sinnesfreudig

BILD: SN/GIVAGA - STOCK.ADOBE.COM
Ein Wochenende in Paris ist immer auch ein Ausflug in eine andere Welt. Liegt es an den verführerischen Brioches, dem Eiffelturm oder dem guten Rotwein? Wir haben ein paar Highlights für einen romantischen Paris-Trip ausgesucht.
Der perfekte Einstieg ins Pariser Leben gelingt mit einem Mittagessen, Pardon, einem Déjeuner im Café Marly. Unter den Arkaden des Louvre wetteifert die berühmte Glaspyramide mit den modelmäßigen Bedienungen, die lässig in Vierzehn-Zentimeter-Stilettos unter den Arkaden hin und her eilen, um die Bewunderung der Gäste. Gut gestärkt kann der Besuch im meistbesuchten Museum der Welt in Angriff genommen werden. Wer wenig Zeit hat, schaut sich am besten mit einer online gebuchten Eintrittskarte - zumindest weltberühmte Highlights wie Mona Lisa, Venus von Milo und die Statue von Ramses II. in der ehemaligen Residenz der französischen Könige an.
Wer zum ersten Mal in Paris ist und sich einen Überblick verschaffen möchte, geht ein paar Schritte weiter zum Place du Carrousel und besteigt einen der vielen Hopon-Hop-off-Busse. In eineinhalb Stunden werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie Notre-Dame, Musée d'Orsay und natürlich der Eiffelturm angefahren. Auf der linken Seineseite schaukelt der Bus am Quartier Latin und an Saint-Germain vorbei. Auf den Champs-Élysées locken warenhausgroße Luxusgeschäfte wie Louis Vuitton, Tiffany und Chanel.
Die neueste Mode, große Marken und luxuriöse Geschäfte gehören zu Paris wie Baguette und Eiffelturm. Ob auf der eleganten Rue Saint-Honoré oder bei einem Bummel durch die Grands Magazins am Boulevard Haussmann - Fashionistas haben zahlreiche Möglichkeiten, sich über die neuesten Trends zu informieren oder die Kreditkarten zum Glühen zu bringen. Also nichts wie rein ins Luxuskaufhaus Printemps. Ein paar Meter weiter warten die Galeries Lafayette ähnlich großartig und sinnesfreudig, dazu noch mit einer traumhaften Dachterrasse und gemütlichen Loungemöbeln. Dort überrascht ein 360-Grad-Panorama, der Blick auf den Eiffelturm und auf die vergoldete Opéra Garnier.
Damit das Savoir-vivre nicht zu kurz kommt, geht's anschließend ins berühmte Café de la Paix gegenüber der Oper. Dort kostet ein durchschnittlicher Aperitif zwar 15 Euro, dafür wird er in einem der ältesten und wohl auch renommiertesten Cafés rechts der Seine genossen. Den Blick ins Innere auf die freskenverzierten Decken und vergoldeten Säulen gibt es gratis dazu. Lohnend ist ein Spaziergang durch den nahe gelegenen Jardin des Tuileries. Dort vergnügen sich Boule-Spieler beim Feierabendspiel, verliebte Pärchen schmusen auf pistazienfarbenen Eisenstühlen und schicke Pariserinnen sausen mit einem Baguette unter den Arm geklemmt vorbei. Zum Abendessen bietet die Stadt der Gourmets eine riesige Auswahl an Bistros und Restaurants. Zwei Klassiker wie das Café de Flore und das Les Deux Magots locken in Saint-Germain an die Tische, rechts der Seine entführt das ehemalige Bahnhofsrestaurant Le Train Bleu in die prachtvolle Welt des Fin de Siècle. Ein Muss ist der Absacker in der Bar du Marché in der Rue de Seine.
Am nächsten Tag steht Montmartre auf dem Plan. Frühmorgens, wenn erst wenige Touristen unterwegs sind, ist es dort am schönsten. Der Blick von den Stufen von Sacré-Cœur auf die darunterliegende Stadt im Morgendunst macht selbst gestandene Städtereisende sprachlos. Auf der Place du Tertre, dem Platz hinter der Kirche, bauen Maler und Scherenschnittkünstler ihre Utensilien und Werke auf. Ein paar Schritte hinter der Place du Tertre liegt ein zauberhaftes Viertel mit schmalen, kopfsteingepflasterten Gassen, in dem es sich wunderbar herumschlendern lässt. Vielleicht sogar zur etwas versteckt liegenden Je-t'aime-Mauer auf dem Square Jehan-Rictus, wo ,,Ich liebe dich" in 250 Sprachen geschrieben steht.
Noch nicht gefrühstückt? Dann schnell in die Rue Montorgueil. Von den gemütlichen Korbstühlen des Café du Centre haben Croissantgenießer einen guten Ausblick auf die belebte Einkaufsstraße und ein bisschen Zeit zum Verschnaufen. Anschließend wartet noch ein Ausflug ins Trendviertel Marais. Die kleinen Geschäfte verlocken zum Stöbern und wer schon immer einmal echte Falafeln aus dem Marais probieren wollte, geht in die Rue des Rosiers und reiht sich in die langen Schlangen ein. Geradezu dörflich geht's im Viertel Village Saint-Paul an der Rue Saint-Paul zu. Hauptsächlich Künstler und Antiquitätenhändler haben sich dort angesiedelt und veranstalten regelmäßig Märkte. Eine ebenfalls kuschelige Alternative ist die Place de Sainte-Catherine. Im Schatten der Bäume mit einem Café Crème oder einem Glas Rotwein drängt sich die Frage geradezu auf: Müssen wir wirklich zurück? - SANDRA EHEGARTNER
Service & Info
Ideale Reisezeit: Das Klima in Paris ist generell sehr angenehm. Die Winter sind in der Regel relativ mild und im Sommer wird es nur selten wärmer als 25 Grad Celsius. Beeinflusst wird das Wetter durch den Nordatlantikstrom, der extreme Temperaturwerte verhindert. Paris liegt auf einer Höhe mit Stuttgart und deshalb kann man die Wetterlage in Paris mit der in Süddeutschland vergleichen, mit Ausnahme der kalten Winter, die es in der französischen Hauptstadt nicht gibt.