Benedikt Werkstätter
Johann Benedikt Werkstätter (* 21. März 1707 in Neumarkt am Wallersee; † 12. Jänner 1772 in der Stadt Salzburg) war ein Maler des Spätbarocks.
Leben
Benedikt Werkstätter wurde von Vikar Samuel Pruner in der Neumarkter Pfarrkirche getauft. Sein Vater war Hauptmann, seine Mutter Maria Holzmeister war die ledige Bauerntochter vom Holzmanngut in Hagenroid, Wertheim 36.
Bereits als junger Mann lernte er den Künstler Josef Andrä Eisl kennen und bewunderte dessen Werke. Ab 1735 war Werkstätter in der Stadt Salzburg ansässig, wo er als Geselle beim Maler Wolfgang Spieß arbeitete.
Am 21. Februar 1735 heiratete Werkstätter die um sieben Jahre jüngere Euphrosina Krug aus St. Wolfgang.
Werkstätter fand Arbeit beim Kirchenausstatter Franz Xaver König, wo er sich bereits einen Namen schuf. 1736 wurde er Meister und erwarb die Konzession als selbständiger Maler. Der häufig nur als Maler Benedikt bekannte Salzburger Barockkünstler wurde 1755 zum Kammerportier und Hofmaler ernannt. Mit dem Salzbergwerk- und Salinenbilderzyklus in Hallein malte er ein wichtiges Zeugnis der Industriemalerei des Spätbarocks. Diese 72 Bilder befinden sich in den Fürstenzimmern in der ehemaligen Salinenverwaltung, dem heutigen Keltenmuseum. Er hatte auch eine große Ansicht der Stadt Salzburg gemalt, die sich im Schloss Mirabell befand. Diese und seine Altarbilder in der St. Sebastianskirche verbrannten jedoch beim großen Stadtbrand 1818.
Werkstätter wohnte zusammen mit seiner Frau und seiner Mutter an der Judengasse in der Salzburger Altstadt, wo er auch sein Atelier hatte.
Zwischen 1737 und 1755 gebar seine Frau 15 Kinder, von denen jedoch nicht alle überlebten. Nachdem Werkstätter bereits einen gewissen Ruhm erlangt hatte, gab es als Taufpaten stets prominente Salzburger. Für ein Kind übernahm der Domdechant und späterer Fürsterzbischof Sigismund Christoph Graf Schrattenbach das Patenamt.
Benedikt Werkstätter starb im St. Johanns-Spital im Alter von 65 Jahren.
Ehrungen
Nach ihm ist der Benedikt-Werkstätter-Weg in Neumarkt benannt.
Werke
- 1750: Kreuzwegbilder in der Pfarrkirche St. Valentin in Bad Reichenhall
- 1753/54: Altarbilder in der Pfarrkirche St. Martin in Thalgau
- 1757/58: Halleiner Salzbergwerks- und Salinenbilderzyklus
- Hochaltarbild der Pfarrkirche St. Sigismund in Strobl
- 1770: "Die Sieben Heiligen Zufluchten", seit 1985 in der Friedhofskapelle Neumarkt am Wallersee
- Nikolauskirche in Mittersill-Felben: Ein großes Fresko an der nördlichen Seitenwand
- Altargemälde des St.-Georgs-Altar in der Pfarrkirche Thalgau
weitere Bilder aus den Fürstenzimmern in Hallein
Aus der Salzproduktion in der Saline Hallein: links sieht man am Rande einer Sudpfanne die Perkufen, rechts, die weißen, bereits getrockneten Fuder werden von Salzträgern entfernt.
Abfahrt der ersten Hallfahrt im Jahr, im April. Die Salzschifffe wurde festlich mit Musik und im Beisein von Salinenbeamten und -arbeitern verabschiedet.
Saltz Antragen an die schiff. Zwei Salzschiffe werden für den "Salzausgang" beladen. Rechts, auf der bereits beladenen "Schifferzille" haben bereits die zahlenden Passagiere Platz genommen. Im zweiten Schiff werden von den Magazinen jene Salzfässer "angetragen", die der salzburgische Oberanschaffer am Tag zuvor ausgewählt hatte.
Quellen
- Franz Paul Enzinger: "Benedikt Werkstätter, Malerfürst aus Neumarkt." in: "Stadtinfo Neumarkt am Wallersee", Mai 2022, Ausgabe 2/2022, Seiten 22–24
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): "Salzburger Kulturlexikon", Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1