Karoline Edtstadler

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Am 2. Juli 2025 trat Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior nach 21 Jahren in der Salzburger Landesregierung und zwölf Jahren als Landeshauptmann zurück. Der Salzburger Landtag wählte Karoline Edtstadler zur neuen Landeshauptfrau. Im Bild: Wilfried Haslauer und Karoline Edtstadler bei der Büroübergabe Salzburg, 2.7.2025.

Karoline Edtstadler (* 28. März 1981 in der Stadt Salzburg[1]) ist ÖVP-Politikerin, ehemalige Bundesministerin für EU und Verfassung sowie seit 2. Juli 2025 Landeshauptfrau von Salzburg.

Leben

Kindheit und Jugend, Ausbildung und Beruf

Karoline Edtstadler wurde als Tochter des früheren Salzburger Landtagsdirektors Dr. Karl Edtstadler geboren und wuchs in der Flachgauer Gemeinde Elixhausen auf, wo sie in der Musikkapelle Oboe spielte.[1]

Sie legte im Jahr 1999 am Musischen Gymnasium Salzburg die Matura ab[2]. Anschließend absolvierte sie an der Universität Salzburg das Studium der Rechtswissenschaften sowie beim Bezirksgericht Mondsee und beim Landesgericht Salzburg die Gerichtspraxis. Sie schlug die Richterlaufbahn ein, wurde im Jahr 2006 zur Richteramtsanwärterin und 2008 zur Richterin des Landesgericht Salzburg in einer Strafrechtsabteilung ernannt.[1][3]

Aufsehen erregte die als resolut beschriebene[4] Richterin im Jahr 2010 durch die Verurteilung zweier Demonstranten wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt; dieses Urteil war sogar der Staatsanwaltschaft zu streng, über deren Berufung das Urteil in der Folge vom Oberlandesgericht Linz teilweise aufgehoben wurde.[1][5]

Im Jahr 2011 wechselte Edtstadler in die Straflegislativsektion des Bundesministeriums für Justiz,[6], 2014 als politische Sekretärin in das Kabinett des damaligen Justizministers Dr. Wolfgang Brandstetter; hier war sie unter anderem mit Reformen des Strafrechts, insbesondere des Jugendstrafrechts, befasst. Bereits mit 1. Jänner 2015 wurde sie jedoch zur Oberstaatsanwältin bei der Zentralen Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption (Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft) ernannt.[7] Aber auch hier hielt es sie nicht lange: Von Mai 2016 bis zum Dezember 2017 war sie sie juristische Mitarbeiterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg, Frankreich.[1][3].

Politik

In Henndorf am Wallersee war Karoline Edtstadler zu Anfang der 2000er-Jahre für die ÖVP Mitglied der Gemeindevertretung.

Brigitta Pallauf, Harald Ronacher (Kurator & Vorstandssprecher Seebrunner Kreis) und Karoline Edtstadler;

Von 2017 bis Mai 2019 war sie während der Bundesregierung Kurz I Staatssekretärin im Bundesministerium für Inneres. Angriffe auf die Verfassung und Menschenrechte, die Teil der Ära Kurz waren, soll Edtstadler insgeheim nie mitgetragen haben. Sie suchte auch gezielt den Kontakt zu den jüdischen Kultusgemeinden, trat gegen die FPÖ und als Kämpferin für die Menschenrechte auf. In der Bundesregierung Kurz II diente sie ab Jänner 2020 als Bundesministerin für EU und Verfassung, ein Amt, dass sie auch nach Kurz Abwahl und in der Regierung Nehammer innehatte. Für den Sommer 2021 übernahm Edtstadler als Karenzvertretung zusätzlich von Ministerin Susanne Raab deren Agenden Frauen, Familie, Jugend und Integration. Im Herbst 2024 gab sie bekannt, dass die einer eventuellen neuen Regierungsbeteiligung der ÖVP nicht angehören wollte und kündigte ihre Rückkehr nach Salzburg an.[8]

Edtstadler ist Proeuropäerin. In diesem Zusammenhang ist auch ein Karriereplan der Salzburgerin geplatzt: Sie wäre gerne EU-Kommissarin geworden. Die ÖVP entschied sich aber für Magnus Brunner.

Am 9. Jänner 2025 wurde bekannt, dass sie Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior am 2. Juli 2025 im Amt nachfolgen soll. Bereits mit 1. Februar 2025 wird sie geschäftsführende Parteiobfrau der ÖVP und ist damit betraut, den nächsten Parteitag im Frühling 2025 vorzubereiten.[8]

Karoline Edtstadler bei dem von EU-Kommissar Johannes Hahn initiierte "Global Europe Seminar", das am 06. und 07. Mai 2022 im Schloss Leopoldskron stattfand. Im Bild v.l. Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior, Ministerin Karoline Edtstadler und Bürgermeister Harald Preuner.

Es folgte am Montag, dem 13. Jänner, von FPÖ-Chefin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek eine scharfe Attacke in Richtung Karoline Edtstadler (siehe Artikel Svazek). Am Dienstag, den 14. Jänner, trafen sich beide Frauen beim Landesempfang im Gutshof von Flachau im Vorfeld des Damen-Nachtslaloms in Flachau. "Ein Herz und eine Seele. Sie haben miteinander geschäkert und getan, als wären sie alte, sehr gute Bekannte," kommentierte eine Beobachterin das Treffen der beiden.[9] In einem "SN"-Interview am 16. Jänner meinte Svazek darauf angesprochen "Es ist genauso, wie ich das am Montag formuliert habe. Das war sehr ehrlich und auch emotional. Ich kann im Inhalt und im Ton sehr hart sein, meistens gibt es da auch sehr direkte Ansagen. Ich bin aber im Umgang freundlich und auch herzlich. Das ist so, und ich lasse mir ungern von jemandem sagen, wann ich wie jemandem begegnen muss. [...]"[10]

Am 2. Juli 2025 wurde Edtstadler als Landeshauptfrau angelobt.

Ressorts in der Landesregierung

Nach der Klausurtagung der ÖVP Ende Jänner 2025 gab LH Haslauer die neue Ressortverteilung bekannt. Karoline Edtstadler wird folgende Ressorts erhalten: Präsidium mit Europa (aber ohne Personal), Gemeinden, Wirtschaft (ohne Tourismus, Volkskultur, Beteiligungen und Innerer Dienst.[11]

Privat

Karoline Edtstadler ist Mutter eines Sohnes[12] und lebt u. a. in Salzburg, wo ihr Sohn das Privatgymnasium Liefering besucht.[1]

Bilder

 Karoline Edtstadler – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quelle

Einzelnachweise