FLUGREISEN

Zypern

Sonne, traumhafte Sandstrände und der Geburtsort der Liebesgöttin? Natürlich Zypern! Die Mittelmeerinsel verspricht Badeurlaub vom Feinsten, Wanderungen sowie eine Durchschnittstemperatur von 25 Grad das ganze Jahr über.

Saranda Kolones (griechisch 40 Säulen) ist ein byzantinisches Kastell in der Nähe des Hafens von Nea Paphos. BILD: SN/VADIM NEEFEDOV-STOCKADOBE

Majestätisch ziehen drei Habichtsadler unter dem tiefblauen Himmel ihre Kreise über den Ausläufern des Troodos-Gebirges. Ihre ausgebreiteten Schwingen sind fast zwei Meter lang. In den bis zu 2000 Meter hohen Bergen finden die weltweit vom Aussterben bedrohten Raubvögel alles, was sie lieben. Hasen sind ihre Leibspeise. Tief unter ihnen duckt sich das in byzantinischer Zeit gegründete Machairas-Kloster wie ein riesiges Nest in die Berglandschaft auf 900 Metern Höhe.

Der Schatz des Klosters Pater
Josef überragt groß und schlank jede Gästegruppe. Bei seiner bloßen Anwesenheit erstirbt jedes Gespräch. Sogar jene Briten, Skandinavier und Russen, die am Vorabend am Nissi Beach, der mit seinen Partys Ibiza Konkurrenz macht, noch um die Wette grölten, verstummen andächtig. Milde, freundlich und bestimmt blickt der junge Theologe in die Runde und erzählt vom Schatz des Klosters: die wundertätige Ikone der Jungfrau von Machairas. Der Legende nach wurde die vom Evangelisten Lukas gemalte Ikone vor dem Bildersturm gerettet, nach Zypern gebracht, in einer Höhle in den Machairas-Bergen versteckt und dort in einem göttlichen Wunder entdeckt und gerettet. Heute hat Machairas den Ruf, eines der strengsten Klöster Zyperns zu sein. Und für jeden Zyprioten ist es eine Ehre, hier getauft zu werden. Zu allen Zeiten war dieses Kloster Zufluchtsort für die Einheimischen. 

Die drittgrößte Mittelmeerinsel weckte wegen ihrer strategisch günstigen Lage zwischen Afrika, Asien und Europa immer wieder Begehrlichkeiten. Richard Löwenherz, der auf dem Dritten Kreuzzug 1192 vor Zypern Schiffbruch erlitt, nahm die Insel nach einem unfreundlichen Empfang mit der militärischen Übermacht seiner Kreuzritter ein. Im Lauf der Jahrhunderte wechselte die Macht an die Venezianer, Osmanen und Briten, erst im Jahr 1960 erlangte das Land unter Staatspräsident Erzbischof Makarios die Unabhängigkeit. Die auffälligste Hinterlassenschaft aus den Zeiten als britische Kolonie ist der Linksverkehr. Die Briten selbst zeigen viel Anhänglichkeit und stellen 50 Prozent der rund drei Millionen Besucher im Jahr.

„Wir haben alles, was Urlauber sich wünschen: mehr als 300 Sonnentage, Hunderte Kilometer Strand, komfortable Hotels direkt am Meer", hebt Ekavi Charalambidou, Direktorin von Zypern Tourismus für Deutschland und Österreich, die Vorzüge hervor, die Zypern auch zu einem idealen Ganzjahresziel machen. Bis in den Dezember hinein hat das Meer noch Badetemperatur.

Rom© Foto Julius

Bizarre Felsformen und Höhlen
Die schönsten Strände liegen im Südosten der Insel bei Ayia Napa. Am bekanntesten ist der Nissi Beach, wo schon zur Mittagszeit die DJs auflegen. Weniger turbulent ist es am Makronissos Beach. Fünf Kilometer entfernt von Ayia Napa liegt der Limnara Beach, an dem es ebenfalls ruhig zugeht. Ein schöner Spazierweg führt vom Sandstrand entlang der Küste, die von Schritt zu Schritt immer felsiger wird.

In den Felsbuchten leuchtet das glasklare Wasser türkisblau und in der Ferne ist das Kap Greco zu sehen. Am Strand vor dem Kap bildeten sich in der zerklüfteten Küste bizarre Felsformationen und Höhlen, die von den Zyprioten Paläste genannt werden. Mutige wagen hier nicht ganz ungefährliche Sprünge aus zehn Metern Höhe in die Wasserbecken, die sich zwischen den Felsen gebildet haben.

Ayia Napa, übersetzt „heiliges Waldland", ist rund 50 Kilometer vom Flughafen in Larnaka entfernt. Seine Stunde schlug 1974, als die Griechen nach der Besetzung des nördlichen Teils der Insel die Touristenhochburgen Famagusta und Kyrenia aufgeben mussten. Aus dem kleinen Bauernund Fischerdorf, das hauptsächlich von Gemüseund Kartoffelanbau lebte, entstand ein neues Touristenzentrum. Viele Bewohner verließen den Ort und wandelten ihre Häuser in Restaurants, Diskotheken und Kneipen um. Briten wählen diese Gegend bevorzugt als Altersruhesitz. Der Ort Deryneia liegt direkt an der sogenannten Greenline, die den türkisch besetzten Norden vom Süden trennt. Von einer Aussichtsterrasse aus sind die leer stehenden Häuser im Niemandsland von Famagusta zu sehen.

Halloumi, der ,,quietscht"
Die vielen Dörfer mit Klöstern und Kirchen auf Zypern sind wunderbare Ziele für Tagesausflüge mit dem Auto, per Mountainbike oder zu Fuß auf einem der rund fünfzig Wanderwege. Jedes ist anders: Omodos brilliert mit seinen kunstvollen Stickereien, in Athienou wird die Herstellung des zypriotischen Käses Halloumi, der zwischen den Zähnen quietschen muss, vorgeführt. Pyla, das direkt an der Demarkationslinie liegt, ist der einzige Ort, in dem türkische und griechische Zyprioten gemeinsam leben. 

Auf dem Friedhof des Bergdorfs Fikardou in der Region Pitsilia wurde 2013 der letzte Bewohner des Bergdorfs beerdigt. Schon vor 40 Jahren bekamen die urigen Häuser aus dem 18. Jahrhundert, welche Wohnraum, Vorratskammer und Stall in einem waren, den Status eines Nationaldenkmals. Obwohl heute niemand mehr in Fikardou wohnt, ist es ein gastlicher Ort und bietet ein sehenswertes Museum. Köstlicher Abschluss der Runde durch die Häuser, zur Kirche und auf den Friedhof ist ein besonders guter griechischer Kaffee im Kafenion. - HEIDRUN BRAUN

Sonneninsel zwischen drei Kontinenten

Service & Info

Ideale Reisezeit:
Als beste Reisezeit für einen Aktivurlaub auf Zypern gelten die Monate zwischen März und Mai und der September und Oktober. Für einen Badeurlaub eignen sich die Monate Juni, Juli und August. Die optimale Zeit für eine Rundreise auf Zypern sind Zeiträume von März bis Mai oder von September bis Oktober.

Flüge ab Salzburg:
1x wöchentlich nach Larnaka (gültig bis 12. November)