Weltbienentag

Verborgene Fleckenbiene (Thyreus picaron): ,,Bedeutendster Fund des Jahres"

Forschungsprojekt in der Steiermark: Neue Wildbienenart wurde in Österreich entdeckt.

In Österreich wurde eine neue Bienenart gefunden. BILD: SN/LORENZ W. GUNZCY

Im Rahmen seiner letzten Jahresversammlung hat der österreichische Wildbienenrat - ein Zusammenschluss von Expertinnen und Experten für Wildbienen, Insekten, Bestäubungsökologie und Biodiversität - die Erstnachweise der Verborgenen Fleckenbiene in Österreich präsentiert und sie zum „bedeutendsten Wildbienenfund des Jahres" gekürt. Die Funde sind dem Biologen Oliver Zweidick zuzuschreiben - er entdeckte diese auf zwei Flächen des Naturschutzbundes in der Steiermark.

Bis vor Kurzem waren aus Mitteleuropa fünf Arten von Fleckenbienen bekannt - diese gehören zu den sogenannten Kuckucksbienen. Das heißt: Sie sammeln keinen Pollen und bauen keine Nester, sondern legen ihre Eier unbemerkt in bereits vorhandene Behausungen anderer Wildbienen. Fleckenbienen sind dabei auf die Nester von Pelzbienenarten spezialisiert, die Verborgene Fleckenbiene auf jene der Bindenpelzbiene.

Wildbienenforschung
Die heimischen Fleckenbienenarten sehen einander sehr ähnlich und können laut Naturschutzbund nur von Fachleuten unterschieden werden. Da die Verborgene Fleckenbiene im Zuge des Forschungsprojekts in der Steiermark an mehreren Standorten gefunden wurde, wird vermutet, dass sie schon länger in Österreich lebt, aufgrund ihrer Ähnlichkeit zur Schwesternart jedoch unbemerkt blieb. Dieses Beispiel zeigt, dass bei den heimischen Wildbienen - trotz ihrer Schlüsselrolle als Bestäuberinnen vieler Wild- und Nutzpflanzen - in vielerlei Hinsicht noch Forschungsbedarf besteht.

Des Weiteren gilt zu sagen, dass die zwei Naturschutzbundflächen, auf denen Thyreus picaron entdeckt wurde, regelrechte Wildbienen-Hotspots darstellen: ein Sandhang in der Südsteiermark nahe der slowenischen Grenze und der ehemalige Steinbruch Hauenstein bei Graz. Allein auf genanntem Sandhang wurden über 140 Wildbienenarten dokumentiert. sfi


Dies und das aus der Welt der Bienen

Honigkunst

Auf dem Dach des Kunsthistorischen Museums (KHM) in Wien haben fünf Bienenstöcke mit etwa 350.000 Bienen ein Zuhause gefunden. In Volksgarten und Burggarten bieten die Vielfalt an blühenden Blumen sowie der alte Baumbestand ein Festmahl für die Bienen. Dies macht sich laut KHM auch im Honig bemerkbar - durch den zarten Geschmack von Rosen aus dem Rosengarten.
WWW.KHM.AT


Therapie

Als Apitherapie bekannt ist die Anwendung von Bienenprodukten wie Honig, Propolis, Pollen, Gelée royale, Bienenwachs und auch Bienengift zur Vorbeugung und Heilung von Krankheiten. Dazu zählt unter anderem auch, Bienenstockluft zu schnuppern - das soll laut Expertinnen und Experten Linderung verschaffen, wenn man mit Atemwegsbeschwerden zu kämpfen hat.
WWW.APITHERAPIE.AT


Erlebnis

Auf den Spuren der Biene wandert man in Seeham: Der Bienenerlebnisweg zeigt die Leistung der Wild- und Honigbienen auf und erläutert die Symbiose zwischen Pflanzen und Tieren. Entwickelt wurde der etwa zwei Kilometer lange Weg mit wissenschaftlicher Unterstützung und Einbeziehung der Imkerinnen und Imker. Gestartet wird an der Touristinfo am Obertrumer See. Für Familien mit Kindern geeignet.
WWW.BIENENERLEBNISWEG.AT sfi