E-Bikes erfreuen sich seit geraumer Zeit zunehmender Beliebtheit, bieten sie doch eine umweltfreundliche Alternative zum Auto und erleichtern das Fahren in hügeligen Gegenden oder auf längeren Strecken. Doch die Geschwindigkeit und das Gewicht dieser motorunterstützten Fahrräder bringen neue Herausforderungen in Bezug auf die Fahrsicherheit mit sich.
Verschiedene Statistiken zeigen, dass die Zahl der Radunfälle in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Nach dem Boom der Fahrradindustrie während der Coronapandemie lagen die Verkaufszahlen 2023 bei den E-Bikes zwar wieder leicht unter dem Niveau von 2019. Ungebrochen war allerdings die Nachfrage: Die Zahl der abgesetzten E-Bikes in Österreich stieg nämlich auf fast 220.500, womit zum ersten Mal mehr Pedelecs, also Fahrräder mit verbautem Elektromotor, verkauft wurden als Räder ohne E-Antrieb.
Neue Ausbildung seit 2023
Um die Fahrsicherheit auf dem E-Bike zu verbessern, werden bereits seit einigen Jahren immer mehr Fahrsicherheitstrainings für E-Bikerinnen und E-Biker angeboten. Einer dieser Anbieter ist Bike-Guide Bernhard Höller aus Altenmarkt. Der Inhaber von First Bike sitzt - mit kleineren Unterbrechungen - seit 25 Jahren auf dem Rad. Zum E-Biken kam er im Jahr 2017. "Ich habe letztes Jahr im Frühling die Ausbildung zum Bike-Guide absolviert und biete mit meinem Team verschiedenste Techniktrainings an", erzählt der Pongauer. Zwar fahren die Menschen mit den E-Bikes heutzutage überall rauf, aber beim Bergabfahren würden die Schwierigkeiten beginnen. "Die größte Unfallgefahr besteht beim Bremsen und in den Kurven. Wenn man das und vieles mehr richtig lernen will, ist man bei uns genau richtig", sagt Höller.
Bei First Bike beginnen die E-Bikerinnen und E-Biker mit den Basics. "Wir schieben das Rad, schauen uns das Rad an, machen ein Check-up. Es geht um die Grundstellung auf dem Fahrrad. Das Aufsteigen und Absteigen im Gelände ist natürlich auch ein Thema. Richtiges Bremsen oder Kurvenfahren sind ebenfalls entscheidend. Wir üben das immer wieder, um mehr Sicherheit reinzubekommen", erklärt Höller.
Training daheim möglich
Der große Vorteil von First Bike als Anbieter von E-Bike-Fahrsicherheitstrainings liegt laut Bernhard Höller darin, dass er mit seinem Team zu den Kundinnen und Kunden kommt. "Wenn wir jetzt beispielsweise zwei ältere Ehepaare hätten, die nicht anreisen können, weil sie zum Beispiel keinen Fahrradträger besitzen, ist das kein Problem - wir kommen zu ihnen und zu allen anderen, die unsere Kurse buchen", sagt Höller. So ist es möglich, das E-Bike-Fahrsicherheitstraining im gewohnten Umfeld der Kundinnen und Kunden stattfinden zu lassen.
Das Training dauert zwei Mal 2,5 Stunden und ist an einem Tag (Vormittag und Nachmittag mit Pause dazwischen) gut durchführbar. Es sind aber auch zwei Tage möglich. Was benötigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Kurse? "Man braucht einen größeren Parkplatz (keine Hauseinfahrt, asphaltiert oder Schotterstraße). Dann ein eigenes E-Bike, einen Helm, geschlossene Schuhe, Radbekleidung, Wasserflasche, Sonnenbrille und genügend Motivation", so Höller.