Mit seinem Programm möchte das Mark Menschen aller Generationen ansprechen.

Das Mark soll ein Platz für alle sein. Die Nachwuchsförderung und die Gemeinschaft stehen im Vordergrund. BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Es ist ein Dezember in den frühen 2000er-Jahren. Jugendliche und junge Erwachsene stehen vor dem Schloss Mirabell und bitten um Unterschriften. Denn ihr Jugendzentrum im Markussaal in der Gstättengasse - kurz Mark genannt - droht aufgrund von Sparmaßnahmen geschlossen zu werden. Die Liste übergeben die jungen Menschen dem Stadtrat. Und erreichen schließlich ihr Ziel: Das Mark gibt es weiter, es bekommt einen neuen Standort. Statt zur Kirche zu gehören, ist es nun autonom. Seither ist die Geschichte des einstigen Jugendzentrums bewegt.
,,Wir waren damals Ökoaktivistinnen und -aktivisten der ersten Stunde", berichtet Gerd Pardeller, der heutige Geschäftsführer des Mark. ,,Der erste Dritte-Welt-Laden in Salzburg wurde aus dem Mark heraus gegründet. Mark Kram, den gibt es heute noch in Lengfelden. Wir haben uns auch gemeinsam engagiert gegen das Atomkraftwerk in Zwentendorf." Neun oder zehn Mal sei das Mark in der Zwischenzeit bereits umgezogen, schätzt Pardeller. Seit es 2012 in die Hannakstraße im Salzburger Stadtteil Sam übersiedelte, hat sich auch die Ausrichtung des Zentrums verändert. Es ist kein Jugendzentrum mehr, sondern richtet sich ausdrücklich an Menschen aller Generationen.
„Wir sind ein Kulturhaus für zeitgenössische Kunst- und Kulturvermittlung", berichtet Pardeller. ,,Im Vordergrund steht die Förderung von jungen Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern. Und für uns gehen Kulturarbeit und Sozialarbeit Hand in Hand - das eine kann ohne das andere gar nicht existieren." Niederschwelligkeit, Leistbarkeit, Partizipation: Diese Schlagwörter würden im Mark tatsächlich gelebt, beschreibt Pardeller.
Um möglichst viele Menschen in ihren unterschiedlichen Interessen und Lebenszusammenhängen anzusprechen, ist das Programm im Mark bunt: Es reicht von einem jährlichen Literaturwettbewerb über gemeinsame vegane Abendessen, Tauschplattformen und eine Radwerkstatt bis hin zu Vernissagen und Konzerten. Zusätzlich nutzen die insgesamt 60 Vereinsmitglieder des Mark seit einiger Zeit das neben dem Haus gelegene Grundstück als Garten. So erreiche man nun auch die Anwohnerinnen und Anwohner der Gegend hervorragend, sagt Pardeller. ,,Wir freuen uns über jeden Menschen, der hierherkommt mit Ideen, und versuchen, diese gemeinsam umzusetzen." cg