Geht es nach Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP) und Salzburgs Planungsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste), so soll in der Stadt Salzburg spätestens im Frühjahr 2026 das Bikesharing-System S-Bike starten. Im ersten Schritt sollen 600 Räder an 63 Stationen im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung stehen, langfristig soll das Angebot auf bis zu 1000 Fahrräder an 100 Standorten ausgebaut werden.
WienMobil verleiht millionenfach Fahrräder
Erstmals angekündigt wurde ein eigenes öffentliches Fahrradleihsystem in Salzburg bereits im Jahr 2013. Und es verwundert kaum, dass andere Städte in Österreich bereits viel weiter sind. Tatsächlich wird Bikesharing aktuell in fast allen Landeshauptstädten angeboten. De facto flächendeckend ist das Angebot in der Bundeshauptstadt Wien: Das zu den Wiener Linien gehörende Service WienMobil verleiht in allen 23 Bezirken siebengängige Räder. Gebucht werden die Fahrräder per Smartphone-App, die Kosten starten derzeit bei 35 Cent für 30 Minuten. Bereits zwei Jahre nach dem Start von WienMobil im April 2022 wurden mehr als eine Million Ausleihen registriert. In Summe wurden dabei über 2,7 Millionen Kilometer mit den insgesamt 3000 Leihrädern zurückgelegt. "Die WienMobil-Räder sind die perfekte Ergänzung zu den Öffis. Ich freue mich, dass das Service gut angenommen und auch immer beliebter wird", so der bisherige Öffi-Stadtrat von Wien und nunmehrige Verkehrsminister Peter Hanke.
Im Vorjahr wurde das Angebot um elf Elektrolastenräder ergänzt, die an drei Leihstationen für 2,5 Euro pro halbe Stunde ausgeliehen werden können. Wer Stammkunde bei den Wiener Linien ist, erhält 50 Prozent Rabatt. Kostenlos können hingegen Lastenräder über graetzlrad.at ausgeliehen werden.
Innsbruck steigert Stadtrad-Nutzung deutlich
Bereits seit dem Jahr 2014 hat auch Innsbruck ein öffentliches Radleihsystem. 560 Stadträder stehen in der Tiroler Landeshauptstadt an 52 Standorten zur Verfügung. Seit dem Start des Stadtrad Innsbruck vor über zehn Jahren wurden die Leihräder immer beliebter und das Angebot immer wieder erweitert. 2023 wurde mit über 464.000 Fahrten ein Rekord verzeichnet, der 2024 mit 830.000 Ausleihen nochmals deutlich übertroffen wurde. Laut Stadtrad-Koordinator Thomas Hillebrand nutzen vor allem Studierende, aber auch immer mehr Unternehmen die Leihräder. Durch spezielle Kooperationen können Beschäftigte von Firmen sowie Studierende in Innsbruck das Stadtrad für die ersten 30 Minuten jeder Fahrt kostenlos benutzen. Für 2025 ist die bessere Erschließung des Gewerbegebiets Rossau geplant, bereits im Frühjahr soll das erste Elektrolastenrad in Betrieb gehen. Vier Transporträder ohne Hilfsmotor sind bereits Bestandteil der Stadtrad-Flotte.
Zusammen mit dem Anbieter Nextbike bietet der Verkehrsverbund Tirol in Kufstein und Ellmau das Service VVT Regiora an. Über die Nextbike-App können zudem auch in Klagenfurt und Umgebung Räder an rund 50 Standorten ausgeliehen werden.
City-Bike-Verleih in Linz expandiert
Eine wahre Erfolgsgeschichte ist auch das City-Bike-Verleihsystem in Linz. Bei der letzten Auswertung im Sommer 2024 hatten sich bereits knapp 20.000 Kundinnen und Kunden registriert, die Zahl der Ausleihungen hat die Marke von 150.000 überschritten. Zusätzlich zu den bisherigen 40 Standorten im Linzer Stadtgebiet wird das Angebot um eine weitere Station im Linzer Osten im Bereich der Tabakfabrik mit ihrem Start-up der Digitalen Meile erweitert.
Bikesharing revolutioniert Mobilität in Kleinstädten
Dass Bikesharing auch außerhalb größerer Städte funktionieren kann, zeigt das Beispiel Weiz-Bike: Seit über zehn Jahren bietet die oststeirische Kleinstadt Weiz mit einer Bevölkerung von knapp 13.000 Menschen ein erfolgreiches Fahrradleihsystem. An 13 Stationen und einer zusätzlichen Location in der Nachbargemeinde St. Ruprecht stehen insgesamt 130 Leihräder zur Verfügung, darunter E-Bikes. "Im Jahr 2020 wurde das Verleihsystem durch die Stadtgemeinde vom Stadtmarketing übernommen, seither sind die Ausleihzahlen stark gestiegen", so Dominik Puchner vom Büro für Umwelt und Mobilität in Weiz. Als Grund dafür nennt er den vereinfachten Zugang. Die Verleihstationen stehen bei E-Carsharing-Stationen und Mehrfamilienhäusern.
