Friedrich Gehmacher junior

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Friedrich Gehmacher

Dr. Friedrich Gehmacher junior (* 12. April 1935 in der Stadt Salzburg) ist Jurist und ehemaliger Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum.

Leben

Friedrich Gehmacher ist der Sohn von Dr. Friedrich Gehmacher senior (* 1900; † 1976) und seiner Frau Erna, geborene Thurner (* 1905; † 1998). Der Mitbegründer der Salzburger Festspielhaus-Gemeinde und der Salzburger Festspiele, Hofrat Friedrich Gehmacher ist sein Großvater. Er wuchs im Salzburger Stadtteil Itzling auf, studierte Jus in der Stadt Salzburg und Wien und trat 1957 in die Anwaltskanzlei seines Vaters Friedrich Gehmacher in Salzburg ein. Bis 2000 war er in Salzburg als Anwalt tätig. Aus einer ersten Ehe stammen drei inzwischen erwachsene Kinder. Der jüngste Sohn Stephan setzt als Mitglied des Kuratoriums die Stiftungstradition der Familie fort.

Seit Dezember 1963 arbeitete er ehrenamtlich für die Stiftung Mozarteum. Zunächst war er Mitglied des Kuratoriums und in den 1970er-und 1980er-Jahren Konzertreferent. Am 2. Dezember 1988 wurde er als Nachfolger Richard Spänglers Präsident. Zudem war er ab 1995 im Kuratorium der Salzburger Festspiele. Die Zeit seiner Präsidentschaft endete am 30. November 2006.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Als Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum ist er der dritte. In der Familie sei er allerdings schon "der siebte", erzählt Friedrich Gehmacher, der Anfang Dezember 2006 seine Amtszeit als Präsident der Stiftung beenden wird.

Familie und Funktion sind eng verbunden. Denn des heutigen Friedrich Gehmachers Großvater, der Ende des 19. Jahrhunderts als Jurist von Oberösterreich nach Salzburg übersiedelt war, hat sich hier sogleich für Musik und für die Stiftung Mozarteum engagiert. Und er war – mit Heinrich Damisch – der Gründer der Salzburger Festspielhaus-Gemeinde, also Organisator jenes Trägervereins, ohne den es keine Salzburger Festspiele gegeben hätte. Auch der Vater, ebenso Jurist, war seit je für die Stiftung engagiert, so dass der heutige Stiftungspräsident von früher Kindheit an damit aufgewachsen ist. "Die Stiftung hat für unsere Familie dazugehört", erzählt er. "Mein Vater hat mir alle Ereignisse erzählt."

Friedrich Gehmacher ist ein stiller, fröhlicher, bescheidener Mann, der nur nach Fragen und Nachfragen von seinem Einsatz für die Stiftung Mozarteum erzählt. So hat er als Konzertreferent ab den 1970er-Jahren – mit dem Mozarteum Orchester und Leopold Hager, Gottfried Kraus vom ORF sowie verschiedenen Plattenfirmen – sukzessive alle Jugendopern Mozarts während der Mozartwoche konzertant zur Aufführung gebracht. Dies sei damals die Initialzündung für die heute selbstverständliche Beschäftigung mit den Jugendopern gewesen, erläutert Friedrich Gehmacher. Jean-Pierre Ponnelle sei damals nach Salzburg gekommen, um "Lucio Silla" erstmals zu hören, und er habe dieses Werk bald darauf dann auch in Zürich inszeniert.

Während seiner Präsidentschaft wurde im Jahr 1991 die kritische Neuedition aller vollendeten Werke Mozarts (als Hauptteil der Neuen Mozartausgabe) abgeschlossen. Weitere Sternstunden waren die Ankäufe der Autografe der c-Moll-Sonate und -Fantasie 1990 um 16 Mill. Schilling (rund 1,2 Mill. Euro) und der Silberstiftzeichnung von Doris Stock 2005 um 365.000 Euro.

Außerdem wurde unter seiner Präsidentschaft 1991 ein Sponsorvertrag abgeschlossen, der auch nach heutigen Maßstäben als gigantisch anzusehen ist: Für den Wiederaufbau von Mozarts Wohnhaus zahlte die japanische Dai-Ichi Mutual Life Insurance 80 Millionen Schilling (5,8 Millionen Euro).

Quellen