Pfarrei St. Rupert (Freilassing)

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Pfarrkirche St. Rupert.

Die Pfarrei St. Rupert ist eine römisch-katholische Pfarrei[1] im Gebiet der oberbayrischen Stadt Freilassing.

Allgemeines

Die Pfarrei gehört innerhalb der (Seelsorgs‑)Region Süd des bayrischen Erzbistums München und Freising zum Dekanat Berchtesgadener Land.[2]

Sie bildet mit der zweiten Freilassinger Pfarrei, der (im Jahr 1972 geweihten) Pfarrei St. Korbinian, den Pfarrverband Freilassing.

Zu ihr gehören

Geschichte

Freilassing – ursprünglicher Name: Salzburghofen – und damit auch die Pfarrei liegt innerhalb des sogenannten Rupertiwinkels, jenes Teils des historischen Salzburger Territoriums, der im Jahr 1816 nach einigen Jahren der Zugehörigkeit zum Königreich Bayern nicht an Österreich zurückgegeben wurde, sondern bei Bayern verblieb. Der damaligen Neuregelung der Staatsgrenzen wurde alsbald auch im Bereich der kirchlichen Organisation Rechnung getragen, indem durch das Konkordat von 1817 die Grenzen der beiden Diözesen mit der Staatsgrenze in Einklang gebracht wurden (somit auch die Pfarre Salzburghofen dem Erzbistum München-Freising zugeschlagen wurde).[3]

Pfarrensemble in Salzburghofen: Alter Pfarrhof, Marienkirche, ehemaliges Ökonomiegebäude (2019)

Der Pfarrer von Salzburghofen wurde (in einer Zeit, als den Titel "Herr" nur Adelige und höhere geistliche Würdenträger führten) in der Regel auch "Kirchherr" genannt und verlehnte Grund und Boden, er war damit auch ein Grundherr und Lehnherr.[4]

Salzburghofen war schon im Jahr 908 im Besitz der Salzburger Kirche, der erste konkrete Hinweis auf die zugehörige Pfarrpfründe stammt aus der Zeit um 1150.[5]

Am 4. September 1606 wurde die Pfarre den Augustiner-Eremiten in Salzburg-Mülln inkorporiert und übergeben,[5] veranlasst von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. Damit erhielten die Augustiner-Eremiten, die die Gegenreformation in der Stadt vorantreiben sollten, eine reiche Pfarrgemeinde zur Erledigung ihrer kirchlichen Aufgaben. Das Jahreseinkommen der Pfarre Salzburghofen war damals mit als 1.000 Gulden beachtlich und übertraf die anderen Einnahmen des Klosters Mülln bei Weitem.[4] Die Pfarre umfasste damals das Gebiet der heutigen Stadt Freilassing und der beiden inzwischen zusammengeschlossenen Gemeinden Saaldorf und Surheim. Das Ende der Zugehörigkeit Salzburghofens zu den Augustiner-Eremiten kam im Jahr 1773, als Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo die Pfarre erneut dem Säkularklerus zuordnete.[5]

Nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl stark gestiegen war, wurde der Bau einer neuen Kirche vorbereitet. 1903 wurde ein Kirchenbauverein gegründet. Er konnte bis Ende 1918 mehr als 100.000 Mark ansammeln, durch die Hyperinflation der frühen 1920er-Jahre wurde dieses Kapital jedoch völlig entwertet. Dennoch beschloss die Generalversammlung des Kirchenbauvereins am Christi-Himmelfahrts-Tag des Jahres 1923 den Kirchenneubau. Am 10. März 1924 erfolgte der erste Spatenstich, am 24. Mai 1926 die Einweihung. Zunächst galt der neue Sakralbau als Filialkirche der Marienkirche, er wurde aber zum 1. Jänner 1939 zur Pfarrkirche erhoben. Gleichzeitig erhielt die Pfarrei den neuen Namen Freilassing-Salzburghofen St. Rupert.[6]

Alter Pfarrhof und Marienkirche.

Der Pfarrfriedhof Salzburghofen bei der Marienkirche wurde im Jahr 1963 erweitert und zum Stadtfriedhof für Freilassing gemacht.[4]

Quelle

Einzelnachweise, Anmerkungen

  1. in Österreich wird der Ausdruck "Pfarre", in Deutschland aber der Ausdruck "Pfarrei" verwendet
  2. Pfarrei St. Rupert in der Pfarreiensuche der Erzdiözese München und Freising
  3. Siehe den Wikipedia-Artikel "Bayerisches Konkordat (1817)"
  4. 4,0 4,1 4,2 Artikel "Salzburghofen"
  5. 5,0 5,1 5,2 Enzinger, Kurt: Die Grund- und Zehentherrschaft von Salzburghofen. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 144 (2004), S. 251-282
  6. Pfarrei St. Rupert: Rupertuskirche