Klemens Vereno

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Klemens Vereno (* 26. April 1957 in der Stadt Salzburg) ist ein österreichischer Komponist und Lehrer an der Universität Mozarteum in Salzburg.

Klemens Vereno schuf ein vielfältiges Œuvre. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Vokalmusik und auf dem Oratorium. Bekannt geworden ist er besonders durch die Oratorien, die er für das Salzburger Adventsingen schrieb.

Leben

Klemens Vereno ist der Sohn des Universitätsprofessors für Religionswissenschaft Matthias Vereno (* 1922; † 2009) und seiner Frau, der Sängerin Gertrud Maria Vereno (* 1920; † 1975). Er wuchs in Salzburg auf, wo er als Kind das Orff-Institut und den Kinderchor von Radio Salzburg besuchte und am Musikschulwerk Blockflöte und Violine lernte und zu komponieren begann. Ab 1971 erhielt er Kompositionsunterricht bei Cesar Bresgen und studierte von 1972 bis 1981 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst "Mozarteum" Komposition, Dirigieren sowie Violine und Gesang. 1975 maturierte er am Musischen Gymnasium Salzburg. Während seines Musikstudiums wirkte er in verschiedenen Chören und Orchestern mit und sammelte Erfahrungen als Dirigent und Chorleiter. Später folgten ein weiteres Kompositionsstudium bei Rudolf Kelterborn an der Musikakademie Basel und Musikwissenschaftliche Studien in Stuttgart, München und Basel.

Lehrtätigkeit

Seit 1978 unterrichtet Vereno an der Universität Mozarteum Salzburg, u. a. Orchestrierung, Vokalsatz, Tonsatz, Instrumentenkunde und Generalbass. Von 1978 bis 1985 unterrichtete er zudem am Bruckner-Konservatorium in Linz und von 2000 bis 2008 auch am Richard-Strauss-Konservatorium in München, seit 2006 an der Abteilung Musikpädagogik des Mozarteums in Innsbruck und ist seit 2008 Dozent an der Internationalen Sommerakademie am Mozarteum. Von 2010 bis 2014 unterrichtete er auch bei der Tiroler Bläserwoche in Vill bei Innsbruck.

Weitere Aktivitäten

Von 1978 bis 1995 arbeitete er als Interpret und Komponist mit der Internationalen Paul-Hofhaymer-Gesellschaft für Alte und Neue Musik zusammen.

Von 1988 bis 1993 war er Dirigent des Salzburger Adventsingens im Großen Festspielhaus.

1992 war er Gründungsmitglied der IG Komponisten Salzburg, deren Vizepräsident er seit 2001 ist.

Unter seiner Regie entstanden viele Initiativen wie die Salzburger Tage Neuer Orgelmusik (1998), die Gründung der Komponistenzeitung (1998), der Tag der neuen Kirchenmusik (2000) oder das Musikfest Salzburg 2002 und 2005.

Werke (Auswahl)

  • Der Sonnengesang des Hl. Franz von Assisi für Sopran, Tenor, einstimmigen Chor und Kammerorchester (1984)
  • Drei Lieder nach Georg Trakl für Sopran, Bassetthorn und Gitarre (1987)
  • Sonst bliebe es ein Traum, Oratorium zum Salzburger Adventsingen (Tobias Reiser d. Ä.) (1989; Wiederaufführungen 1990, 1991, 1995, 2005, 2012)
  • Vita mortalium vigilia für Vokalquintett (Christine Lavant) (1990)
  • Traumgesänge für Tenor, Altus und Streichquintett (Christine Lavant) (1992)
  • Psalmenmesse für Soli, Chor und drei Orgeln (1992/2002)
  • Paracelsus-Musik für sechs Solostimmen und sechsstimmigen Chor (Frank Geerk) (1993) zum 500.Geburtstag des Theophrastus von Hohenheim (Paracelsus)
  • Sonata per Violoncello e Pianoforte (1994)
  • Fuga per Violoncello solo (1994)
  • Musaik, MusikMosaik für 12 Instrumente (1994)
  • Traum und Spiegel – Metamorphosen über eine Neuntonreihe aus Mozarts Don Giovanni für vier Hörner (1994) zur Grundsteinlegung für die Wiedererrichtung des Mozart-Wohnhauses am Salzburger Makartplatz
  • Pfingst-Szene für fünf Blechbläser, Orgel und Percussion (1995)
  • Salzburger Domsinfonie für fünf Orgeln und Orchester (1995/96) (auch Fassung mit drei Orgeln)
  • Mira für Vokalquintett (S.Ms.A.T.B.) (Giovanni Battista Guarino) (1997)
  • Sinai, Meditationen für zwei Orgeln (1997)
  • schatten von sternen für Flöte und Gitarre (1997/98)
  • Kristall, ein magisches Quadrat für 12 Instrumente in 4 Gruppen (1998)
  • Invokationen, RaumKlangSzene für acht Blechbläser (1999)
  • Zweite Sinfonie; Gesänge der Ferne für Tenor und 45 Soloinstrumente nach Fragmenten von Friedrich Hölderlin (1999)
  • Sonata für Trompete und Orgel (2000)
  • ...das Leben uns zu schenken... szenisches Passionsoratorium (Klemens Vereno) (2000/2001)
  • Piccolissima Sinfoniettina für Kammerorchester (2002/2003)
  • Kalenderblätter I – XXXVIII: Miniaturen für 1 – 2 Instrumente in unterschiedlichsten Besetzungen (2003)
  • Fünf Haiku für Violine und Klavier (2003)
  • Drei Nachtstücke für Klavier (2003)
  • Machtfestmusik für Blechbläserquintett und Streichorchester (2003) zum 350.Todestag des Gründers der Universität Salzburg, Erzbischof Paris Lodron
  • Sechs Lieder nach Bruno Hillebrand für Bariton und Klavier (2004)
  • Sonate für zwei Orgeln über die Gallus-Sequenz des Notker Balbulus (2004)
  • Jetzt fangen wir zum Singen an, Oratorium zum Salzburger Adventsingen (2006)
  • Londoner Skizzen für Orchester (2005) - Zweiter Satz der Viva!Mozart-Suite von acht Komponisten (Auftrag der Salzburger Landesregierung zum Mozartjahr 2006)
  • Sonatine für Violoncello und Klavier (2006)
  • Sonata profonda für sechs Tuben (2007)
  • Sinfonia für 16 Bläser (2007)
  • Drei Lieder für gemischten Chor a capella (Georg Trakl, Gerhart Hauptmann, Josef Weinheber) (2007)
  • Sie haben uns a Botschaft bracht von einer stillen, heiligen Nacht Oratorium zum Salzburger Adventsingen (Text K. Vereno) (2008)
  • Tombeau für Orgel (für das Internationale Bachfest Salzburg 2008)
  • Wer klopfet an? Oratorium zum Salzburger Adventsingen (Text K. Vereno) (2010)
  • Fünf Szenen für Kammerensemble (2012)
  • Tanz aus der Reihe für Jugendblasorchester (2014)
  • An versteinerter Schwelle lyrische Szenen nach Georg Trakl für 9 Soli, Chor und Kammerorchester (2014)
  • Tenebrae (Paul Celan) für Vokalsextett (2015)
  • Gib uns Frieden Musik zum Salzburger Adventsingen 2016 (2016)
  • Drei Alt-irische Segenssprüche für vierstimmigen Chor und Streichorchester (2016)
  • King Lear Symphonie für Bariton und Orchester (2016)
  • Segensrad Kanon zu zwölf Stimmen nach einem Altirischen Segensspruch (2017)
  • Verfluchter Krieg Prolog zum Salzburger Adventsingen für Doppelchor und Orchester (2018)
  • Landschaft mit Tempel und Gauklern für Ensemble (2018)
  • Singbarer Rest Drei Gesänge nach Paul Celan -

für Tenor, Klarinette, Viola und Violoncello (2019)

  • Celan-Gesänge für Tenor, Klarinette und Streichquartett (2020)
  • Missa Berardelli für Soli, Chor, Streichquintett und Orgel (2020)

Quellen