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Skandal um Bischof Schwarz: Visitator Lackner will mit noch mehr Bürgern reden

Zwei offizielle Sprechtage rund um die Vorgänge in der Diözese Gurk-Klagenfurt gab es bereits. Alle, die Anfang Februar nicht zum Zug kamen, will der von Rom eingesetzte Visitator nun noch hören.

Erzbischof Lackner als Visitator in der Diözese Gurk-Klagenfurt
Erzbischof Lackner als Visitator in der Diözese Gurk-Klagenfurt

Alle, die sich gemeldet hatten, sollen dem Salzburger Erzbischof Franz Lackner ihre Anliegen vorzubringen. Das hat Lackners Sprecherin Heidi Zikulnig am Dienstag gesagt. Per E-Mail konnte sich jedermann für die Sprechtage anmelden. Die Nachfrage war aber so groß, dass nicht alle Angemeldeten auch tatsächlich einen Termin bekamen. Der Erzbischof und die Mitglieder seines Visitationsteams konnten mit rund 100 Personen sprechen.

"Es ist der Wunsch von Erzbischof Lackner, wirklich mit allen zu sprechen, die sich angemeldet haben. Deshalb suchen wir jetzt möglichst zeitnah einen Termin, wo dies möglich sein wird", sagte Zikulnig. Dieser Termin stehe noch nicht fest, es müssten auch alle Betroffenen erst über diese neue Möglichkeit informiert werden. Neue Anmeldungen seien freilich nicht mehr möglich. Von einem neuen "Sprechtag", wie in einigen Medien vermeldet, wollte Zikulnig deshalb auch nicht sprechen.

Auch die nun noch anberaumten Gespräche sein vertraulich und würden sorgfältig aufgearbeitet, hielt die Sprecherin des Päpstlichen Visitators fest.

Misswirtschaft und verwirrende Beziehungen

Franz Lackner ist deshalb in Klagenfurt als "Sonderermittler des Vatikan" zugange, weil der frühere Bischof Alois Schwarz (nunmehr Oberhirte in St. Pölten) für Aufregung gesorgt hatte - durch zweifelhafte wirtschaftliche Entscheidungen und seine Beziehung zur früheren Leiterin des Bildungshauses St. Georgen.

Das Kärntner Domkapitel unter der Führung von Engelbert Guggenberger hatte die lange rumorenden Vorwürfe gegen Schwarz öffentlich gemacht. Nun ermittelt nicht nur Lackner, sondern unter anderem auch die Staatsanwaltschaft.