Volksschule Saalbach
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Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte. |
Die Volksschule Saalbach war eine Volksschule in der Pinzgauer Gemeinde Saalbach-Hinterglemm.
Geschichte
Die Schule in Saalbach wurde 1653 durch Vikar Ulrich Faber eingerichtet, nach dessen Ableben jedoch nicht weitergeführt. Erst 1706 erfolgte eine erneute Einrichtung der Schule durch den Mesner Sebastian Schwoich im Vikarhaus, die später ins Krämerhaus übersiedelte. Als er 1712 am Platz des späteren Hauses Nr. 32 ein Schulgebäude errichtet hatte, wurde dieses von der Kirche als Mesnerhaus angekauft. 1800 erhielt das Mesnerhaus ein zusätzliches Stockwerk.
Am 22. Februar 1873 wurde eine Schulbibliothek eröffnet, vorerst mit sechs Büchern, die vom Bezirksschulrat beigestellt wurden.
Am 3. Juli 1898 fand die Grundsteinlegung zum neuen Schulhaus am Ort des heutigen Gemeindehauses am Dorfplatz 36 statt. Der Unterricht fand bereits seit 23. Mai in der Feuerwehrzeugstätte als Notquartier statt. Das alte Schulhaus wurde sogleich abgerissen. Am 20. November 1898 erfolgte die Einweihung der nun zweiklassigen Schule. Die Übersiedlung aus der Feuerwehrzeugstätte erfolgte bis zum Schulbeginn am 15. Dezember 1898.
Neben dem Volksschulunterricht fand auch ein landwirtschaftlicher Fortbildungskurs statt.
"Die Schule brennt"
Mit dem Ruf: „Die Schule brennt!" stürzte am Samstag, den 28. Jänner 1933, die Frau Oberlehrer in die im Erdgeschoß befindliche Gemeindekanzlei. Es waren dort, um 4 Uhr nachmittags, gerade die Gemeindeväter zu einer Sitzung beisammen. Es brannte die Stiege zum ersten Stock, die sofort mit der aus dem nachbarlichen Spritzenhaus geholten Handspritze gelöscht wurde. Neuhauswirt Sepp Breitfuß schlug von der anschließenden Wand, die sehr erhitzt war, den Verputz weg. Darunter glühte das Holz. Es konnte ebenfalls sofort gelöscht werden. Der Brand war auf den Ofen zurückzuführen, der im Schulzimmer im ersten Stock der Holzwand zu nahe stand. Der Ofen selbst war schon beinahe erkaltet, da nachmittags nicht mehr geheizt wurde. Der Brand hatte sicherlich schon tagelang zwischen dem beiderseitigen starken Verputz der Wand geglost und es war ein Glück, dass er schnell und noch bei Tag bemerkt wurde.[1]
1925 wurde auch eine ländliche Fortbildungsschule eingerichtet, 1926 auch für Mädchen.
1947 wurde die Schule dreiklassig, 1953 vierklassig.
Am 12. Oktober 1952 wurde nach drei Jahren Bauzeit ein neues, großes Schulhaus in der Schulstraße 238 bezogen. Die Baukosten betrugen 780.000 öS.[2]
1959erhielt die Schule einen Telefonanschluss. 1965 wurde sie fünfklassig.
2011 wurde die Schule geschlossen und der Unterricht an die Volksschule Wiesern übertragen. Die letzte Schulleiterin Elke Haslmayr wurde Direktorin der Volksschule Wiesern.
Schulleiter und Direktoren
Schülerzahl | |
---|---|
1653 | 52 |
1706 | 10 |
1712 | 30 |
1728 | 56 |
1785 | 28 |
1802 | 45 |
1865 | 37 |
1893 | 89 |
1898 | 120 |
1911 | 125 |
1939 | 118 |
1945 | 129 |
1968 | 171 |
1985 | 80 |
1993 | 86 |
2000 | 97 |
2010 | 45 |
- 1653–1675: Ulrich Faber (Pfarrvikar) († 1675)
- 1706–1730: Sebastian Schwoich (Mesner und Schulleiter)
- 1731–1764: Peter Grießenauer (Mesner und Schulleiter)
- 1764–1796: Antoni Grießenauer (Menser und Schulleiter)
- 1800–181x: Matthias Bauer
- 181x–182x: Joseph Mattseeroider (Schullehrer und Organist)
- 1830–1835: Franz Saaler
- 1835–1836: Michael Schmalzhofer
- 1836–1861: Stephan Grundner
- 1861–1872: Anton Dschulnigg
- 1872–1872: Thomas Mayrl (Schulprovisor)
- 1872–1888: Michael Lofeier
- 1888–1893: Leopold Schmidt
- 1894–1911: OL Peter Höll
- 1912–1914: OL Ludwig Ramsauer
- 1916–1934: OL Hermann Hueter
- 1934–1938: Albert Wegmayr
- 1938–1942: Walter Gruber
- 1942–1945: Gertraud Bacher (seit 1939 Vertretung)
- 1945–1975: OSR Rupert Koller
- 1975–199x: OSR Franz Lafenthaler
- 199x–2004?: Friedrich Rauscher
- 2004–2011: Elke Haselmayr
Quellen
- Behacker, Anton (Hrsg.): Materialien zur Geschichte der Volksschulen des Herzogtumes Salzburg. Salzburg (Mayr) 1912, S. 52.
- Lahnsteiner, Josef: Mitterpinzgau. Saalbach, Saalfelden, Lofer, Salzburgisches Saaletal. Selbstverlag, Hollersbach 1962.
- Weitlaner, Siegfried: Heimatbuch Saalbach-Hinterglemm. Vom armen Bergbauerndorf zum internationalen Fremdenverkehrsort. Gemeinde Saalbach-Hinterglemm 1987, S. 262ff.
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 31. Jänner 1933, Seite 6
- ↑ Laireiter, Matthias: Im Dienste der Jugend. Erziehung und Schule im Bundesland Salzburg von 1945 bis 1963. Hrsg. vom Landesschulrat für Salzburg. Salzburg 1965, S. 116.