Josef Mayburger junior
Professor Josef Michael Mayburger junior (* 30. März 1814 in Straßwalchen im Flachgau; † 2. November 1908 in der Stadt Salzburg)[1] war Maler, Lehrer und Politiker.
Leben
Josef Mayburger war der Sohn seines gleichnamigen Vaters Josef Mayburger senior († 1828) und dessen zweiter Frau Anna Elisabeth, geborene Pfendhuber († 1822). Der Schulleiter der Volksschule Golling, sein Halbbruder Anton Mayburger, ermöglichte ihm 1830 den Besuch des Salzburger Lehrerseminars. Er unterrichtete darauf als Hilfslehrer an der Volksschule Mülln, seit 1833 an der k.k. Normalhauptschule und von 1848 bis 1850 als Zeichenlehrer am Salzburger Gymnasium. Einer seiner Freunde war Georg Pezolt. Seit 1840 war er Mitglied der Kleinen Akademie des Malers Johann Fischbach. Studienreisen führten ihn ins Salzburger Hochgebirge, nach Italien, in die Schweiz und nach Tirol, sowie 1867 zur Weltausstellung nach Paris.
Seit 1850 war Mayburger mit der Nonntaler Pechlermeisterstochter Zita Ganzera (* 2. März 1831) verheiratet, die ihm drei Töchter schenkte:
- Zita (* 6. Juli 1851; † 15. Mai 1942)[2],
- Friederike (* 7. August 1852[3]; † 3. Juni 1873[4]) und
- Bertha (* 30. Dezember 1853; † 29. Juni 1857)[5].
Als nach 1850 die Stadt Salzburg kraft kaiserlicher Genehmigung die Befestigungsanlagen zum Zwecke der Erweiterung der Stadt Salzburg abtragen ließ, wehrte sich Josef Mayburger gegen den allzu forschen Abbruch aller Mauern und Tore. So konnte er wesentliche Teile der Müllner Schanze mit der Monikapforte retten, wenngleich diese wenig später durch Verfüllung der Wehrgräben und den Straßenbau stark beeinträchtigt wurde. Auch die Begradigung der Salzach war ihm ein Dorn im Auge; die These, dass er bei der Salzachregulierung die S-Form im Stadtgebiet durchsetzte, ist aber wenig schlüssig, diese Form ergibt sich fast zwingend aus der Lage der Altstadthäuser und der Stadtberge.

Mayburger war Präsident des Salzburger Kunstvereins (1873 bis 1875), Mitglied der Zentralkommission für die Erhaltung der Kunst- und Baudenkmäler und Mitbegründer des Salzburger Museums Carolino-Augusteum. Sieben Jahre, von 1862 bis 1869, war er im Salzburger Gemeinderat aktiv, 1862 gründete er zudem das "Verschönerungs-Comité". Aus diesem ging der heutige Salzburger Stadtverein hervor. Er saß 25 Jahre im Vorstand des Vereins und wurde 1887 zum Ehrenmitglied erhoben. 1884 war er Mitglied des Komitees für den Bau des Künstlerhauses.
1851 wurde Josef Mayburger Lehrer, ab 1863 Professor an der Realschule, wo Hans Makart sein Schüler war. Er unterrichtete die Fächer Zeichnen, Latein, Französisch und Italienisch. 1873 trat er in den Als Künstler zeichnete und malte er mit Vorliebe Ansichten der Stadt und ihrer Umgebung.
1902 veranstaltete der Kunstverein über ihn eine Kollektivausstellung.
Josef Michael Mayburger ist in einem Ehrengrab auf dem Kommunalfriedhof beerdigt.
Ehrungen
1873 wurde Mayburger das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen.
Die Stadt Salzburg verlieh ihm 1897 ihr Bürgerrecht und benannte den unteren Teil des Salzachufers nach ihm Josef-Mayburger-Kai. Auch in seiner Heimatgemeinde Straßwalchen wurde ein Platz nach ihm Mayburgerplatz benannt.
An seinem Geburtshaus am Markt 27 in Straßwalchen (heute Mayburgerplatz) wurde auf Anregung von Franz Roth 1964 eine Gedenktafel angebracht.
Ausstellung
Ab 8. November 2008 wurde im Rahmen der Ausstellungsreihe "Salzburg persönlich" im Salzburg Museum in der Neuen Residenz eine umfassende Werkschau, vor allem von meist unbekannten Zeichnungen und Aquarellen, von Josef Mayburger gezeigt.
Quellen
- Salzburger Nachrichten
- Stadt Salzburg [1]
- Stadtverein [2]
- Homepage des Salzburg Museums
- Niese, Claudia: Josef Michael Mayburger, in: 400 Jahre Akademisches Gymnasium Salzburg, S. 154f.
- Voithofer, Sepp: 799-1999. Festschrift der Marktgemeinde Straßwalchen. Marktgemeinde Straßwalchen 1998.
- Voithofer, Sepp: Straßwalchen. Geschichte unserer Heimat. Marktgemeinde Straßwalchen 1988.
Einzelnachweis
- ↑ Sterbebuch der Pfarre Salzburg-Nonntal, Band V, S. 139.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band III, S. 25.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band III, S. 47.
- ↑ Sterbebuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band III, S. 163.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band III, S. 74.