Carl I. Spängler

Maria Carl[1] Joseph Kaspar Spängler (* 26. Juni 1825 in der Stadt Salzburg[2]; † 16. Oktober 1902 ebenda)[3] war der Gründer des Bankhauses Carl Spängler.
Leben
Carl Spängler war ein Sohn des Salzburger Bürgermeisters Aloys Spängler (* 1800; † 1875) und seiner Frau Theresia, geborene Meßner (* 1803; † 1883).
Zusammen mit seinem Bruder, dem Kaiserlichen Rat Dr. med. Alois II. Spängler, war er ein Mitkämpfer bei der Revolution im Oktober 1848. Zunächst erhielt Carl einen Landesverweis, der jedoch schon bald wieder aufgehoben wurde. Es kam zu Meinungsverschiedenheiten mit seinem sehr traditionsbewussten und erzkonservativen Vater, woraufhin Carl beschloss nach Amerika auszuwandern. Im letzten Moment hielt ihn dann aber die Liebe davor zurück und er heiratete am 22. August 1855 Leopoldine Maria Rosina Duregger, die Tochter des Salzburgers, aus Südtirol eingewanderten Spediteurs Alois Johann Maria Duregger und der aus Regensburg stammenden Henriette Bolland. Mit dieser hatte er zumindest fünf Kinder:
- Hermann Alois Karl (* 14. Oktober 1858 in der Stadt Salzburg; † 20. Juli 1940 in Steyr, OÖ.)[4],
- Robert Karl Alois (* 15. Dezember 1859 in der Stadt Salzburg)[5],
- Ida Henrika Leopoldina (* 1. November 1862 in der Stadt Salzburg)[6],
- Carl Alois Heinrich (* 20. Mai 1864 in der Stadt Salzburg; † 19. Oktober 1954 ebenda)[7] und
- Maria Henriette Ruperta (* 25. September 1866 in der Stadt Salzburg)[8].
Die Familie wohnte im Antretterhaus (Mozartplatz 4) in der Altstadt der Stadt Salzburg. Ihm gehörte auch das Metzgerhaus im Mönchsbergviertel auf dem Mönchsberg.
1854 war Carl in das Geschäft – ein Speditions-, Wechsel und Bankgeschäft – seines Schwiegervaters eingestiegen. Am 1. Juli 1855 schieden sein Vater und er aus dem Textilhandelsunternehmen "Franz Anton Spängler" aus. Dieses hatte sein Vater zusammen mit dessen Bruder Josef Johann Spängler geführt. Das Unternehmen seines Schwiegervaters hatte sich aus der Mayer'sichen Großhandlung entwickelt, die bereits 1590 urkundlich im Schatz-Durchhaus erwähnt wurde. Duregger hatte dort 1827 neben dem Kommissionshandel und der Spedition ein kleines Geldwechselgeschäft angemeldet, welches er 1828 gewerberechtlich anmeldete und als eigenständigen Geschäftszweig betrieb. Daher gilt das Jahr 1828 als das Gründungsjahr der späteren Spänglerbank.
Carl Spängler zählte 1870 zu den ersten Funktionären der in diesem Jahr gegründeten Internationalen Stiftung Mozarteum. Er schuf die finanzielle Basis zur Herausgabe des "Köchel-Verzeichnisses". In diesen hatte der Historiker Ludwig Ritter von Köchel alle Werke von Wolfgang Amadé Mozart erfasst und aufgelistet.
In seinen Funktionen in der Bank und der Mozartstiftung folgte ihm sein Sohn Karl[9](II.) nach.
Er gründete mit Gleichgesinnten den Salzburger Stadtverein, um die Zerstörung von Festungs-Bauwerken der Stadt zur Gewinnung von Baumaterial für die Salzachregulierung zu verhindern. Auch war er Mitglied des Verwaltungsrates der Salzkammergut-Lokalbahn AG.[10]. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Salzburger Kommunalfriedhof.
Quellen
- Bankhaus Carl Spängler & Co. AG
- "Das Haus Spängler und die Kultur" auf www.spaengler.co.at
- Stierle, Günter: Stammbaum und Geschichte der Familie Spängler, 2022, Seite 137ff
Einzelnachweise
- ↑ In den Matriken der Dompfarre Salzburg "Karl", in der Spängler-Chronik "Carl I." geschrieben.
- ↑ Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band X/1, S. 92.
- ↑ Sterbebuch der Dompfarre Salzburg, Band VIII, S. 121.
- ↑ Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XII, S. 111.
- ↑ Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XII, S. 159.
- ↑ Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XIII, S. 45.
- ↑ Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XIII, S. 106.
- ↑ Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XIII, S. 183.
- ↑ Die Schreibweise des Vornamens des Sohnes "Karl" im Gegensatz zu dem des Vaters und zur Firma ist durch die Darstellung auf der Homepage des Bankhauses beglaubigt.
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 23. September 1890, Seite 3