Riemannhaus
Das Riemannhaus ist eine Berghütte im Steinernen Meer im Norden des Gemeinde von Maria Alm am Steinernen Meer im Pinzgau.
Geografie
Das Riemannhaus befindet sich auf der Ramseider Scharte auf 2 177 m ü. A. zwischen Sommerstein im Südosten und Breithorn im Westen. Man erreicht das Riemannhaus von Saalfelden am Steinernen Meer über den Ramseider Steig, der bei der Bilgerirast in den Weg von Maria Alm kommend mündet. Von Norden führen Wege von St. Bartholomä am Königssee über das Hochplateau des Steinernen Meeres zum Riemannshaus. Der kürzeste Weg ist der von Maria Alm mit ca. drei Stunden Gehzeit. Auf Grund seiner zentralen Lage ist das Riemannhaus einer der wichtigsten Stützpunkte im Steinernen Meeres in den Berchtesgadener Alpen, von dem aus zahlreiche Überschreitungen und Gipfelbesteigungen möglich sind.
Geschichte
Das Riemannhaus wurde am 29. August 1885 eröffnet. Das damalige Haus war nicht mehr als die heutige Küche. Die Sektion Ingolstadt des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereines kaufte 1901 die Hütte. Namengebend war der norddeutsche Fremdenverkehrspionier Rudolf Riemann (* 1825; † 1885), der in seiner Zeit als Vorsitzender der Alpenvereinssektions Pinzgau zahlreiche Erschließungen angeregt und finanziell unterstützt hatte und auch das Riemannhaus erbauen ließ. Im folgenden Jahr wurde dann bereits ein Erweiterungsbau in Betrieb genommen. Zum 25-jährigen Bestandsjubiläum der Ingolstädter AV-Sektion, 1907, wurden noch weitere Baumaßnahmen durchgeführt. In den Jahren 1909 und 1977 kam es zu Ausbauten bzw. Renovierungsarbeiten.

Das Riemannhaus ist eine Berghütte im Bundesland Salzburg im Besitz der Sektion Ingolstadt des Deutschen Alpenvereines. Es ist von Mitte Juni bis Anfang Oktober geöffnet. Das Haus verfügt heute über 20 Betten und 120 Lagerplätze. Im Winterraum befinden sich sechs Lager. Das Riemannhaus wurde bis 2020 in zweiter Generation von Familie Gruber (drei Jahrzehnte) geführt. Gruber blieb nun wegen seiner Familie im Tal. Sein Nachfolger heißt Werner Kuba und kommt aus Bayern. Kuba hat seine Arbeit als Geschäftsführer einer Maschinenbaufirma aufgegeben, um als Hüttenwirt anzufangen. In den 1970er-Jahren haben seine Eltern im Riemannhaus übernachtet, habe ihm die Mutter erzählt. Er selbst war als Siebenjähriger mit seinem Vater auf dem Wilden Kaiser und ging mit 17 seine erste Skitouren.
Die alljährliche Bartholomä-Wallfahrt vom Pinzgau an den Königssee im Berchtesgadener Land führt an dieser Hütte (wo um 08 Uhr eine Bergmesse zelebriert wird) vorbei.
2021–2025: Umfassende Modernisierung
2021 begann die Modernisierung der Hütte, die sich über mehrere Jahre hinzog und rund drei Million Euro kostete. Die Personalzimmer wurden bereits verbessert, Abtrennungen in den Lagern montiert und auch ein Tresen beim Eingang war im Sommer 2021 neu. Weil es künftig Bedienung gibt, musste ein neues Kassensystem installiert werden. Im Herbst 2021 wurden dann die Sanitäranlagen erneuert. Weiters auf dem Programm standen der Ausbau der Photovoltaikanlage und die Verbesserung der Wasserversorgung. In trockenen Sommern musste das Wasser rationiert werden. Der Grundriss und der Charakter einer Schutzhütte, bleib aber und auch die Bettenzahl werde nicht erhöht WLAN soll es für die Gäste höchstens stundenweise geben. 2022 wurde die Materialseilbahn erneuert mit mit vielen kostspieligen Hubschrauberflüge Material abtransportiert und herangeschafft.
Im Im Juni 2023 begannen die Hauptarbeiten für den Umbau- und Modernisierungsarbeiten am Riemannhaus. Im Zentrum der Arbeiten stand ein Ersatzbau für den ältesten Bauteil mit der Küche. Er stammte zum Teil noch aus der Anfangszeit der 1885 eröffneten Hütte. Der ganze Bauteil wurde innerhalb von vier Wochen abgerissen. Dazu wurden unter anderem ein drei Tonnen schwerer Bagger und ein Kran in Einzelteilen auf den Berg geflogen. Wegen Schlechtwetters habe man mehrmals unterbrechen und alles mit Planen abdecken müssen. Im Herbst 2023 gab es gutes Wetter und bis Mitte Oktober konnte die Gebäudehülle fertiggestellt werden. Der Bau besteht aus massivem Holz. Das Dach ist mit trinkwasserechtem Niro-Blech gedeckt. Regen, der auf das Dach fällt, wird jetzt gesammelt, aufbereitet und als Trinkwasser verwendet. Weil der Brandschutz verbessert werden musste, hat man im mittleren Bauteil eine Fluchtstiege eingebaut. Dazu musste die Steinwand des Bauteils aufgeschnitten werden. Die Hütte war während der Arbeiten die meiste Zeit geöffnet. Es gab eine Notküche. Die neue Küche und der neue Gastraum konnten Ende Juli 2024 geöffnet werden. Während der Bauzeit waren 800 Hubschrauberflüge notwendig.
Manche der Arbeiter saßen zunächst einmal eineinhalb Stunden im Auto, um an den Fuß des Steinernen Meeres zu gelangen. Von dort mussten eineinhalb Stunden aufsteigen und dabei 700 Höhenmeter überwinden wie der Planer und Generalunternehmer Gerhard Steger-da Hora vom Bauunternehmen Steger Bautauf in Uttendorf erzählt. Am Montag habe es sich ab und zu ergeben, dass jemand bei den Transportflügen mit dem Hubschrauber mitfliegen konnte. Die Materialseilbahn ist für den Personentransport nicht zugelassen. Die Arbeiter übernachteten dann in der Schutzhütte. Am Donnerstag oder Freitag ging es wieder zu Fuß ins Tal. Aber alle sind gar nicht hinaufgekommen. Der Steig ist an einigen Stellen ausgesetzt, wenn auch gut versichert. Steger-da Hora sagt, einmal hätten Handwerker von unterwegs angerufen und gesagt, dass es reiche und sie umdrehen würden.[1]
2023 und 2024 wurde das Gröbste erledigt, 2025 folgten da und dort noch Feinarbeiten. Damit war im Juli 2025 das Großprojekt beim Riemannhaus abgeschlossen. Anfang Juli 2025 wurde der Umbau mit einem Fest eingeweiht. Unter anderem waren unter den Gästen: der gesamtverantwortliche Bauträger Gerhard Steger (Steger Bautauf in Uttendorf), Vertreter vom DAV-Hauptverband München sowie der Sektion Ingolstadt, von den Gemeinden Maria Alm und Saalfelden, den Bundesforsten und dem TVB Hochkönig. Als Pächter verbringen die Allgäuer Laura Heiligensetzer und Jeremy Aicher ihren zweiten Sommer auf dem Riemannhaus.
m Herbst 2025 sollen die Fenster getauscht und die Fassade erneuert werden, das schlage sich wieder mit einer niedrigen sechsstelligen Summe zu Buche. Was den Verantwortlichen aber am meisten Kopfzerbrechen macht, ist die Wasserknappheit im Hochgebirge, das betreffe das Riemannhaus genauso. Schnee - im Winter 2024/2025 absolute Mangelware - diene da wie dort als ausgelagerter Speicher. Nun sei man viel auf das angewiesen, was vom Himmel komme - "und es wird alles getan, um Wasser zu sparen. Wasser hinaufzufliegen wäre untragbar." So müssten für die Zukunft wohl auch Trockentoiletten in Betracht gezogen werden: "Zwei Drittel des Wassers wird für die Spülungen benötigt." Was bei Bauarbeiten im Gebirge prinzipiell erschwerend hinzukäme: "Die Auflagen werden immer schärfer. Es wird nicht differenziert zwischen Berg und Tal."[2]
Bilder
Das Riemannhaus neben dem Sommerstein Anfang Februar 2020.
Das Riemannhaus im Juli-Abendlicht. Aufnahme von Gerald Lehner in 8 000 Fuß (2 438 m ü. A.) über der Ramseider Scharte in Maria Alm am Steinernen Meer.
weitere Bilder
Riemannhaus – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Riemannhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Riemannhaus"
- www.dav-ingolstadt.de
- www.kreiter.info
- www.sn.at, 30. Mai 2021
- www.dav-ingolstadt.de, Bilder vom Neubau 2024/2025
Einzelnachweise
- ↑ www.sn.at, 29. August 2024
- ↑ "Salzburger Woche", Ausgabe "Pinzgauer Nachrichten", 12. Juli 2025 in www.sn.at