Gletscherstraße

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Gletscherstraße beim Speicher Margaritze.
Die Gletscherstraße im Bereich des Glocknerhauses 1936, historische Ansichtskarte. Interessant ist dabei, dass die Straße noch rechts des Glocknerhauses verläuft. Heute ist die Trasse links des Gebäudes.
Auf der Gletscherstraße.
Blick vom Tauerneck an der Südrampe der Großglockner Hochalpenstraße auf die Kehren 22 bis 24 sowie genau unterhalb der untersten Kehre auf die Abzweigung Guttal, links verläuft bereits die Gletscherstraße auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und links unterhalb von dieser erkennt man noch Kehren der alten Glocknerhausstraße, historische Ansichtskarte.

Die Gletscherstraße ist ein acht Kilometer langes Teilstück der Großglockner Hochalpenstraße auf Kärntner Seite.

Geografie

Sie beginnt beim Kreisverkehr Guttal nordwestlich des Gemeindezentrums von Heiligenblut und verläuft über Palik, das Schöneck, vorbei am Karl Volkert- und Alpincenter Glocknerhaus hinauf zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.

Baugeschichte

Von Heiligenblut gab es seit 1908 bereits eine mautpflichtige Alte Glocknerhausstraße bis zum Glocknerhaus. 1930, mit dem Baubeginn der Großglockner Hochalpenstraße, begann Franz Friedrich Wallack von Heiligenblut mit dem Bau der Südrampe bis zur Abzweigung Guttal. Bis dorthin verwendete er allerdings eine neue Trasse und nicht die Trasse der alten Glocknerhaustraße. Von der Abzweigung Guttal folgte er dann aber auf weiten Strecken der alten Trasse bis zum Glocknerhaus. Das führte während der Bauzeit zu Problemen und der Verkehr musste zeitweise wechselseitig angehalten werden. Vom Glocknerhaus wurde auf einer neuen Trasse die Gletscherstraße bis unterhalb der historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe geführt.

Die Gletscherstraße konnte bereits am 2. Oktober 1932 eröffnet.

Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten waren der österreichische Bundespräsident Wilhelm Miklas, Finanzminister a. D. Dr. Grimm als Präsident der Großglockner Hochalpenstraßen AG, die Landeshauptleute von Salzburg, Dr. Franz Rehrl, und Kärnten, Ferdinand Kernmaier, der Erbauer der Straße, Hofrat Dipl.-Ing. Franz Friedrich Wallack, Fürstbischof Dr. Adam Hefter, für den Oesterreichischen Automobil-Club dessen geschäftsführendes Vorstandsmitglied Graf Pachta und Rittmeister Eisler, für den Salzburger Automobil Club Vizepräsident Kommerzialrat Edwin Schurich, Oberbergrat h.c. Dipl.-Ing. Dr. Karl Imhof, Rudolf Zrost senior und Sekretär Baron Seyfferitz, der Präsident des Kärntner Automobil-Clubs, Kommerzialrat Koutnik sowie zahlreiche weitere Ehrengäste anwesend.

Nach einer Feldmesse am Vormittag in Heiligenblut setzte sich eine Autokolonne in Bewegung und befuhr die neue Straße.

Am Sonntagnachmittag, den 24. Juni 1962, ging die alljährliche Stosche-Lawine nahe des Karl-Volkert-Hauses ab. Es gab keine Schäden oder Opfer.

Am 13. Juni 1970 verschüttete eine riesige Nassschneelawine gegen 14 Uhr die Gletscherstraße im Bereich Freiwandeck auf einer Länge von 150 Metern bis zu vier Meter Höhe. Dabei hatten vier Insassen von zwei Pkw großes Glück. Die Autos wurden von Ausläufern der Lawine erfasst und schwer beschädigt, die Insassen blieben jedoch unverletzt. Nach mehreren Stunden der Aufräumarbeit konnte die schwer beschädigte Gletscherstraße vorübergehend geöffnet werden, um den Besuchern der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe die Abfahrt ins Tal zu ermöglichen. Dann wurde die Straße wieder gesperrt.[1]

Baulose

Der Bau der Gletscherstraße war in folgende Baulose unterteilt:

  • Baulos 6: vom Schobereck bis zum Glocknerhaus mit angenäherter Benützung der Linienführung der bestehenden schmalen alten Glocknerhausstraße.
Daten: Länge 4,5 km, tiefster Punkt 1 859 m ü. A., höchster Punkt 2 148 m ü. A., Höhenunterschied 289 m, durchschnittliche Steigung 6,3 Prozent, Höchststeigung 11,5 Prozent;
Daten: Länge 2,9 km, tiefster Punkt 2 158 m ü. A., höchster Punkt 2 362 m ü. A., Höhenunterschied 214 m, durchschnittliche Steigung 8,0 Prozent, Höchststeigung 12,0 Prozent;

Baulager

Es gab in diesem Bereich folgende Baulager (Daten Spätherbst 1931):

  • Baulager Palik mit 183 Mann
  • Baulager Glocknerhaus mit 30 Mann
  • Baulager Sturmhütte mit 260 Mann
  • Baulager F. J. Höhe mit 139 Mann

Parkplätze

Der erste Parkplatz unterhalb der historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe war zunächst nur als Umkehrplatz mit wenigen Parkplätzen gedacht. Im Frühjahr 1933 ließ Wallack dann rund 200 m weiter den Parkplatz I errichten, der am 25. August 1933 fertiggestellt war. Im Sommer 1936 wurde dann die Straße bis zum heutigen Besucherzentrum verlängert, wo der heute nicht mehr bestehende Parkplatz Freiwandeck entstand. Das heutige Parkhaus Freiwandeck wurde erst 1963 eröffnet.

Weblink

  • ANNO, Allgemeine Automobil-Zeitung, 1. Oktober 1932, ein Bericht über die Eröffnung der Südrampe von Heiligenblut bis auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

Bildergalerie

weitere Bilder

 Gletscherstraße – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweis

  1. "Salzburger Nachrichten", 15. Juni 1970, Seite 5