Alte Universität




Die Alte Universität Salzburg ist ein historisches Gebäude, das sich in der Salzburger Altstadt in der ehemaligen Fürstenstadt befindet und zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt gehört.
Das Universitätsgebäude
Der Bau besteht aus mehreren Gebäuden und bildet insgesamt ein unregelmäßiges Trapez. Als Bauplatz dafür diente ein Teil des ehemaligen Frauengartens, damals die größte unbebaute Fläche in der Altstadt links der Salzach.
- Nordtrakt ( zum Universitätsplatz): zuerst wurde 1617 mit dem Bau des collegium academicum, der Unterrichtsräume und Wohnungen für die Professoren, begonnen.
- Sacellum: Am 14. Mai 1618 fand die Grundsteinlegung zur Kapelle des hl. Karl Borromäus, des sogenannten Sacellum, statt.
- Quertrakt, mittig abzweigend und die Große Aula: 1627 begann unter der Leitung vom Dombaumeister Santino Solaris der Ausbau des Gebäudes für die 1623 begründete neue Benediktineruniversität. Die Aula Academica wurde 1631 für die Rosenkranzbruderschaft errichtet. Dies war die zum Kollegium gehörige große Kongregation.
- Nordflügel: Das Studiengebäude wurde nach 1630 erbaut. An diesen anschließend folgt 1694 die Kollegienkirche.
- Südtrakt (zur Hofstallgasse hin): diese Gebäude wurde von 1652 bis 1655 errichtet.
Der Hof der Alten Universität besitzt lange Arkadengänge mit Kreuzgradgewölben. Diese wurden später teilweise zugemauert, aber 1981 wieder freigelegt. Die Arkaden im Obergeschoß wurden anschließend verglast, die Rundbogenarkaden im Erdgeschoß offen gelassen.
Ursprünglich waren die Gebäude der Alten Universität gelb verputzt. Die Satteldächer waren ursprünglich mit Lärchenschindeln gedeckt, die später durch Blech ersetzt wurden.
Die stuba academica ist ein rechteckiger flachgedeckter Saal mit Roncaille-Verzierung aus weißem Stuck. In den Wänden eingelassen befindet sich eine Serie von Brustbildern der Fürsterzbischöfe von Markus Sittikus bis Wolf Dietrich. Sie werden alle relativ jugendlich dargestellt. Die Dekoration stammt um 1760 vermutlich vom Stukktateur Benedikt Zöpf. Die Bilder dürften auch um dieses Jahr angefertigt worden sein.
Zur Alten Universität gehörte ursprünglich auch ein Botanischer Garten, der südöstlich zwischen den Universitätsgebäuden und der Kollegienkirche eingerichtet war.
Institutionen
Benediktineruniversität Salzburg
- Hauptartikel Benediktineruniversität Salzburg
Am 23. Juli 1622 wurde Albert III. Keuslin zum ersten Rector magnificus der Benediktineruniversität Salzburg ernannt. Am 5. Oktober erhob dann Kaiser Ferdinand II. das benediktinische Gymnasium in Salzburg zur Universität und am 8. Oktober erfolgte die formelle Eröffnung.
Benediktinergymnasium
Diese wurde 1617 unter Fürsterzbischof Markus Sittikus zunächst im Benediktinerstift St. Peter eingerichtet. Nach Fertigstellung des ersten Traktes der Alten Universität 1618 übersiedelte es in den zweiten Stock zum Universitätsplatz hin. Aus diesem Gymnasium entwickelte sich das heutige Akademische Gymnasium Salzburg.
Benediktinertheater
- Hauptartikel Benediktinertheater
Das Theater der Benediktiner entstand unter dem Eindruck des Jesuitentheaters, es teilte jedoch dessen gegenreformatorische Tendenz nicht.
Im Gebäude
Sacellum
- Hauptartikel Sacellum
Das Sacellum war die Hauskapelle der Universität. Die Deckenbilder in diesem rechteckigen Raum mit seinem fünfjochigen Kreuzgradgewölbe zeigen in ovalen Rahmen die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes, ein Thema, das die Bilder der Aula Academica wiederholen. Der Saalbau wurde 1663 erweitert. Der marmorne Hochaltar wurde 1766–68 nach einem Entwurf von Wolfgang Hagenauer errichtet. Zwei Seitenaltäre sind um 1750 entstanden. Kostbar sind hier auch die von Johann Baptist Hagenauer geschaffenen Bleireliefs mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Benediktus und Borromäus. Eine Seitenkapelle und eine Sakristei ergänzen den Sakralbau.
Aula Academica
- Hauptartikel Aula Academica
Die 1631 vom Dombaumeister Santino Solari errichtete und 2007 erneut umgestaltete Aula Academica (Große Aula) diente ursprünglich als Kongregationssaal für die Marianische Kongregation des Kollegiums. Sie wurde am 5. Jänner 1654 von Fürsterzbischof Paris Graf Lodron, dem Gründer der Universität Salzburg, eingeweiht. Wahrscheinlich wurde sie nach Plänen von Wolfgang Hagenauer um 1780 erstmals umgestaltet.
Bibliotheksaula
- Hauptartikel Bibliotheksaula
Die Bibliotheksaula war das alte Studierzimmer, die Keimzelle der alten Universität.
Universitätsarchiv Salzburg
- Hauptartikel Archiv der Universität Salzburg
Bildergalerie
Alte Universität – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Putzer, Peter: Die Alma Mater Benedictina als Barockphänomen. Zur Geschichte der Salzburger Benediktineruniversität. In: Barocker Geist und Raum. Die Salzburger Benediktineruniversität, hrsg. von Christian Rohr, Salzburg 2003.
- Salzburgwiki-Beitrag Altstadt
- www2.sbg.ac.at Über die Wiederöffnung 2005 nach dem Umbau