Franziska Spängler

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fanni Schlegel in jungen Jahren.

Franziska Spängler, geborene Schlegel, genannt Fanni (* 1. Juni 1848 in der Stadt Salzburg; † 21. März 1905 in Krems an der Donau, .) war die Enkelin von Franziska Kobler, der "Höllbräuin", genannt Fanny.

Leben

Da die Mutter 14 Tage nach der Geburt ihres Kindes stirbt, wächst Franziska Schlegel bei der Großmutter Franziska Kobler "in der Höllbräu" auf. Zur Zeit, als ihr Vater Richard Franz Schlegel in Wien studiert, um seinen Dr. med. zu machen, entsteht ein Kinderbild von ihr. Ein Schulzeugnis der "Mädchenhauptschule des Ursulinen-Instituts" von 1859 ist erhalten geblieben.[1] Zahlreiche Briefe aus ihrem Leben zeugen von der engen und innigen, gegenseitigen Verbundenheit zwischen Fanni Schlegel und ihrer Großmutter Fanny Kobler.[2]

Fanni Schlegel war mit Camilla von Mertens befreundet, der Frau von Detmer Ritter von Mertens, dem Sohn von Heinrich Ritter von Mertens.

Sie heiratet in Salzburg am 8. April 1872 Dr. Franz II. Spängler (* 1839; † 1912 in Krems an der Donau). Die Hochzeitsreise geht nach Oberitalien, Venedig und Triest.[3] - In einem Brief vom 25. und 26. Juli 1871, vgl. Kobler-Spängler-Briefe von 1871, schreibt Fanni vor der Verlobung Anfang Juni 1871 an Franz eine kleine Autobiographie. Offensichtlich hat er ihr vorher ähnlich geschrieben; sie erwähnt "interessante Mitteilungen" von ihm, und sie schildert ihre eigenen, für sie wichtigen Erlebnisse seit 1856. Zwar bemerkt sie, dass Franz "mehr Ordnung" in seiner "Erzählung" hat (sein Brief ist nicht erhalten geblieben), aber ihr, wie sie es nennt, "Geschreibsel", eher "schmucklos", spiegelt doch auch Selbstbewusstsein und Lebenserfahrung. Auch andere Briefe zeugen davon, z. B. ihr Brief an Franz vom 19. September 1871, als es um den Termin für die Hochzeit geht.

Kinderbild von Franziska Schlegel, signiert "Stief 1850".

Nachstehend ein Beispiel aus der umfangreichen Korrespondenz, die im SALZBURGWIKI, verteilt auf mehrere Artikel, nachzulesen ist (siehe Navigationsleiste unten):

Ein Brief der Franziska Kobler vom 21. Februar 1876 an Fanni

Fanny Kobler ("Fanny" im Unterschied zu ihrer Enkelin "Fanni"), die Briefschreiberin, ist an diesem Datum (21. Februar 1876) 79 Jahre alt. Im Anschluss an einen Brief von Ida Schlögelhofer, einer Salzburger Jugendfreundin ihrer Enkelin, schreibt sie eigenhändig ebenfalls an diese Enkelin, Franziska (Fanni) Spängler, in Wien, die mit dem späteren Oberlandesgerichtsrat in Krems Dr. Franz Xaver Spängler verheiratet ist. Sie planen und erwarten ihr erstes Kind: Franziska (Franzi) Spängler, wird dann am 18. Juni 1877 in Wien geboren als älteste einer Geschwisterreihe (Franzi Spängler ist später Musiklehrerin in Salzburg und stirbt dort am 23. März 1962).

[auf einer vorhergehenden Seite:] Liebe Fanni! Wie mich das glüklich macht heute 8 Tag dich in Geselschaft der guten Mutter [Maria Anthonia Spängler, geborene Lürzer von Zechenthal, * 1803; † 1882 in Salzburg][4] und erfahrene Frau zu [siehe Abbildung:] wissen kann ich dir nicht beschreiben, nach dem dein Befinden Gott sey Dank immer so gut als es unter diesen Umständen seyn kann ist, so wird alles gut vorüber geh’n. Mein Befinden ist zimmlich gut, daher kannst du auch in dieser Beziehung ruhig sein. Laschanzki [ Laschensky = Cäcilia Laschensky; † 1877 in Salzburg, 84 Jahre alt] seine Frau wird auch schon im März entbunden; es [geht] gut soviel ich von seiner Mutter höre welche dich vielmals grüßen läßt. Frau v: Bauernfeind [ Paurnfeind = wohl Josefa Baurnfeind; † 1878 in Salzburg, 72 Jahre alt] ist von Reumatischenschmerz im Fuß schon 8 Wochen im Bett. Wenn dein Wuzl Gethauft und eingewikelt ist, so [gib ihm] einen lan lange[n], lange[n] Kuß von mir, was würde ich darum geben wenn ich bey euch sein könnte. Lebe wohl liebe Fanni, grüße deinen Mann. Meine Augen erlauben mir nicht länger zu schreiben. Fanni.[5]

Schulzeugnis für Franziska Spängler vom 10. August 1859

Schulzeugnis 1859 der Franziska Kobler.

Großformatiger Druck[6], Blattformat 42 x 28 cm; gesiegelt; Unterschriften gedruckt und von Hand; [Ergänzung, Erklärungen]; // = Absatz:
Schul-Zeugniss. Von Seite [!] der Mädchenhauptschule im Ursulinen-Institute zu Salzburg wird hiemit bezeuget, daß [Name handschriftlich eingefügt:] Schlegel Franziska, geb. den [Datum handschriftlich:] 1. Juni 1848, die dritte Klasse seit dem 1. Okt. 1858, [handschriftlich:] durch Krankh. s[ehr]. oft unterbrochen, sich in den Sitten [handschriftlich:] sehr gut verhalten, und die für den [!] [handschriftlich:] II. Semester vorgeschriebenen Lehrgegenstände folgender Maßen erlernet hat: // [eingerückt; Fächer und handschriftlich elfmal: sehr gut, viermal: gut. {…} Mit "Vorzug" versetzt]. Fächer, Bezeichnungen hier abgekürzt: Religionslehre / biblische Geschichte / Evangelium / Lesen des Deutschgedruckten / des Deutschgeschriebenen / des Lateingedruckten / des Lateingeschriebenen / Rechnen aus dem Kopfe / in den Brüchen / in der Regeldetri [Dreisatz] / Schönschreiben / Diktat und Rechtschreiben / deutsche Sprachlehre / Aufsatzbildung / Aussprache. Salzburg, am [handschriftlich:] 10. August 1859, [vier Unterschriften:] Ferdinanda Klänner, Schulpräfektin; Lehrerinnen: Juliana Tannenberger, Maria Anna Daniel. [neben dem schwach rötlichen Papiersiegel:] Fr. v. Pichl [Namenskürzel: M{ar}ia]", Katechet

Bildergalerie

Quellen

Einzelnachweise

  1. Vgl. Kobler-Spängler-Briefe vom 10. August 1859.
  2. Belege im Besitz der Familie: Geburtsurkunde, Trauschein, zahlreiche Briefe, Todesanzeigen u. a.
  3. Vgl. Kobler-Spängler-Briefe von 1872 / Erinnerungen an die Hochzeitsreise von Franz und Fanni Spängler, 9. bis 29. April 1872.
  4. Antonia Spängler
  5. Briefbeleg im Besitz der Familie [siehe oben], ebenso Partezettel für Laschensky und Baurnfeind
  6. Briefe und Dokumente verteilt auf die entspr. Jahre, gesammelt aber verblieben im Bündel 1868 im braunen Briefumschlag
Korrespondenz der Familien Kobler und Spängler