AKTIV & GESUND

Regelmäßig Zum Wohle der Augen zum Arzt gehen:

Eine Augenärztin und ihre Patientin haben gemeinsam ein Buch zur Pflege der Augengesundheit verfasst und zeigen darin, was Augen stark macht.

Heutzutage gibt es moderne Apparate, mit denen Augenärzte Untersuchungen durchführen. BILD: SN/STOCK.ADOBE.COM/INSIDECREATIVEHOUSE

Die Augen des Menschen können von über hundert Leiden betroffen sein und mit Corona ist ein weiterer Auslöser für Augenprobleme hinzukommen. Sein Name: MATA. Die Abkürzung steht für „maskenassoziiertes trockenes Auge" und ist eine Folge des Tragens von Mund-NasenSchutzmasken. Laut Studien aus Italien leidet nach monatelangem Maskentragen rund ein Fünftel der Probanden an zu trockenen Augen. ,,Wenn die Masken oben nicht ganz dicht abschließen", beschreibt Beatrix Neumaier-Ammerer die Entstehung von MATA, „bläst man sich wie mit einem Föhn ständig Luft in die Augen und dieser permanente Luftzug trocknet das Auge natürlich aus."

Neumaier-Ammerer ist Augenärztin in Wien und Niederösterreich mit Schwerpunkt Augenchirurgie und hat mit der Sachbuchautorin Ilse König das Buch ,,Augenstark“ verfasst. König ist eine Patientin von NeumaierAmmerer und weiß selbst von Kindheit an, was es heißt, ,,schlechte Augen" zu haben. Mit diesen unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Perspektiven ist dem Autorinnen-Duo ein niederschwelliger, jedoch keineswegs flacher Zugang in die weit verzweigte Welt des wichtigsten menschlichen Sinnesorgans gelungen. Rund 70 Prozent aller Sinneszellen befinden sich in den Augen, etwa 80 Prozent aller Sinneswahrnehmungen werden von ihnen erfasst. Das Ziel des Buchs fasst der Untertitel zusammen: „Wie wir unser wichtigstes Sinnesorgan verstehen und was wir für seine Gesundheit tun können". Bei MATA raten die Autorinnen, Masken am Nasensteg eng anzupassen, Masken-pausen einzulegen und mit Augentropfen nachzuhelfen.

BILD: SN/PRIVAT
,,Zu viel Zeit am Bildschirm führt zu trockenen, müden Augen."
Beatrix Neumaier-Ammerer, Augenärztin

Trockene Augen sind auch die Folge von zu langer Onlinepräsenz und Bildschirmarbeit, die ebenfalls in der Pandemie stark zugenommen hat. Im SN-Gespräch betont Neumaier-Ammerer die Bedeutung von Bildschirmpausen: „Bei der Computerarbeit haben wir einen starreren Blick. Wir blinzeln nicht so oft, unsere Augen werden weniger befeuchtet, was zu Ermüdungserscheinungen und trockenen Augen führt." Gerade bei Kindern sei es wichtig, sagt die Augenärztin, dass sie zumindest zwei Stunden am Tag im Freien sind und in die Ferne schauen - und nicht nur ihre Augen in kurzer Distanz auf Bildschirme am Computer oder Handy richten. ,,Wir sind weltweit mit einer Zunahme der Kurzsichtigkeit konfrontiert", warnt sie vor möglichen Folgeerkrankungen. „Mit einem Mehr an Kurzsichtigkeit geht ein höheres Risiko einher, dass es häufiger Netzhautablösungen gibt oder Makuladegenerationen (eine schwere Erkrankung des Zentrums der Netzhaut, Anm.) im Alter oder andere Augenprobleme auftreten."

Neumaier-Ammerer plädiert dafür, dass man ab dem 45. Lebensjahr, auch wenn man keine Augenprobleme hat, regelmäßig zum Augenarzt geht, weil man gewisse Erkrankungen lange nicht spürt". Als Beispiel, wo nur eine frühzeitige Untersuchung die Erkrankung erkennen lässt, nennt sie den grünen Star, der weltweit zu den häufigsten Gründen für Erblindungen gehört. In ihrem Buch beschreiben die Autorinnen auch den grünen und den grauen Star im Detail. Dass Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel Musikstars waren und sind, ist bekannt. Dass sie aber auch berühmte Opfer des ,,Starstichs" waren, das liest man in diesem Buch. - WOLFGANG MACHREICH

BILD: SN/KNEIPP

Zum Buch

,,Augenstark. Wie wir unser wichtigstes Sinnesorgan verstehen und was wir für seine Gesundheit tun können" von Ilse König und Beatrix Neumaier-Ammerer, Kneipp-Verlag Wien, ISBN 978-37088 0811-6.