Bahnübergang Langwies

Der Bahnübergang Langwies im Gemeindegebiet Bad Vigaun an der Salzachtal Straße (B 159) war bis 2016 ein beschrankter Bahnübergang.
Geschichte
Immer wieder kam es auf diesem Bahnübergang zu Unfällen. So verunglückte Rupert Wallmann hier am 28. Mai 1994 tödlich. Daran erinnert das Marterl am Jubiläumsahorn.
Über die Salzburg-Tiroler-Bahn verlief hier eine Landesstraße, was zwangsläufig eine starke Verkehrsbehinderung darstellte. Länger geschlossene Schranken waren keine Seltenheit, was vor allem Pendler ärgerte. Eine erste öffentliche Information und Diskussion über Straßenbauvorhaben fand am 1. März 2001 um 19:00 Uhr im Gasthof Neuwirt statt.[1]
Im Dezember 2010 rückte eine Lösung in greifbare Nähe. In Folge wurde die Landesstraße von Hallein kommend an jener Stelle, wo sie das Ufer der Salzach mit einer Linkskurve verlässt, geradeaus weiter mittels einer Brücke über die Bahngeleise geführt, westlich des Hotels Langwieswirt, um im Bereich der alten Streckenführung in einen Kreisverkehr zu münden.
Nördlich des Bahnübergangs entstand ein 4 000 m² großer Park & Ride-Parkplatz. Für die Großbaustelle übernahm die Landesstraßenverwaltung die Kosten. Die ÖBB übernahmen die Kosten für den Neubau des Bahnhofs und die Gemeinde Bad Vigaun sollte sich mit einem Viertel am Bau des Park & Ride-Parkplatzes beteiligen, was bei der Gemeindevertretung zunächst auf Ablehnung stieß.
Nach der Eröffnung des ersten Teilabschnittes der Umfahrung Ende September 2015, wurde am Dienstag, 1. Dezember 2015, auch der zweite Streckenabschnitt zwischen dem neuen Kreisverkehr und Bad Vigaun für den Verkehr freigegeben. Damit gehört der bisherige Bahnübergang mit Schrankenanlage - ein Unfallhäufungspunkt und tägliches Ärgernis für Pendlerinnen und Pendler sowie Anrainerinnen und Anrainer - endgültig der Vergangenheit an.
Die Rodungen haben begonnen
"Heute ist ein großer Tag für die ganze Region und ein Meilenstein für unser Verkehrsnetz! Nach vielen Jahren der Unsicherheit und Versprechungen scheint nun doch ein Licht am Ende des Tunnels. Mein Amtsvorgänger Raimund Egger bemühte sich mit der Gemeindevertretung seit der Präsentation der ersten fünf Varianten im März 2000 darum, das Projekt weiterzubringen. Seit meinem Amtsantritt im April hatte ich immer wieder die Möglichkeit, bei regelmäßigen Projekttagungen zu diesem Thema dabei zu sein, um mir selber ein Bild über die derzeitige Lage zu machen." Sagte Bürgermeister Fritz Holztrattner, als am Montag, 9. Dezember 2013, die Rodung für die Umfahrung Langwies und die Überführung der Bahnlinie begann. Dabei musste eine Schneise von bis zu 30 Metern Breite geschaffen werden. Nach der Rodung folgte ab Mitte Februar 2014 die Aussiedlung der Amphibien, im Sommer 2014 ist Baubeginn, 2016 wurde nach zwei Jahren Bauzeit die Umfahrung für den Verkehr freigegeben.
6. Juni 2014: Spatenstich für die Umfahrung Langwies

"Der heutige Tag ist ein wichtiger Tag für Bad Vigaun: Er bringt einen deutlichen Zuwachs an Lebensqualität!" betonte Bürgermeister Fritz Holztrattner am 6. Juni 2014 beim Spatenstich für die Verlegung der Salzachtal Straße in Bad Vigaun-Langwies: "Dieses Ereignis wäre nicht möglich geworden ohne das Entgegenkommen der Familie Brunnauer, ohne den konsequenten Einsatz meines Vorgängers Raimund Egger und ohne den Verhandlungserfolg von Landeshauptmann Wilfried Haslauer!"
"Damit wird der Grundstein dafür gelegt, dass dieser unfallträchtige Straßenabschnitt mit der Fertigstellung des Projektes im Herbst 2016 wesentlich entschärft wird. Auch die Anrainer werden profitieren, da durch eine Optimierung des Verkehrsflusses und die Vermeidung von Staus vor dem geschlossenen Bahnschranken die verkehrsbedingten Schadstoffe erheblich verringert werden. Dazu kommt, dass durch die Errichtung einer Radwegeunterführung eine weitere Lücke im regionalen Radwegenetz geschlossen wird." meinte Straßenbau- und Verkehrsreferent Landesrat Hans Mayr. Die Variante, die realisiert wird, sieht eine südliche Umgehung des Hotels Langwies sowie eine Querung der Bahnstrecke über eine Überführung vor.
Die Wirkung
Durch die neue Straßenführung fiel der niveaugleiche Bahnübergang mit Schrankenanlage weg. Diese Schrankanlage war 2013 pro Woche 1 340 mal geschlossen, was bei einem Verkehrsaufkommen von 32 000 Fahrzeugen pro Tag in beiden Richtungen zu erheblichen Staus und damit einer gravierenden Schadstoffbelastung führte. Außerdem wurde die St. Kolomaner Landesstraße (L 210) übersichtlicher als bisher in die B 159 eingebunden, sodass der bisherige Unfallhäufungspunkt in diesem Bereich wesentlich entschärft wurde. Weiters erfolgte die Errichtung von Park & Ride-Plätzen im Bereich des Bahnhofes Bad Vigaun sowie der Rückbau von nicht mehr benötigten Straßenstücken.
Die Kosten
Die Kosten für das Gesamtprojekt beliefen sich auf 18.579.530 Euro. Davon entfielen 1.150.000 Euro auf Grundeinlösen, 8.164.000 Euro auf straßenbauliche Maßnahmen, 8.793.000 Euro auf eisenbahntechnische Maßnahmen sowie 472.530 Euro auf die Durchführung von Ersatzmaßnahmen. Von den Gesamtkosten in Höhe von 18.579.530 Millionen Euro trug das Land Salzburg 9.142.240 Euro.
Ersatzmaßnahmen
Als Ersatzmaßnahmen wurde die Aufforstung von Flächen im Gesamtausmaß von 25 :000 Quadratmetern und die Erhaltung von 1 600 Quadratmetern Äsungsflächen vorgeschrieben. Weiters wurden mit der Realisierung des Vorhabens unter anderem im Bereich des Salzachweges eine Hochwasserschutzmauer, durch die drei Objekte geschützt werden, ein Retentionsfilterbecken zur Reinigung der Straßen- und Bahnwässer, eine Lärmschutzwand entlang der neuen Straßentrasse bis zur Haltestelle und ein Amphibienschutz entlang des salzachseitigen Straßenrandes errichtet.
Bilder
Bahnübergang Langwies – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblink
Quellen
- Quelle MMag. Michael Neureiter, Bad Vigauner Informationen 9. Dezember 2013
- Quelle MMag. Michael Neureiter, Vicone News, 6. Juni 2014