Blond oder Braun? Oder doch lieber Rot? Im diesjährigen Winter werden alle drei Haarfarben gern getragen, auf die spezielle Nuance kommt es dabei allerdings an. CONSTANZE EBNER

BILD: SN/SCHWARZKOPF PROFESSIONAL/ESSENTIAL LOOKS
Für Blondinen wird es in dieser Herbst-Winter-Saison wieder richtig frostig. Das liegt nicht nur an der Jahreszeit, sondern auch an den eisig-kalten Blondtönen, die im Trend liegen. ,,Im Bereich der kühlen Blondtöne kann es manchen gar nicht kühl genug sein", weiß Mario Krankl, Friseurweltmeister aus Salzburg, und erklärt weiter: ,,Besonders angesagt sind momentan Weißblond und Graublond." Auch mit Strähnen von schillerndem Silber bis zu changierendem Platin eröffnen sich vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten der coolen Haarpracht. Damit das Blond auch wirklich schön kühl bleibt, darf zu Hause das Silbershampoo zum Einsatz kommen. Denn ein Gelbstich im blonden Haar ist aktuell ein totales No-Go.
Bei der Farbe Grau, die längst auch bei jungen Frauen beliebt ist, gibt es diesen Winter eine Neuheit. Denn die kühlen, grauen Farbnuancen kommen nicht nur auf blondem Haar, sondern auch auf richtig dunklen Haaren besonders zur Geltung. Dabei dreht sich alles um Balayage und Farbverläufe, bei denen die Haarspitzen fast schon eisig und bläulich schimmern dürfen. Dann nämlich ist der kühle Farbtrend richtig umgesetzt. Apropos Blau: Für Mutige ist der ,,Aqua"-Trend wohl das Richtige. „Alles aus der Farbfamilie Blau ist momentan angesagt, ob knallig oder dezent, Blau setzt sich in allen Facetten durch“, so Krankl.
Satt und dunkel wie Kaffee
Für alle Brünetten und Schwarzhaarigen unter uns, die nicht ganz so experimentierfreudig sind, aber trotzdem eine farbliche Veränderung der Haare wünschen, wird es diesen Winter sehr satt und dunkel. Braun erinnert dann schon fast an eine Tasse schwarzen Kaffee und ist oft nur in der Sonne noch als Braun zu erkennen. Ob der Unterton der satten Farben dabei warm oder kühl ist, ist typabhängig - beides ist möglich. Sowohl für Blondinen als auch für alle dunkleren Typen bleibt außerdem Kupfer in all seinen Facetten auch diesen Winter modern. Ein besonders trendiges Beispiel ist dabei Frosted Copper. Wem schon der Sommertrend von Strawberry Blond gefallen hat, der wird auch von dieser Haarfarbe begeistert sein. Erdbeere vereint sich dabei mit kühlem Kupfer zu einer neuen Farbnuance, die an dezentes Roségold erinnert. Frosted Copper ist in erster Linie für Blondinen geeignet. Für alle Dunkelhaarigen, die sich dennoch drüber trauen, bedeutet dieser Trend allerdings, dass die Haare vorher blondiert werden müssen. Eine Komplettveränderung also. Ebenfalls auf der Farbpalette von Kupfer, diesmal vor allem für alle braun- und schwarzhaarigen Frauen geeignet, steht Apple Cinnamon. Dieser Trend beschreibt allerdings keine komplette Haarfarbe, es geht vielmehr um gefärbte Spitzen. Wer bei Strähnchen und Balayage nicht zu den erwähnten kühlen, grauen oder blauen Tönen greifen will, sondern zu einer warmen Farbe, für den sind die roten Haarspitzen das Richtige. Wer sich selbst da nicht drüber traut, kann einen warmen, rötlichen Braunton in die Haarlängen einarbeiten (lassen).
Eine Frage des Typs
Kühles Weißblond oder warmes Coffee Brown - jeder Trend ist sehr wohl auch eine Frage des eigenen Typs. So gilt es vor dem Färben unbedingt zu klären, welche Haarfarbe einem wirklich steht. Denn die passende Farbe hängt sowohl vom Hautteint und von der Augenfarbe als auch von der jeweiligen Persönlichkeit ab. Ein warmer Typ sollte keinen Trend mit einer kühlen Haarfarbe mitmachen, selbiges gilt umgekehrt. Gott sei Dank gibt es aber immer mehr als nur einen Trend. Welcher Typ man ist und welcher Trend letztlich wirklich zu einem passt - dabei kann der jeweilige Friseur des Vertrauens helfen. Denn ein guter und geschulter Farbexperte berät nicht nur ausführlich, er erstellt auch individuelle Mischungen, die den Wünschen des Kunden typgerecht angepasst werden und im Optimalfall auch die vorangegangene Haarfärbegeschichte miteinbeziehen. Denn haften an einem Haar bspw. bereits mehrere Farbschichten, ist es gar nicht so einfach, ein regelmäßiges Ergebnis zu erzielen.
Eine Extraportion Pflege
Ob selbst oder vom Haarprofi gefärbt - koloriertes Haar braucht immer eine Extraportion Pflege. Denn ein Trend geht nie vorüber, und das ist der Trend zu gesundem und gepflegtem Haar. Jedes Haar braucht Pflege, und das zu jeder Jahreszeit. UV-Strahlen, Salz- und Chlorwasser im Sommer, aber auch die Heizungsluft im Winter können den Haaren ganz schön zusetzen und sie stumpf und glanzlos wirken lassen. Gefärbtes Haar ist dabei besonders empfindlich, da beim Färben die Haarstruktur geöffnet und verändert wird. Mit tiefenwirksamen Pflegeprodukten, die lang anhaltende Effekte bewirken, kann man sein koloriertes Haar wieder zum Strahlen bringen. „Mein Tipp: Weniger ist mehr", rät Mario Krankl und empfiehlt, bei der Haarpflege zu hochwertigen Produkten zu greifen und dafür sparsam damit umzugehen.