Was passiert, wenn Jugendliche ihre Visionen umsetzen, weiß die HTL Salzburg genau. Wer dort maturiert, weiß, wie man ein Start-up gründet und wie dieses funktioniert. Warum man für diese Erfahrung gar nicht zu jung sein kann. MICHAELA HESSENBERGER

Die HTL Salzburg ermuntert junge Ingenieurinnen und Ingenieure, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die tatsächlich marktfähig wären. BILD: SN/HTL SALZBURG
SALZBURG. ,,Etwas, genau wie ein echtes Start-up, entwickeln, das es noch nie gegeben hat": So lautet der Auftrag, den Fridolin Einböck den Maturantinnen und Maturanten in den fünften Klassen der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Salzburg-Itzling (kurz: HTL Salzburg) gibt. Bei ihrem Maturaprojekt sollen sie Produkte oder Dienstleistungen entwickeln, die tatsächlich marktfähig wären. ,,So bereiten wir die jungen Ingenieurinnen und Ingenieure auf das Leben vor", sagt der Projektbetreuer.

Begeistert machen sich die Mädchen und Burschen daran, Lösungen für Probleme zu identifizieren und den Bedarf am Markt zu ermitteln. Sie suchen geeignete Nischen, um ihr Produkt zu positionieren, und tragen dazu bei, die Welt mit ihrer Kreativität besser zu machen. „Wir entwickeln, bauen, produzieren oder programmieren so, dass das Ergebnis am Ende des Schuljahrs Hand und Fuß hat“, erklärt Einböck, der sich an ein besonders erfolgreiches Projekt erinnert: ,,Ein Schüler hat nachhaltige Pflanzenzucht mit Solartechnik kombiniert. Während das Grün unter Paneelen richtig gut gedeiht, lässt sich auf derselben Fläche Strom gewinnen." Immer mehr Ideen gehen derzeit in Richtung Nachhaltigkeit oder E-Mobilität, fasst er den Entdeckergeist an der HTL zusammen.

Einböcks Rolle für die Maturaklassen? ,,Lehrer wie ich wollen Begleiter sein, die die richtigen Fragen stellen. Wir sind Mentoren und zeigen gelegentlich auf, dass die Jugendlichen sich mit den Ressourcen schnell verschätzen, wenn sie für die Umsetzung ihrer Idee hundert Mal so viel Geld brauchen, wie sie eigentlich veranschlagt haben“, erzählt er mit einem Lächeln. An den Schülerinnen und Schülern schätzt er den unbändigen Willen, ihr Projekt voranzutreiben. ,,Die Motivation kommt aus ihnen selbst. Das setzt ungeahnte Potenziale frei." Der Gesetzgeber sieht 180 Stunden vor, die sie mindestens in ihr Abschlussprojekt investieren sollen. Einböck: „Die meisten nehmen sich wesentlich mehr Zeit, denn die realitätsnahe Arbeit fängt an, ihnen Spaß zu machen. Also probieren sie in der Freizeit viel aus, um ihr Unternehmen erfolgreicher zu machen."
Wie Start-ups sowie junge Gründerinnen und Gründer ticken, hat Sophia Ress sogar schon mit knapp 16 Jahren erfahren. Die ehemalige Schülerin der HTL in Itzling hat - beinahe ums Eck-bei Romy Sigl im Coworking Space im Techno-Z ihr erstes Praktikum gemacht. ,,Meine Aufgaben gingen von kleinen administrativen Arbeiten über kleine grafische Tätigkeiten bis hin zur Gestaltung des Sommerfest-Plakats und der Mitarbeit an der Organisation des ersten Coworking-Sommerfests", berichtet die heute 27-Jährige. Derzeit ist sie als studentische Mitarbeiterin in ihrer Forschungsgruppe an der Universität Salzburg tätig. Über das, was sie für ihr weiteres Leben aus dem Praktikum mitgenommen hat, sagt Ress: ,,In meiner Schulzeit an der HTL habe ich den Zweig,Grafik und Kommunikationsdesign' gewählt. Das Konzept Coworking war mir neu und es hat mir schnell gefallen. Coolwar der Pool an Talenten mit den unterschiedlichen Fähigkeiten. Es war genial, Einblicke in unterschiedliche Branchen zu bekommen. Für mich als Schülerin in einem geschützten Rahmen war das total spannend." Von diesem Netzwerk zehre sie übrigens noch heute.
Ob man zu jung sein kann, um in die Welt der Selbstständigkeit und der erfolgreichen Ideen einzutauchen? Coworking-Gründerin Romy Sigl winkt ab: „Unternehmerisches Denken bedeutet, Lösungen für Probleme zu finden und sich von Rückschlägen auf dieser Suche nicht schnell frustrieren zu lassen. Diese beiden Kompetenzen des Unternehmertums sind Kernkompetenzen für unsere immer komplexer werdende Gesellschaft, die Schülerinnen und Schüler in allen Schulen mit hoher Priorität sollten." vermittelt bekommen Sie spricht sich dafür aus, dass junge Leute früh Neues ausprobieren können, Fehler machen dürfen und sich selbst als Teil der Lösung zu sehen, „anstatt sich passiv und ohnmächtig von Problemen unserer Zeit überwältigen zu lassen". Dieses Wissen mache so fit, dass der Wunsch wachsen könne, selbst ein Unternehmen zu gründen.
Mit der Erfahrung aus der fünften HTL-Klasse wagen sich zumindest einige junge Frauen und Männer mit vollem Elan an ihre eigenen Ideen und Visionen. „Es gibt zwar vorerst nur wenige Maturantinnen und Maturanten, die die HTL mit dem Plan verlassen, sich sofort selbstständig zu machen", sagt Fridolin Einböck. „Doch einige sind überzeugt davon, dass sie mit ihrem Plan erfolgreich werden, sobald sie ein wenig Lebenserfahrung gesammelt und geschaut haben, wo ihr Weg sie genau hinführt."
,,Hannah leidet sehr unter ihrer LRS"
,,Als uns die Lehrerin sagte, dass Hannah ,großen Förderbedarf in Deutsch und Englisch und möglicherweise eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hätte, war das für uns ein Schock. Hatten wir Hannah mit dem Gymnasium überfordert?", erzählt Mutter S. Fritsche. ,,Wir haben sofort nach einer LRS-Förderung gesucht und LOS gefunden.
Die intensive Förderung im LOS hat uns überzeugt. Hannah ist dort mit ihren Problemen nicht alleine und hat sogar eine Freundin gefunden. Das motiviert sie zusätzlich.
Heute fühlt sie sich wohl auf dem Gymnasium, hat kaum noch Probleme mit dem Lesen und Schreiben. Für ein Kind mit Lese-Rechtschreib-Schwäche können wir LOS nur empfehlen!"
Das LOS in Salzburg lädt zum kostenlosen Rechtschreibtest vom 03.12. - 10.12.2022 ein. Unter 0662 874653 oder auf www.los-salzburg.at können sich betroffene Eltern informieren und einen Beratungstermin vereinbaren.