Olivier Klose
Olivier Klose (* 12. April 1860 in Hermannstadt, rumänisch Sibiu, in Siebenbürgen; † 31. Mai 1933 in Wien) war ein Salzburger Archäologe.
Leben
Er absolvierte das Gymnasium in Troppau, tschechisch Opava (Schlesien) und studierte an der Universität Wien klassische Philologie.
Er unterrichtete von 1899 bis 1920 am Salzburger Staatsgymnasium Latein und Griechisch.
Am 23. November 1900 trat er erstmals als Archäologe an die Öffentlichkeit: Er hielt in der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde einen Vortrag über die Römerstraße und die römischen Meilensteine am Radstädter Tauernpass, der eine längere Zeitungspolemik nach sich zog.
Ab 1905 war er als Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale tätig und stand der Antikenabteilung des Städtischen Museums Carolino-Augusteum in Salzburg vor.
Ab 1903 war Klose Ausschuss-, ab 1930 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
Klose blieb auf dem Gebiet der prähistorischen und römischen Forschung im Land Salzburg tätig.
Im Jahr 1930 verlieh ihm die Stadt Salzburg das Bürgerrecht.
Am 30. September 1932 führte er am Dürrnberg eine Grabung durch, bei der seine Mitarbeiterin Nora Watteck die berühmte Schnabelkanne freilegte.
Am 31. Mai 1933 starb er nach einer Operation an einer Embolie.
Werke
- Die beiden an Maximianus Augustus gerichteten panegyrici latini. Im Verlage des k.k. Staatsgymnasiums, Salzburg 1895.
- Eine römische Begräbnisstätte in Salzburg (1910)
- Römische Gebäudereste bei Glasenbach nächst Salzburg (1910)
- Die prähistorischen Funde vom Mitterberge, in: Österreichische Kunsttopographie Band 17, Beitrag 2 (1916)
- Iuvavum. Führer durch die Altertumssammlungen des Museums Carolino-Augusteum in Salzburg (zusammen mit Max Silber, 1929)
- Einige antike Funde der letzten Jahre aus dem Besitze des Museums, in: Jahresberichte des städtischen Museums Salzburg, 1905, S. 3–5
- In den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde:
- Ist der im Museum Carolino-Augusteum in Salzburg befindliche römische Leichenstein ein christliches oder heidnisches Denkmal?, in: MGSLK 41, 1901, S. 10-20
- Die Hügelgräber bei der Fischer-Mühle und bei Schleedorf, in: MGSLK 45, H. 2, 1905, S. 1-26 (mit Tafeln)
- Salzburg zur Römerzeit (Buchbesprechung), in: MGSLK 46, 1906, S. 551-558
- Römische Mosaiken vom Domplatz in Salzburg [mit Anhang: Die Konstruktion der römischen Hypokausten] (Nachdruck aus den Mitteilungen der der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale V, 1906), in: MGSLK 47, 1907, S. 307-314
- Eine römische Grabschrift in Zell am Waller See (Nachdruck aus den Mitteilungen der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale V, 1906), in: MGSLK 47, 1907, S. 315-316
- Römische Gebäudereste bei Hellbrunn, in: MGSLK 48, 1908, S. 61-77
- Ein Bronzegefäß in Gestalt einer Negerbüste, in: MGSLK 50, 1910, S. 35-44
- Römische Gebäudereste in Kemeting bei Maria Plain und in der Kellau bei Golling, in: MGSLK 65, 1925, S. 73-112
- Römische Gebäudereste in Gnigl bei Salzburg, in: MGSLK 69, 1929, S. 169-174
- Römische Gebäudereste bei Obertrum, in: MGSLK 70, 1930, S. 169-173
- Aufsätze im Jahrbuch für Altertumskunde, in den Salzburger Museumsblättern ua.[1]
Quellen
- Nekrolog auf Olivier Klose in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 73 (1933), S. 165-168
- Artikel Klose, Olivier. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 420.
- Wikipedia-Artikel "Olivier Klose".
- Die Auffindung der Schnabelkanne vom Dürrnberg, in: Unser Land 30/2002, S. 31
Einzelnachweise
- ↑ Umfassende Liste der Veröffentlichungen mit Salzburgbezug als Anhang zum Nekrolog: MGSLK 73 (1933), S. 167f.
Vorgänger |
Direktor des k.k. Staatsgymnasiums 1917–1918 |
Nachfolger Dr. Johann Krögler |