MEIN GEDICHT. VON GEORG WEIGL

BILD: SN/PRIVAT
Schlafende Zelle
im pulsierenden Organismus der Stadt,
Marmor in den Arkaden der Erinnerung
grasüberwuchert in der Mitte
Stein und Eisen, Kreuze
verwehter Hauch des Lebens;
Manche Namen im Widerhall der Zeiten
auf Straßenschildern und Plätzen;
Der Genius und das Schweigen der Töne.
Weltläufig, mosaikbesetzt das Mausoleum
dem Erzengel zu Ehren,
unbeugsam, kunstsinnig
der glaubensmächtige Stifter
Demut im Altarbild der Fußwaschung
bis zum letzten Gang;
und über den Stufen der große Medicus
Heilkunst und Weisheit
an den Grenzen.
Aus der Vergangenheit ein Blühen
zu allen Jahreszeiten.
Georg Weigl
wurde 1948 geboren und lebt in Salzburg. Seine schriftstellerischen Arbeiten reichen von Gedichten und Essays über Kurzprosa, Aphorismen bis zu Einaktern. Buchveröffentlichungen: ,,Zwischen den Zeiten" (1999), ,,Die Monate" (illustrierte Gedichte 2007), ,,Schritte in dieser stillsten Zeit" (2010); weiters in Anthologien und Zeitschriften.