Dahoam

ΜΕΙΝ GEDICHT

vaschwundn
VON SIGRID BIRGMANN

BILD: SN/STEIN ERPICTURE STOCK.ADOBE.COM

Woas gestern - erst wia ih da ganga
durch Foida Wiesn frische Bliah
auf Moospoistal bin ih gsessn
da Gruch vom Woid - a bsundas Gspiah

da Wind hat ma verliabt zuagflüstert
a Melodie vom Sein und vom Vagehn
Blätterraschln - Voglzwitschern
wia wahs von a Kirchnorgl gwen

do dann hab ih de Augn aufgmacht
mei Tram vom Gestern is vaschwundn
Mauern und Beton san übrigbliebn
Foid und Wiesn - a graue Wundn

soibst de Sunn hat sih vasteckt
hinta ana schwoazn Woikn
und hat des letzte Liacht vaschluckt
da Himmi flennt aus Regnfoitn

do es tropft und rinnt aus jeder Ritzn
bringt wieda Lebn Liacht und Kraft
so vü da Mensch ah z'nichte macht
d'Natur hats Wunder Lebn wieda gschafft

BILD: SN/PRIVAT

Sigrid Birgmann wurde 1943 in Oberösterreich geboren, ist in Salzburg aufgewachsen und lebt und arbeitet seit etwa dreißig Jahren in Seekirchen am Wallersee. Seit ihrer Jugend malt und zeichnet sie mit großer Leidenschaft. Seit einigen Jahren hat sie auch die Liebe zur Dichtung entdeckt. Ob beim Schreiben oder Malen - sie geht konsequent ihren eigenen Weg, ohne sich dem Zwang gewisser Moderichtungen zu unterwerfen.