Engelbert Kolland
Engelbert Kolland OFM (* 21. September 1827; † 10. Juli 1860 in Damaskus, Syrien) war ein österreichischer Franziskaner, Märtyrer und ist eine der heilig gesprochenen Personen der Erzdiözese Salzburg.
Leben
Engelbert Kolland wurde am 22. September 1827 in der Pfarrkirche von Zell am Ziller auf den Namen Michael getauft. Er war das fünfte von sechs Kindern der lutherischen Inklinanten Cajetan Kolland (* 1781; † 5. Juli 1872 in Rachau, Steiermark) und seiner Frau Maria, geborene Sporer. Nach einer bewegten Kindheit, in der seine Eltern 1837 aus Glaubensgründen - sie waren Inklinanten, die ihre protestantische Überzeugung verbargen - in die Steiermark nach Ramsach übersiedelten, konnte Michael Kolland mit Unterstützung von Erzbischof Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg das Erzbischöfliche Knabenseminar in der Stadt Salzburg besuchen.
Nach seiner Matura trat er 1847 in das Salzburger Franziskanerkloster ein und erhielt den Ordensnamen Engelbert. Am 22. November 1850 legte er das Ordensgelübde ab und wurde am 13. Juli 1851 durch Fürstbischof Johann Nepomuk von Tschiderer zu Gleifheim im Dom von rient zum Priester geweiht. Nach philosophischen und theologischen Studien in Schwaz, Bozen, Hall in Tirol und Kaltern studierte Engelbert Kolland einige Jahre in Bozen und lernte dort neben Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch vor allem auch Arabisch. So wurde er 1855 als Missionar in den Orient entsandt und kam am 17. April in Jerusalem an. Dort war er in der Grabeskirche tätig, bevor er am 8. September 1855 als Seelsorger ins Franziskanerkloster nach Damaskus versetzt wurde.
1860 kam es dort im Zuge des libanesischen Bürgerkrieges zu Massakern von Drusen an der christlichen Minderheit. In der Nacht vom 9. zum 10. Juli wurde er gemeinsam mit sieben Mitbrüdern und drei maronitischen Laien ermordet. Seine Peiniger hackten ihm einen Arm ab, als er sich weigerte, seinen Glauben zu leugnen. Bei wiederholter Frage und gleicher Antwort verfuhren sie genauso mit dem zweiten Arm. Kolland bekannte sich immer noch zum Christentum, woraufhin sie ihn köpften. Seine Leiche wurde über Tage hinweg liegen gelassen. Eine christliche Bestattung blieb ihm versagt; der Leichnam wurde schlussendlich in eine Zisterne geworfen.
Fürbitten an ihn sollen bei verschiedenen Krankheiten, Gerichtsangelegenheiten und Schulprüfungen erfolgen.
Ehrungen
2016 wurde der Engelbert-Kolland-Weg zwischen Ramsau in Tirol und seiner Taufkapelle in Zell am Ziller als Lehrpfad errichtet.
Am 10. Oktober 1926 wurde er gemeinsam mit den anderen zehn Opfern von Papst Pius XI. selig gesprochen. Seit 1986 ist Engelbert Kolland zweiter Pfarrpatron der Pfarre Zell am Ziller.
Am 20. Oktober 2024 wurde Engelbert Kolland von Papst Franziskus heiliggesprochen. Sein Geburtsort Ramsau zählt zu jenen Tiroler Gemeinden, die zur Erzdiözese Salzburg gehören. In Ramsau im Zillertal wird die Heiligsprechung vom 25. bis 27. Oktober 2024 mit einem dreitägigen Fest gefeiert.
Engelbert-Museum
Ausgerechnet das Wohnhaus seiner Eltern, die 1837 aus Glaubensgründen ihre Heimat verlassen mussten, bald darauf jedoch in die katholische Kirche zurückgekehrt waren, wurde 2019 in ihrem Steirischen Exil Rachau abgebrochen und in unmittelbarer Nähe der Pfarrkirche von Zell am Ziller wieder aufgebaut. Dort soll nun eine Engelbert-Kollard-Gedenkstätte entstehen. Die Kosten des Projekts betragen ca. 250.000 Euro.
Weblink
Quellen
- Pfennig, Daniela: Ein Seliger prägt die Zillertaler Pfarre, in: Rupertusblatt vom 23. August 2020, S. 10f.
- Homepage der Engelbert-Kolland-Gemeinschaft
- www.heiligenlexikon.de/Biographien
- Kolland, Engelbert Michael (1827-1860) Regesta Ecclesiastica Salisburgensia (RES)
- www.sn.at, 20. Oktober 2024, Die Salzburger Erzdiözese feiert ihren neuen Heiligen
- facebook] von MMag. Michael Neureiter am 9. Juli 2025
[[Kategorie:Bezirk Schwaz]]