Gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen des Corona Virus im Bundesland Salzburg

Dieser Artikel sammelt Informationen über die wirtschaftlichen und gesellschaftliche Folgen des Corona Virus im Bundesland Salzburg.

Einleitung

Mit dem Auftreten des Corona Virus, der Infektionskrankheit Covid-19, Anfang März 2020, kam die Salzburger Wirtschaft fast zum Erliegen. Als nach Ostern die ersten Lockerungen der Bestimmungen erfolgten, begann man in kleinen Schritten die Wiedereröffnung von Unternehmen. Mit 1. Mai 2020 kam es dann zu weiteren Öffnungen von Unternehmen und im Laufe des Mai sollte sich eine gewisse Normalisierung im Wirtschaftsleben einstellen.

Doch für viele Unternehmen dauerte der Stillstand zu lange, um weitermachen zu können. In Folge kam es zu Insolvenzen oder zu Betriebsschließungen, weil beispielsweise die Vorschriften in der Gastronomie für viele nicht umsetzbar waren. Das SALZBURGWIKI wird einige Beispiele der wirtschaftlichen Folgen hier dokumentieren.

Wirtschaftliche Auswirkungen

  • Bei der Palfinger AG ging das Betriebsergebnis im ersten Quartal um 26,5 Prozent zurück.
  • Anstelle von normalerweise 1 300 Gästen werden im Gastgarten des Müllner Bräustübls ab 15. Mai nur 500 Platz nehmen dürfen. Drinnen werden es nur 400 statt 1 100 sein. Das bedeutet, dass die Zahl der Gäste um fast ein Drittel auf knapp 38 Prozent reduziert werden muss. Rund 600 000 Besucher zählt das Traditionshaus pro Jahr - da sind nur jene gezählt, die ihr Bier an der Kassa bezahlen und anschließend selbst an der Schank abholen.[1]

Enorm sind aber auch die Schäden durch die verordneten Geschäftsschließungen: Ab 16. März mussten 2 000 Läden sofort dichtmachen. Den Umsatzentgang allein für die Salzburger Händler schätzt die KMU Forschung Austria seither auf 250 Mill. Euro. Österreichweit belief sich der Umsatzentgang für die zwei Märzwochen auf über eine Milliarde. Im April wurden statt der geplanten 5,2 Milliarden Euro an Umsatz österreichweit 1,6 Mrd. weniger erwirtschaftet; ein Einbruch um fast ein Drittel.

Es zeigt sich aber, dass die gestaffelten Geschäftssperren je nach Dauer und Branche unterschiedlich schwere Folgen hatten: So hat es den Souvenir- und Schmuckhandel laut WKS-Präsident Peter Buchmüller mit einem Minus von bis zu 75 Prozent besonders arg erwischt. Für den März geht man im Schuhhandel bei der KMU Forschung Austria österreichweit von einem Minus von 65 Prozent aus; im Modehandel von minus 62 Prozent; während die Kosmetik-Umsätze nur um acht Prozent sanken und der Lebensmittelhandel um 16,6 Prozent zulegte. Faktum ist auch, dass Salzburg im Bundesländervergleich mit einem März-Minus von 20,6 Prozent quer über alle Handelszweige nach Tirol (-22,1 Prozent) praktisch mit Wien (-20,8 Prozent) gleichauf auf dem vorletzten Platz rangiert. Ursache ist Salzburgs starker Tourismus-Fokus, der sich hier auswirkt.[2]

Unternehmensschließungen

Gesellschaftliche Auswirkungen

Verschiedene Vorschriften

Unsicherheiten, verwirrende Angaben

Vor allem im Mai kämpften Gemeinden, Unternehmen und Veranstalter mit noch fehlenden oder verwirrenden Angaben. Am 20. Mai war es immer noch nicht klar

  • ob und unter welchen Bedingungen das Baden in Salzburgs Freibädern und das Baden in Salzburgs Seen möglich sein wird - laut bekannten Daten ja ab 29. Mai erlaubt, aber einmal hieß es zehn Quadratmeter Liegefläche pro Person, einmal 20 Quadratmeter und in Freibäder müssen sechs Quadratmeter Wasserfläche pro Person vorhanden sein; auch das Tragen von Mund-Nasen-Schutz auf Liegewiese sei vorgeschrieben;
  • ob und unter welchen Bedingungen Open-Air-Veranstaltungen stattfinden können, wie beispielsweise Sommerkinos in Stadt und Land; Kornelia Thöni, Initiatorin des Sternenkinos auf dem fast 6 000 Quadratmeter großen Salzburger Kapitelplatz: "Die bisherigen Angaben aus dem Ministerium sind verwirrend und machen keinen Unterschied zwischen Indoor und Outdoor. Wir wissen, dass wir ein Sicherheitskonzept brauchen, aber wir wissen nicht, wie es auszusehen hat und wem wir es vorlegen sollen." Man habe eigentlich im Juli starten wollen, nun sei nicht einmal klar, ob das Sternenkino überhaupt stattfinden könne. Auch für Sommerkino im Volksgarten waren am 20. Mai noch Fragen offen: Wie viel Platz ist für jeden Besucher notwendig? Wie groß ist der Abstand zum Nachbarn? Muss man Personenanzahl mit Anmeldeliste kontrollieren oder nicht? Ist das Gelände abzusperren? Auch das Open-Air-Kino der Trumer Brauerei in Obertrum am See soll von 9. Juli bis 13. August wieder stattfinden, die Homepage nannte aber am 20. Mai weder Programm noch Details.

Ein Blick in den Rest Österreichs

  • 28. April. 30 000 Hochzeiten wurden wegen Corona verschoben. Zwei Drittel der Hochzeiten finden in den Monaten März bis August statt. 2020 hat elf Daten für Schnapszahlen-Hochzeiten (2.2., 3.3., 4.4 usw.), so viele wie noch nie.
Von 1. März bis 22. April waren 790 Scheidungsverfahren abgeschlossen worden, im Vergleichszeitraum 2019 waren es 2 888. Und im ersten Quartal 2020 sind österreichweit 3 284 Scheidungsverfahren vollzogen worden (2019: 4 046), errechnete das Bundesrechenzentrum.[3]

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

Übersicht über die Beiträge zum Thema Infektionskrankheit Covid-19