren rund 70 Kilometer Luftlinie", sagt Boschitz. Pilotiert wurden die zwei Fluggeräte von Profi-Flieger Walter Holzmüller und Waldrapp-Projektleiter Johannes Fritz, der dafür extra den Flugschein absolviert hat.
Diese ersten längeren Flugerfahrungen konnten die Jungvögel auch als Vorbereitung für ihre Italien-Reise gut brauchen. Boschitz begleitete den großen Flug per Auto: "Wir brauchen dafür stabiles Schönwetter. Denn die Flugzeuge fliegen nur mit 40 km/h, daher sollte möglichst kein Gegenwind sein. Und auch bei Regen fliegen wir nicht. Wir fliegen in sechs Etappen von je 110 bis 190 Kilometern; also drei bis vier Stunden pro Tag." Die Reise ist auch eine logistische Herausforderung: Denn nach drei bis spätestens vier Stunden müssen die Maschinen aufgetankt werden. Und auch die Zwischenstopps könne man nicht immer ganz genau im Voraus planen, sagt Boschitz: "Daher können wir auch keine Wiese organisieren. Aber wenn es einen Flugplatz in der Nähe gibt, fragen wir dort, ob wir landen können. Das muss spontan entschieden werden. Daher gibt es ständigen Funkkontakt vom Begleitfahrzeug am Boden mit den beiden Piloten." Fix sei aber zumindest der erste Zwischenstopp in Radfeld in Tirol, sagte die 32-jährige Boschitz. Sie fungiert im Waldrapp-Team als Camp-Managerin: "Denn für die Übernachtung der Mannschaft haben wir Campingbusse und Zelte mit." Denn zusätzlich zu den 14 Mitgliedern des Waldrapp-Teams wird auch ein Filmteam die große Reise begleiten.[9]
Animal Tracker App
Eine kostenlose App ermöglicht es, den Standort und die Flugrouten der Waldrappe zu verfolgen. Mit dem Animal Tracker können jederzeit die aktuellen Positionen der Vögel abgerufen und so die Vögel auf ihren Flügen virtuell begleitet werden. Dank GPS-Signalen, die winzige Sender auf dem Rücken der Tiere senden und die in einer Online-Datenbank gespeichert werden, sind die Standorte live erfasst. Wer mit Sendern ausgestattete Waldrappe in der Natur beobachtet, kann diese Informationen sowie Fotos direkt in der Datenbank hochladen. Die App wurde vom Max-Planck-Institut für Ornithologie Radolfzell in Zusammenarbeit mit dem Waldrappteam und mit Unterstützung des Finanzierungsinstruments LIFE der Europäischen Union entwickelt. Sie kann unter dem Stichwort "Animal Tracker" für Android- wie auch für Apple-Geräte heruntergeladen werden.[10][11]
Bildergalerien
Bilder aus Kuchl
Bilder aus dem Stadtgebiet von Salzburg
Diese Gruppe von insgesamt 23 Vögeln stammt aus den Aufzuchtstationen Burghausen und Kuchl. Sie hatte sich im Sommer 2017 einen Kranausleger im Stadtgebiet von Salzburg als "Schlafbaum" erwählt. Ende August 2017 verbrachte die Gruppe ihre allerletzte Nacht in Salzburg auf einem wenige hundert Meter südlich davon befindlichen Baukran. Ein erster Schritt in die richtige (südliche) Vogelzug-Richtung.
Weitere Sichtungen
Am 7. und am 8. Juni 2018 waren zwei Waldrappe im Gemeindegebiet von Saalfelden am Steinernen Meer beim Feldern zu beobachten. Beide Vögel waren − wie alle aus den Aufzuchtprogrammen − beringt, einer auch besendert. Der Ring des nicht besenderten Vogels konnte trotz großer Entfernung ausgelesen werden (siehe untenstehendes Bild), die Ringnummer des besenderten Vogels leider nicht. Die Sichtung der Vögel wurde dem Projektleiter gemeldet.
Siehe auch
- SALZBURGWIKI-Artikel:
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Waldrapp, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Weblinks
- Bericht über das Waldrapp-Brutgebiet in Kuchl
- livetrackingapp.com, Live-Verfolgung des Fluges der Waldrappe 2022 ab 16. August 2022 in die Toskana
- mailchi.mp, Der unglaubliche Flug von Knubbel und ihr trauriges Ende 2023
Quellen
- waldrapp.eu, homepage des Projekts
- service.salzburg.gv.at
- Salzburger Nachrichten, 8. Jänner 2015: "Waldrappe vor Kälte gerettet"
Einzelnachweise
- ↑ www.sn.at, 8. Dezember 2022
- ↑ Salzburger Nachrichten vom 26. November 2022: Waldrappe fliegen zu spät (kp)
- ↑ www.sn.at, 13. Dezember 2022
- ↑ www.facebook.com, Waldrapp-Team-Facebook, Posting vom 23. Jänner 2023
- ↑ www.sn.at, 1. Dezember 2023
- ↑ www.sn.at, 14. November 2023
- ↑ www.sn.at, 23. Juli 2025
- ↑ Lage auf www.openstreetmap.org
- ↑ www.sn.at, 16. August 2021
- ↑ www.icarus.mpg.de Download für den Animal Tracker
- ↑ Salzburger Landeskorrespondenz vom 17. November 2014: Per App die Routen der Waldrappe verfolgen